In den vergangenen Jahren feierte die Bundeswehr anlässlich des 2015 von Ursula von der Leyen ausgerufenen „Tag der Bundeswehr“ in der Bonner Innenstadt. In beiden Jahren wurde das Militärspektakel begleitet von Protesten, die das Netzwerk Friedenskooperative gemeinsam mit weiteren lokalen Friedensgruppen organisierte. Damit ist zumindest 2017 Schluss.

Wie die Bundeswehr gestern bekannt gab, wird es im Jahr 2017 keinen „Tag der Bundeswehr“ in Bonn geben. Das ist erstaunlich, schließlich handelt es sich bei Bonn um den ersten Dienstsitz des Verteidigungsministeriums. Auch wurde die Bundeswehr 1955 in der Bonner Ermekeilkaserne aus der Wiege gehoben.

Aus welchen Gründen der „Tag der Bundeswehr“ 2017 nicht mehr in Bonn stattfindet ist auf der Internetseite der Bundeswehr nicht zu erfahren. Auffällig ist jedoch, dass der „Tag der Bundeswehr“ 2017 vor allem in kleinen Städten (Plön, Storkow, Diepholz, Greding, Faßberg...) stattfindet - Städte, in denen mit eher wenig Protest zu rechnen ist. Hat der Protest der Friedensbewegung da möglicherweise eine Rolle gespielt? Gut möglich.

„Keinen Tag der Bundeswehr“ war das Motto, unter dem wir in den vergangenen beiden Jahren gegen das Militärspektakel demonstriert haben – 2017 können wir dies in Bonn wortwörtlich feiern. Das Netzwerk Friedenskooperative bedankt sich bei allen Gruppen und Aktivist*innen, die in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit uns gegen das Militärspektakel protestiert haben und ruft für 2017 zu weiteren Protestaktionen auf.

Denn auch 2017 gibt es wieder viel zu tun! Der „Tag der Bundeswehr 2017“ wird voraussichtlich an 16 Standorten stattfinden (Plön, Füssen, Aachen, Storkow, Wilhelmshaven, Stralsund, Diepholz, Augustdorf, Faßberg. Hürth, Rüsselsheim, Weißenfels, Ulm, Greding, Weiden und Penzing). Nun gilt es auch an diesen Standorten Militarismus eine klare Absage zu erteilen.

Bei der bundesweiten Koordinierung wird sich das Netzwerk Friedenskooperative selbstverständlich wieder aktiv einbringen.