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FF2/2003


vom:
Mai 2003


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Laudatio im Namen der vier Düsseldorfer Friedensgruppen

Düsseldorfer Friedenspreis an Hanna Jaskolski beim Ostermarsch 2003

Peter Bürger

Liebe Freundinnen und Freunde,

mit dem diesjährigen Friedenspreis ehren die Düsseldorfer Friedensgruppen - Menschen für den Frieden, Friedensforum, Ökumenisches Friedensnetz und Pax Christi - Hanna Jaskolski aus Erftstadt bei Köln.

Es ist mir eine Ehre, liebe Hanna, zu dieser Preisverleihung stellvertretend für alle hier das Wort zu ergreifen.

Frieden und Gerechtigkeit brauchen langen Atem, keine kurz aufflackernden modischen Protest-Anwandlungen. Wir ehren mit Dir eine Frau aus der Friedensbewegung, die seit den 80er Jahren u.a. bei Pax Christi und bei den Kölner "Frauen in Schwarz" engagiert ist.

Wir ehren mit Dir auch in diesem Jahr eine Frau, die gegen den "männlichen" Wahn der Massenmordtechnologie aufsteht und die aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt hat, dass es zum gerechten Völkerfrieden keine Alternative gibt.

Und wir ehren mit Dir eine Frau, die ihre Angst überwindet und gegen geltendes Unrecht auch solchen Widerstand leistet, der ins Gefängnis führen kann. Viele möchten den Parteivertretern Beifall klatschen. Doch Deutschland ist beteiligt am gemachten Tod, an Aufrüstung, weltweiten Waffenexporten und Krieg. Hier sind Atombomben gegen alles internationale Recht stationiert. Dagegen hast Du wiederholt durch zivilen Ungehorsam die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht. Zuletzt im April 2002 auf dem Fliegerhorst Büchel. Dort sind nukleare Massenmordarsenale einsatzbereit mit der 100-fachen Stärke der Hiroshima-Bombe. Und das hast Du zusammen mit Freunden förmlich für alle schlafenden Menschen in diesem Land herausposaunt. Du bist dafür ins Gefängnis gegangen, nicht um Märtyrerin zu sein, sondern um Öffentlichkeit gegen diese maximale Geisteskrankheit zu schaffen.

Wer sich so persönlich mitverantwortlich für das Geschick der Menschen auf diesem Planeten fühlt, der könnte leicht verbittern. Ich finde es so sympathisch, dass Deine Friedensarbeit mit Deinen musikalischen Begabungen, mit Poesie und mit zärtlichem Sinn für alles Schöne einhergeht.

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FF2/2003
Der Staat stempelt diejenigen, die gegen das Unrecht der Massenvernichtungswaffen aufstehen, als Kriminelle ab. Wie viele Lügen sind im Netz offizieller Friedensrhetorik. Manchmal stand die Gewaltfreiheit auch für Dich auf dem Prüfstand. Zorn, Wut, Hilflosigkeit und dann als Geschenk die Gewissheit, dass es zum Weg Mahatma Ghandis und Martin Luther Kings keine Alternative gibt. Der Widerstand gegen das Verbrechen von Rüstung und Krieg darf nicht vor dem Übertreten formaler Gesetze zurückschrecken, aber er darf niemals seine größte Kraft, die Menschlichkeit verlieren.

Auch das möchten wir heute mit dieser Ehrung für Dich ausdrücken. Dabei will ich persönlich nicht meine Freude verschweigen, dass mit Dir eine Christin im Widerstand gegen den Militärapparat des Todes heute diesen Preis erhält, vorgeschlagen übrigens nicht von den beteiligten christlichen Gruppen.

Weitere Information zur Friedenspreisträgerin auch unter:
http://www.jaskolski.de



E-Mail:   peter@friedensbilder.de
Internet: http://www.ofdc.de
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