Logo Friedenskooperative


Erstellt:
Mai 1998


 nächster
 Artikel

FriedensForum 3/1998


Für Begegnung und Verständigung zwischen Deutschen und Israelis - Die Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel

Christine Mähler

"Dem Haß eine Kraft entgegensetzen" - "Vergebung erbitten" und "Mit unseren Händen etwas Gutes tun" Dies waren die zentralen Zielsetzungen des Gründungsaufrufs der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) auf der Synode der Evangelischen Kirche im Jahr 1958. Seit nunmehr 40 Jahren ist die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen sowie mit seinen Auswirkungen in die Gegenwart für die ASF Motiv und Verpflichtung, in 13 Ländern West- und Osteuropas sowie in den USA und Israel konkrete Friedensarbeit zu leisten. Fast 10.000 Menschen haben durch kurz- und langfristige Freiwilligen- Dienste bereits kleine und größere Zeichen gegen das Vergessen, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung, für Toleranz und Völkerverständigung gesetzt.

In Israel arbeitet die ASF seit 1961. Wo zu Beginn der Aufbau des Landes durch die Mitarbeit im Kibbuz den Schwerpunkt der Arbweit bildete, arbeiten die Freiwilligen heute für 18 Monate in Projekten der Sozial- und Bildungsarbeit, in Gedenkstätten sowie in Projekten zur jüdisch-arabischen Verständigung. Die tägliche Betreuung von Überlebenen des Holocaust ist hierbei eines der wichtigsten Anliegen. In Gedenkstätten für die Opfer der Shoah leisten die ASF-Freiwilligen nicht zuletzt aufgrund der deutschen Sprache einen wichtigen Beitrag zur Bearbeitung und Archivierung historischer Dokumente. Doch auch in anderen Teilen der israelischen Gesellschaft wird die Freiwilligenarbeit der ASF als hilfreich empfunden: In Behinderten-Einrichtungen, in der Betreuung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie Organisationen, die sich durch konkrete Begegnungsangebote um die Verständigung zwischen Juden und Araberen in Israel bemühen.

 zum AnfangDas derzeit wichtigste Projekt in der Israel-Arbeit der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ist das Projekt Modernisierung und Ausbau Internationale Jugenbegegnugsstätte Beit Ben Yehuda - Haus Pax in Jerusalem. Seit 1972 befindet sich in diesem Haus, erbaut vom Begründer der modernen hebräischen Sprache, Elieser Ben Yehuda, das Länderbüro der ASF. Neben seiner Funktion als Seminarhaus für die Sprachkurse und Weiterbildung der Freiwilligen, war es schon immer ein offenes Haus der Begegnung für Besucher und Freunde der ASF aus verschiedenen Ländern. Doch schon seit einigen Jahren war das unter Denkmalschutz stehende Haus dringend renovierungsbedürftig.

Seit November 1996 wird nun um- und ausgebaut: Der erste Bauabschnitt, die Renovierung des historischen Hauses, wurde mit Beginn dieses Jahres bereits abgeschlossen. Gegenwärtig richten sich die Bemühungen auf den Neubau eines Gästehaus, in dem bis zu 50 Personen Platz finden werden. Das neue Beit Ben Yehuda - Haus Pax wird ab Herbst 1999 ein offener Treffpunkt für internationale Begegnung in Jerusalem mit Bildungs- und Seminarangeboten zu Themen der deutsch-jüdisch-israelischen Verständigung sowie zu Fragen der politischen Situation in Israel und der Region. Aufgrund seiner Lage, nahe dem Übergang zwischen jüdischen und arabischen Stadtteilen in Jerusalem, wird das Haus auch für die Begegnung zwischen Juden und Arabern, Israelis und Palästinensern sowie für Gespräche zwischen den Religionen (Juden, Christen, Moslems) offenstehen.

Zur Finanzierung des Gesamt-Projekts Internationale Jugendbegegnungsstätte Beit Ben Yehuda - Haus Pax fehlen uns noch etwa 400.000 DM,-. Für jede Spende zur Unterstützung des Vorhabens sind wir dankbar - Toda Raba!

(Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft - Kto: 3113709; BLZ: 10020500 Stichwort: Beit Ben Yehuda -)



Christine Mähler ist Referentin für Freiwilligenarbeit in Israel und Deutschland

E-Mail:   asf@ipn.b.comlink.apc.org
Internet: http://www.ipn.de/asf/
 zum Anfang

 nächster
 Artikel

Übergeordnetes Thema:

Zivile Konfliktbearbeitung (ZKB)
Zivile Konfliktbearbeitung

Einige weitere Texte (per Zufallsauswahl) zum Thema

ZKB: NGO`s u. gesellsch. Engagement:
FriedensForum 4/97 - Guatemala
FF 6/97 - Historische Schwere der Beziehung
FF 6/97 - Friedensclub John Lennon
FF 6/97 - Christliche NGOs in Tschechien?
FF 6/97 - Adressen
FF 1/98 - Gesegnete Unruhe
FF1/98 - Fasia Jansen gestorben
Nicaragua - Hilfe Bonn
12 Jahre Solidaritätsarbeit
Hausbauprojekt
Bund für Soziale Verteidigung

Einige weitere Texte (per Zufallsauswahl) betreffend Land

Israel:
FF3/98 - Nes Ammin - Zeichen für die Völker
FF3/98 - Nahostkonflikt auch ums Wasser
FF3/98 - Frauen in israelischer Friedensbewegung
Friedensforschung in Israel
FF3/98 - Denken in Tätern und Opfern
FF3/98 - Zeitleiste
FF1/99 - Vanunu und die Bombe
FF3/98 - Israelische Friedensbewegung
FF3/98 - 50 Jahre Israel