4 / 2015

70 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Weitere Themen:

  • Flucht und Vertreibung
  • Euro-Armee

Editorial

Martin Singe, Redaktion FriedensForum

Schwerpunkt: 70 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

FriedensForum 4/2015

Liebe Leserin, lieber Leser, diese Ausgabe des FriedensForums ist dem Schwerpunkt „Atomwaffen“ gewidmet, ein Thema, bei dem wir fürchten müssen, dass es uns in Zukunft wieder intensiver beschäftigen wird. Neue nukleare Aufrüstungsrunden stehen nach dem Scheitern der NPT-Überprüfungskonferenz Ende Mai in New York bevor. 70 Jahre nach „Hiroshima“ hat die Menschheit noch lange nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Hiroshimatag

Im Blickpunkt

Dirk Vogelskamp

Blickpunkt

Humanitäre Phrasen und Kriegsschiffe

Im April ertranken erneut über tausend Menschen im Mittelmeer. Sie haben den verzweifelten Versuch, nach Europa überzusetzen, um Elend und Gewalt in ihren Herkunftsregionen zu entkommen, mit ihrem Leben bezahlt. Eine Flucht in den grausigen Tod, hingenommen von einem apathischen Europa, dessen Migrationspolitik diese humanen Desaster zuallererst provoziert.

mehr ... Thema: Flucht und Migration

Initiativen

Roland Blach, Philipp Ingenleuf

Aktivitäten zu 70 Jahren Hiroshima und Nagasaki

Gedenken reicht nicht - Aktiv für eine atomwaffenfreie Zukunft

Die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki jähren sich am 6. und 9. August 2015 zum 70. Mal. Diese Jahrestage mahnen, alles uns Mögliche zu tun, damit sich diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht wiederholen. Um der Opfer von Atomwaffen zu gedenken, aber auch um sich aktiv für eine atomwaffenfreie Zukunft einzusetzen und das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, wird es deswegen bundesweit vielfältige und kreative Aktionen und Veranstaltungen geben.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Hiroshimatag
Redaktion FriedensForum

WAR-STARTS-HERE-CAMP 2015

Abrüstung ist Handarbeit

Auch in diesem Sommer wird es wieder ein WAR-STARTS-HERE-CAMP am Gefechtsübungszentrum (GÜZ) bei Magdeburg geben. Antimilitaristisches Handeln ist nötig, überall und zu jeder Zeit. Und ganz besonders jetzt, denn eine Mobilmachung findet statt: Konsequent arbeiten "interessierte Kreise" und die Regierung daran, dass Kriege wieder „normales“ Mittel der Politik sind. Ganz praktisch schaffen sie die Voraussetzungen dafür, und mit allen Registern stimmen sie die Bevölkerung darauf ein, dies zu akzeptieren.

mehr ... Thema: Militarisierung, Militärstützpunkte
Lucas Wirl, Pascal Luig, Reiner Braun, Kristine Karch

8. Mai 2015

Erinnern – bewahren – Frieden: Der „Schwur von Buchenwald“ ist hochaktuell

Es waren vielleicht die bewegendsten Eindrücke des 8. und 9. Mais 2015: Zehntausende Menschen, Familien, Junge und Alte, deutsche und ausländische MitbürgerInnen zogen stundenlang durch Berlin zu den beiden Mahnmalen im Tierpark und im Treptower Park.

mehr ... Thema: Friedensbewegung
Hermann Theisen

Anti-Atomwaffen-Appell

Anti-Atomwaffen-Appell im Bundesverteidigungsministerium übergeben

Die Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt", die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und die deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) haben am 26. März 2015 einen Appell mit 3.000 Unterschriften im Bundesverteidigungsministerium übergeben. Sie forderten damit die Bundesregierung auf, sich für ein atomwaffenfreies Deutschland einzusetzen.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Militärstützpunkte
Martin Otto

Atomwaffen in Deutschland

büchel65: Neunzehn Blockaden später ...

Vor dem Atomwaffenstützpunkt bei Büchel habe ich am 26. März an der Auftaktaktion zu der auf 65 Tage angelegten Sitzblockaden-Serie teilgenommen. Heute, am 12. Mai, 47 Tage und neunzehn Blockaden später – und kurz vor dem Redaktionsschluss für diese Ausgabe des FriedensForums – ziehe ich hier eine kleine subjektive Zwischenbilanz. Für eine "richtige" Bilanz hat unser siebenköpfiges büchel65-Orgateam ein Wochenende Anfang Juni vorgesehen, ein paar Tage nach der Abschlussblockade vom 29. Mai.  

mehr ... Thema: Atomwaffen, Militärstützpunkte

Protest gegen Rheinmetall-Hauptversammlung

2022: Rheinmetall ohne Rüstungsproduktion?

Für den 12. Mai 2015 hatte der Vorstand des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall zu seiner Hauptversammlung ins Vier-Sterne-Superior-Hotel Maritim im Berliner Tiergarten geladen. Zwar sind die Auftragsbücher des Rüstungsbereichs mit 6,5 Milliarden Euro so prall gefüllt wie nie, aber lautes Wehklagen über die schwache Profitlage 2014 übertönte die Vorberichte. Weshalb? Die Regierung hatte den Deal mit Russland über die Lieferung eines Simulationssystems wegen des Ukraine-Krieges gestoppt.

mehr ... Thema: Rüstungsexporte
Ulrich Cremer

Kundgebungsrede

„Legt den Leo an die Kette“

Anlässlich der Rheinmetall­Hauptversammlung am 12. Mai 2015 in Berlin hielt Uli Cremer folgende Rede, die wir hier in Auszügen dokumentieren.

mehr ... Thema: Rüstungsexporte
Rainer Seifert

Weitere UnterstützerInnen gesucht

Nachwuchs für die Friedensbewegung: Projekt „FriedensarbeiterIn“ geht in die zweite Runde

Vor zwei Jahren startete das Projekt „FriedensarbeiterIn“, um hauptamtliche Arbeit in der Friedensbewegung zu unterstützen. Durch mehr als 35 FriedenspatInnen konnte so die Vollzeitanstellung von Philipp Ingenleuf beim Netzwerk Friedenskooperative gesichert werden. Um die Friedensbewegung und das Bonner Büro nachhaltig zu stärken, soll nun eine zweite Stelle geschaffen werden. Dafür braucht es weitere Patinnen und Paten.

mehr ... Thema: Friedensbewegung

Krisen und Kriege

Ulrich Cremer

NATO-Eingreiftruppe

Die „Supersnelle Flitsmacht“ der NATO

Im September 2014 beschloss die NATO die Aufstellung ihrer „Very High Readiness Joint Task Force“ (abgekürzt VJTF) – ein eher sperrig geratener Name. Die sprachlich pragmatischeren Niederländer nennen sie „Supersnelle Flitsmacht“ (1), in Deutschland hat sich der Begriff „NATO-Speerspitze“ eingebürgert.

mehr ... Thema: NATO
Otmar Steinbicker

Afghanistan

Friedenslösung Fehlanzeige

Die Situation in Afghanistan ist extrem verfahren. Eine Friedenslösung, wie sie vor fünf Jahren in greifbare Nähe rückte, erscheint ebenso weit entfernt wie ein Sieg einer der Konfliktparteien. Die Probleme sind so vielschichtig wie lange nicht mehr.

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Friedensbewegung international

Memo Sahin

Syrien

Wiederaufbaukonferenz zu Kobanê

Seit der Befreiung von Kobanê aus den Händen des Islamischen Staates (IS) am 26. Januar 2015 sind von etwa 200.000 geflüchteten Menschen 90.000 wieder nach Kobanê und den umliegenden Dörfer zurückgekehrt. Sie möchten dort ein neues Leben beginnen; ein Leben nach der Invasion der islamistischen Banden, ein Leben auf der verbrannten Erde, in der zerstörten Stadt Kobanê.

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Münchhausen

Volker Böge

Münchhausen

Australien: 100 Jahre ANZAC Mythos

25. April 2015 in Australien: Hunderttausende in den großen Städten und im entlegensten Kaff sind auf den Beinen bei Paraden und Gedenkfeiern, Politikerreden ohne Ende, Gottesdienste, Sondersendungen auf allen TV-Kanälen, Dokumentationen, Fernseh-Serien, Diskussionsrunden, Life-Schaltungen, alle Tageszeitungen mit dicken Beilagen oder Sonderausgaben. Es ist ANZAC Day. Das ist alljährlich ein arbeits- und schulfreier Feiertag. Spezielles Gebäck gibt es dazu auch: ANZAC Biskuits (staubige Kekse). Die Nation feiert sich selbst. Dieses Jahr besonders heftig.

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Hintergrund

Hermann Theisen

Büchel

Justizkarussell um Flugblätter gegen Atomwaffen dreht sich weiter

Im Sommer 2014 und im Frühjahr 2015 wurden vor dem Atomwaffenlager im rheinland-pfälzischen Büchel und vor dem Hauptbahnhof in Koblenz Flugblätter verteilt, um gegen die geplante Modernisierung der in Büchel gelagerten Atomwaffen zu protestieren.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Militärstützpunkte
Christine Buchholz

Militarisierung Europas

Was steckt hinter der „Euro-Armee“?

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat im März 2015 in einem Interview mit der Welt am Sonntag den Aufbau einer „Euro-Armee“ ins Spiel gebracht. Eine solche Armee könne dem russischen Präsidenten Putin zeigen, so Juncker, dass man es ernst mit der Verteidigung der Werte in der Europäischen Union meine. Wie sind diese Äußerungen einzuschätzen?

mehr ... Thema: Militarisierung
Martin Singe

Verwaltungsgericht Köln

Grünes Licht für Drohnenkrieg via Ramstein

Am 27. Mai 2015 wurde erstmals in Deutschland eine Klage gegen die Bundesregierung wegen ihrer Beteiligung am US-Drohnenkrieg verhandelt. Die jemenitischen Kläger hatten bei einem Drohnenangriff am 19.8.2012 zwei Verwandte verloren, die bei dem Drohnenangriff zerfetzt wurden. Es ist bekannt, dass die USA die Basis in Ramstein und die dortige Relaisstation für die Datenübermittlung im Drohnenkrieg nutzt. Damit trägt die Bundesregierung Mitverantwortung für den US-Drohnenkrieg.

mehr ... Thema: Drohnen, Militärstützpunkte

Schwerpunkt

Martin Singe

Schwerpunkt: 70 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Einleitung

70 Jahre nach den Abwürfen der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und deren verheerenden Folgen hat die Menschheit bis heute nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen und eine Ächtung der Atomwaffen weltweit durchgesetzt. Ich sehe vor mir ein Foto, dass man imaginieren möge (da das FriedensForum kein Geld für dpa-Fotos hat): Erich Kästner spricht 1958 gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr; im Hintergrund ist ein Spruch aus dem Testament Albert Einsteins als Wandbild zu sehen: „Die entfesselte Macht des Atoms hat alles verändert, nur nicht unsere Denkweise.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Hiroshimatag
Marvin Mendyka

Buchbesprechung

„Hiroshima – Menschen nach dem Atomkrieg“

Von der pazifischen Insel Tinian starteten am Morgen des 6. August 1945 sieben Bomber. Darunter die „Enola Gay“, ausgestattet mit der Atombombe „Little Boy“. 3 Meter Länge, 70 Zentimeter im Durchmesser, 4 Tonen schwer - Die Bombe besitzt eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen. Um 8:15 Uhr erfolgte der Abwurf der Bombe in einer Höhe von ca. 10.000 Metern. 43 Sekunden später explodierte sie 580 Meter über der japanischen Stadt Hiroshima. 92.000 Menschen sterben sofort bei den Angriffen auf Hiroshima und Nagasaki.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Hiroshimatag
Christine Schweitzer

Geschichte der Bewegung gegen die Atomwaffen

Von „Kampf dem Atomtod“ bis „büchel 65“

Der Protest und Widerstand gegen Atomwaffen hat die Friedensbewegung in den vergangenen 70 Jahren beinahe durchgängig begleitet, wobei es mehrere Hochphasen gab, die teilweise international identisch, teilweise national unterschiedlich verliefen.

mehr ... Thema: Atomwaffen, Friedensbewegung
Otmar Steinbicker

Kuba-Krise

Nahe am Abgrund

Während der Kubakrise Ende Oktober 1962 stand die Welt unmittelbar am Abgrund eines Atomkrieges. US-Aufklärungsflugzeuge hatten Stellungen sowjetischer Mittelstreckenraketen auf der Karibikinsel entdeckt. Weitere Waffenlieferungen einschließlich atomarer Raketen befanden sich auf dem Seeweg, als die US-Regierung unter Präsident John F. Kennedy eine Seeblockade beschloss. Auf dem Höhepunkt der Krise zwang am 27.10.1962 ein US-Zerstörer ein sowjetisches U-Boot mit Atomwaffen an Bord zum Auftauchen.

mehr ... Thema: Atomwaffen, NATO
Regina Hagen

Entwicklungstendenzen

Modernisieren statt ächten?

Mehr als die Hälfte aller Staaten der Erde versprachen in den letzten Monaten, „angesichts der unannehmbaren humanitären Folgen und damit verbundenen Risiken […] zusammenzuarbeiten, um Atomwaffen zu stigmatisieren, zu verbieten und abzuschaffen“. Einigkeit über dieses Thema herrscht aber nicht: Die Mitgliedstaaten des Atomwaffensperrvertrags (NVV) zeigten sich bei ihrer jüngsten Konferenz im Mai 2015 tief zerstritten. Und nun wird sogar am Fortbestand des Mittelstreckenvertrags gerüttelt.

mehr ... Thema: Atomwaffen
Ray Acheson, Mia Gandenberger

NPT-Verhandlungen im Mai 2015

Den Weg für Fortschritt ebnen

Fast 70 Jahre nach den Bombardierungen von Hiroshima und Nagasaki und 45 Jahre, nachdem der Nichtverbreitungsvertrag für Atomwaffen (NPT) in Kraft getreten ist, trafen sich Delegationen der unterzeichnenden Staaten vier Wochen lang vom 27.4. bis 22.5.2015 zur 9. Überprüfungskonferenz. Am Ende der Konferenz verabschiedeten die Delegationen nicht den Entwurf eines Ergebnisdokuments (1).

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Dietrich Antelmann

Das Helmholtz-Zentrum

Hinweise auf eine Forschung, die einen Atomkrieg erleichtert

Werden im Helmholtz-Zentrum Berlin nur alte Bilder und Knochen untersucht? Seit Jahr und Tag werden die AnwohnerInnen eines der größten Forschungsreaktoren der Welt und des gefährlichsten Atomreaktors Deutschlands (1) von der Propagandaabteilung des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB) – eines von 18 Großforschungsinstituten der Helmholtz-Gemeinschaft - darüber „informiert“, dass ihr Reaktor im Vergleich zu einem Kernkraftwerk eine 400-fach niedrigere Leistung hat und wie ein großes Mikroskop funktioniert.

mehr ... Thema: Atomwaffen
Alex Rosen

Die Nukleare Kette

Kreislauf oder Sackgasse?

Als Mitglieder der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) engagieren wir uns bekanntlich auch gegen Atomenergie. Oft werden wir dabei gefragt, was dieses Engagement mit unserem ursprünglichen Ziel, der Verhütung des Atomkriegs, zu tun habe. Tatsächlich gab es zwischen der Abrüstungs- und der Anti-AKW-Bewegung lange Zeit nur wenige Schnittstellen. Dabei sind die zivile Nutzung der Atomenergie und die Schrecken der Atombombe beide Teil einer globalen Atomindustrie.

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Benjamin Paaßen

Rohstoff Uran

Uranabbau, Uranhandel und die Folgen

Wer Atomkraftwerke betreibt oder Atomwaffen baut, braucht Uran als Rohstoff. Dessen Abbau, Transport und Verarbeitung wird von Staatskonzernen und Privatunternehmen erledigt, die kaum öffentlich oder politisch kontrolliert werden – und das, obwohl Uran in allen Stufen der Verarbeitungskette hochgefährlich für Mensch und Umwelt ist.

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Jochen Stay

Atomkraftwerke

Der Atomausstieg ist eine Schnecke

Vier Jahre nach Fukushima ist der Streit um die Atomkraft nur noch selten Thema in der Öffentlichkeit. Doch noch immer ist Deutschland zweitgrößter Atomstrom-Produzent in der EU. Derweil versuchen sich die AKW-Betreiber um die Folgekosten der Atomkraft zu drücken, und die Probleme mit dem Atommüll nehmen weiter zu. Noch genug zu tun also für die Anti-Atom-Bewegung.

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Dirk Seifert

Europäische Zukunft der Atomenergie

Euratom und kein Ende?

Die zivil-militärische Nutzung der Atomenergie hat in Europa ein starkes Fundament, an dem auch die Bundesrepublik weiter festhält: Der Euratom-Vertrag. Er ist aktuell wie eh und je: Nicht zuletzt sein Förderauftrag für die Atomenergie-Nutzung ist die Grundlage für den jüngsten Beschluss der EU-Kommission, mit dem es der britischen Regierung Ende letzten Jahres ausdrücklich erlaubt wurde, den Neubau eines Atomreaktors in Hinkley-Point mit Steuergeldern massiv zu unterstützen. Es geht um Milliarden, nicht nur in Großbritannien.

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Leo Hoffmann-Axthelm

Atomwaffen verbieten: jetzt oder nie

Die junge Generation ist pragmatisch – und ungeduldig

Siebzig Jahre sind eine lange Zeit. Wie in Deutschland die Zeitzeugen, machen sich in Japan auch die Hibakusha rar. Auch viele AktivistInnen für eine atomwaffenfreie Welt sind schon seit Jahrzehnten dabei, und der Nichtverbreitungsvertrag – der vielbeschworene Eckpfeiler der Nukleardiplomatie – ist mit 45 Jahren in die Jahre gekommen, ohne das Ziel einer atomwaffenfreien Welt erreicht zu haben.

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Ute Finckh-Krämer

Zur strategischen (Neu-)Ausrichtung

Politikbeeinflussung durch die Friedensbewegung

Auch die aktivste und erfolgreichste Basisbewegung muss irgendwann überlegen, wie sie ihre Forderungen so gegenüber der offiziellen Politik vertritt, dass sie ihr Ziel erreicht. Für friedenspolitische Forderungen liegt die Zuständigkeit in der Regel bei Bundesregierung und Bundestag, also müssen diese direkt oder indirekt angesprochen werden. Ganz selten passiert es, dass eine Kampagne ihr Ziel durch Gerichtsentscheidungen erreicht – das war z.B. beim Protest gegen das Bombodrom in Brandenburg der Fall. Auch in diesem Fall war aber eine parallele Lobby- bzw. Advocacyarbeit hilfreich.

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