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15.02.2003: Europa gegen den Krieg


vom:
14.02.2003


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15.02.2003: Europa gegen den Krieg:

  Redebeiträge

Demonstration "Nein zum Krieg gegen den Irak", 15.02.03 in Berlin

Rede zur US-amerikanischen Friedensbewegung

Janelle Flory

- Es gilt das gesproche Wort! -
- Sperrfrist: 15.02., Redebeginn, ca 12 Uhr! -


Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

(Mein Name ist Janelle Flory, ich bin 23 Jahre alt und seit vier Monaten mache ich einen Freiwilligendienst bei dem deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes.)

Am 29. Januar während seiner Rede "zur Lage der Nation" sagte der US-Präsident Bush zum Thema Irak: "Wenn uns Krieg aufgezwungen wird, werden wir für eine gerechte Sache mit gerechten Mitteln kämpfen."

Liebe Leute, ich bin US-amerikanische Staatsbürgerin und ich sage es gibt keinen gerechten Krieg. Ich vertrete heute Millionen von Menschen in den USA die für Frieden sind. Sie sagen nein zu einem Angriffskrieg gegen den Irak und nein zu dem Embargo wodurch rund eine Millionen Menschen im Irak schon gestorben sind.

Friedensfreunde, die US-Regierung hat im letzten Jahr 398 Milliarden US Dollar für das Militär und noch $200 Milliarden für die zusätzlichen Kriegsvorbereitungen ausgegeben. Die US-amerikanische Medien sagen immer wieder-es ist unsere Freiheit, unsere Sicherheit die wir verteidigen müssen.

Wir kämpfen gegen eine Regierung, die uns überzeugen will, dass Sicherheit und Frieden durch Gewalt und Gegengewalt erreicht wird.

Freunde, wir kämpfen nicht nur gegen die Bush-Regierung, sondern auch vielmehr gegen uns selbst.

Wenn ich in den Staaten bin ist es ganz leicht mich wieder auf das "ich" zu fixieren. Ich habe meine Arbeit, meine eigene Probleme, meine Familie. Warum soll ich daran denken was irgendwo im nahen Osten passiert-das ist der Job der Regierung!

Friedensfreunde, trotzdem haben viele in den USA den Kampf gegen die kleine innere Stimme überwunden, denn sie wissen, dass es nicht nur um uns, sondern auch um das Leben von Millionen anderer Menschen geht.

Liebe Leute, es wächst seit dem 11. Sept. 2001 eine vielfältige Friedensbewegung in den USA, von der man in Europa nur teilweise hört.

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15.02.2003: Europa gegen den Krieg
Am 18. Januar gab es u.a. 200,000 Menschen auf der Strassen in San Francisco und eine halbe Million in Washington, D.C. Und heute hoffe ich, dass wieder Hunderttausende auf der Strassen in New York City sein werden.

In einem Fernsehwerbespot, der vor zwei Wochen während der Rede von George W. Bush "zur Lage der Nation" gelaufen ist, fragt Schauspielerin Susan Sarandon: "Bevor unsere Kinder vom Irak in Leichensäcke zurückkehren und noch mehr irakische Frauen und Kinder sterben, will ich wissen was Irak uns getan hat."

Daraufhin sagt Ed Peck, ehemaliger US-Botschafter im Irak "Die Antwort ist-nichts".

Sarandon und Peck vertreten eine viel größere, vielfältige Friedensbewegung in den USA-die besteht aus den Kirchen, Gewerkschaften, Veteranen, Umweltverbände, Geschäftsleute, Angehörige von Opfern des 11. September, Einwanderergruppen, und Studentengruppen.

Ihre Beweggründe sind verschieden, aber das Ziel ist überall das selbe.

Seit 23. März arbeiten viele von diesen Gruppen unter dem Motto "Nicht in unserem Namen."

Wir als Menschen, die in den Vereinigten Staaten leben, glauben,

dass es unsere Pflicht ist, uns den Ungerechtigkeiten zu widersetzen,

die von unserer Regierung - in unserem Namen - begangen wurden.

Wir versprechen, gemeinsam

mit den Menschen auf der ganzen Welt

Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden zu schaffen.

Wir können eine andere Welt erreichen.

Und wir versprechen, sie möglich zu machen.

Lasst uns immer Hoffnung haben. Ich habe mit so vielen gesprochen die einfach aufgeben wollen. Die sagen, dass Bush seinen Krieg sowieso führen wird.

Wir müssen aber unser Recht als Bürger und Bürgerinnen einer Demokratie benutzen, ganz besonders weil das irakische Volk das nicht kann.

Wir können nicht nur unsere Regierung wählen und dann nichts mehr tun. Die schweigende Mehrheit muss ihre Meinung aüssern, bis die Politiker zuhören!

Lasst uns immer mehr Druck ausüben!

Bundeskanzler Schröder wurde wegen seines Wahlversprechens gegen den Krieg gewählt und wir müssen dafür sorgen, dass er daran festhält. Die Kampagne resist organisiert schon für den 22.Februar eine Sitzblockade vor der Rhein/Main Airbase in Frankfurt. Lasst uns mit solchen Aktionen kraftvoll von der deutschen Regierung fordern: keine Überflugsrechte für einen Angriffskriegs gegen den Irak! Keine US-Kriegsflugzeuge und Waffen von Deutschland in den Irak!

Ich will betonen, dass wir nicht nur gegen den Krieg protestieren, sondern auch dass wir Solidarität miteinander zeigen und gemeinsam Alternativen suchen.

Ich habe im September einen US-Amerikaner kennen gelernt, Cliff Kindy, der seit Oktober mit zwei Delegationen in den Irak gefahren ist. In November schrieb er:

"Der Unterschied zwischen mir und der US-Administration ist vielleicht, dass ich die schöne Gelegenheit habe, die Leute hier in Irak kennen zulernen. Präsident Bush braucht nur in die Augen des irakischen Volkes zu schauen."

Weiter sagt er:

"Ich stand letzte Woche im Fahrstuhl. Ein Fremder hat mich gefragt, woher ich komme. Als ich erzählte, dass ich US-Amerikaner bin, sagte er mit lächelndem Gesicht und entgegen gestreckter Hand: Sie sind ja mein Feind."

Lasst uns alle zusammen in Europa, in den USA, im Irak-einander die Hand reichen! Lasst uns unseren Regierungen zeigen, dass wir bereit sind, eine andere, friedliche Lösung zu finden, ohne Sanktionen, ohne Krieg und ohne Feinde! Eine andere Welt ist möglich!

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