15.02.2003: Europa gegen den Krieg


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15.02.2003


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15.02.2003: Europa gegen den Krieg

 Echo / Presse

Presseplitter, TV 15.02.

div. TV-Station

Quelle: tageschau-online, 14 Uhr,

Großkundgebung in Berlin

Zehntausende Menschen aus ganz Deutschland haben sich in Berlin zu einer Demonstration gegen einen drohenden Irak-Krieg versammelt. Auf zwei großen Plätzen im Osten und Westen der Stadt kamen die Kriegsgegner zusammen. Die beiden Protestzüge wollen sich an der Siegesäule zu einer großen Kundgebung vereinigen. Die Polizei erwartet insgesamt bis zu 100.000 Teilnehmer. Auch in vielen anderen Städten in Deutschland finden Protestmärsche statt. In Stuttgart gingen rund 20.000 Menschen auf die Straße.

Minister kündigen Teilnahme an

An der Berliner Demonstration wollten sich auch Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, Umweltminister Jürgen Trittin und Verbraucherschutzministerin Renate Künast beteiligen. Sie hatten eine Bitte von Bundeskanzler Gerhard Schröder ignoriert, den Protesten fernzubleiben. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hatte die Teilnahme der Regierungsmitglieder als "Verletzung des politischen Stils" bezeichnet.

DGB-Chef Michael Sommer erklärte, die Menschen gingen auf die Straße, weil sie eine friedliche Lösung des Irak-Krise wollten. Der irakische Diktator Saddam Hussein müsse von den Vereinten Nationen mit friedlichen Mitteln zur Abrüstung gezwungen werden. Nur so könne verhindert werden, dass tausende Menschen ihr Leben lassen müssten, amerikanische GIs genau so wie irakische Soldaten, Männer, Frauen und Kinder.

"Es gibt nur gerechten Frieden, keinen gerechten Krieg"

Zuvor hatte der evangelische Landesbischof Wolfgang Huber im Dom unterstrichen, es gehe darum, die Regierung zu ermutigen, andere Wege zu gehen, als den der Gewalt. "Es gibt nur einen gerechten Frieden, aber keinen gerechten Krieg", unterstrich der Bischof. Zugleich warnte er davor, Kritik an der Politik der amerikanischen Regierung mit Antiamerikanismus gleichzusetzen.

Zur Abschlusskundgebung werden auch der Bürgerrechtler und Theologe Friedrich Schorlemmer, der Liedermacher Reinhard Mey und die ostdeutsche Rockband Puhdys erwartet. Sie gehören zu den Unterstützern des aus Gewerkschaftsorganisationen, kirchlichen Jugendgruppen und Friedensinitiativen bestehende Aktionsbündnisses.

Auch international demonstrieren heute Hunderttausende. Lesen Sie hier mehr dazu.



Quelle: Tagesschau, 15.02., 13 Uhr

Friedensdemonstrationen rund um den Globus

Mit Kundgebungen in Neuseeland und Australien haben die weltweit geplanten Protestveranstaltungen gegen einen Irak-Krieg begonnen. Zehntausende Demonstranten forderten dort einen Verzicht auf eine Militäraktion gegen die Regierung in Bagdad. Über dem Hafen von Auckland, wo ein internationaler Segelwettbewerb stattfand, wurde ein Spruchband aufgehängt mit der Aufschrift: "Kein Krieg - Frieden jetzt."

In Rom haben sich nach Angaben der Organisatoren hunderttausende Menschen versammelt. Der Beginn der Kundgebung ist für 14.00 Uhr geplant. Angesichts des großen Andrangs sei jedoch ein früherer Beginn wahrscheinlich, berichteten italienische Medien. Die Organisatoren rechneten mit rund einer Million Teilnehmer.

Demonstrationen in asiatischen Städten

Auch in zahlreichen asiatischen Städten gab es Antikriegskundgebungen. So versammelten sich in Malaysia 1.500 Menschen vor der US-Botschaft. In Bangkok protestierten mehrere hundert Menschen vor die US-Vertretung. In Tokio und Manila zogen jeweils rund 6.000 Menschen in einem Protestmarsch durch die Straßen. In Seoul versammelten sich rund 2.000 Demonstranten. Zu kleineren Protestzügen kam es auch in Taiwan und Singapur. Selbst in Dili, der Hauptstadt der jüngsten Nation der Welt, Osttimor, nahmen etwa 150 Menschen an einer Friedenskundgebung teil.

In Australien hatten bereits am Freitag 150.000 Menschen in Melbourne gegen einen Irak-Krieg protestiert. Es war die größte Friedensdemonstration im Land seit dem Vietnamkrieg vor gut 30 Jahren.

In Europa und den USA laufen noch die Vorbereitungen auf die angekündigten Protestveranstaltungen in zahlreichen Großstädten. Allein in London hofften die Organisatoren auf 500.000 Teilnehmer. Auch in Paris und später in New York sind Großkundgebungen geplant. Zahlreiche Demonstrationen finden zudem in Deutschland statt. Lesen Sie hier mehr dazu.



Quelle: heute-online.de, 14.02.,

Friedensbewegung mobilisiert gegen Irak-Krieg

In Berlin hunderttausend Demonstranten erwartet - Thierse und drei Minister wollen teilnehmen

In Berlin und anderen großen Städten weltweit werden am Samstag insgesamt mehr als eine Million Menschen zu Protesten gegen den drohenden Irak-Krieg erwartet. Allein in Berlin rechnen die Veranstalter einer Großdemonstration mit mehr als hunderttausend Teilnehmern, darunter Politiker, Gewerkschafter, Kirchenvertreter und Künstler.

Insgesamt haben Friedensbewegungen in fast 60 Ländern zu Kundgebungen aufgerufen. Unter anderem in New York, Rom, London und Paris sollen Proteste stattfinden. Im australischen Melbourne nahmen mehr als 150.000 Menschen an einem friedlichen Protestzug teil - die größte Friedensdemonstration in Australien seit dem Protest gegen den Vietnamkrieg vor 30 Jahren.

Drei Bundesminister nehmen teil

Trotz der Bitte von Bundeskanzler Gerhard Schröder an seine Kabinettskollegen, nicht an der Kundgebung teilzunehmen, haben Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) ihr Erscheinen angekündigt.

Trittin teilte mit, er nehme in seiner Funktion als Mitglied des Parteirats der Grünen an der Demonstration teil. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) will mitmarschieren. Zu den Hauptrednern werden ver.di-Chef Frank Bsirske und der Theologe Friedrich Schorlemmer gehören.

Scholz: "Die CDU ist isoliert"

Die CDU kritisierte die Teilnahme von Regierungsvertretern an der Demonstration. Generalsekretär Laurenz Meyer warf den Politikern in der "Bild"-Zeitung Anti-Amerikanismus vor.

SPD-Generalsekretär Olaf Scholz sprach von einer Beleidigung von hunderttausenden Menschen, die ihre Hoffnung auf Frieden ausdrücken wollten. Die Menschen in Deutschland wollten keinen Krieg. "Die CDU ist isoliert", erklärte Scholz. Juso-Chef Niels Annen sagte, die CDU wolle die Demonstrationsteilnehmer diffamieren.

Großdemo in Berlin geplant

Einen Tag nach Vorlage des entscheidenden Berichts der UN-Waffeninspekteure über die Kooperation des Irak mit der Weltgemeinschaft wollen die Demonstranten weltweit nochmals zu einer friedlichen Lösung der Krise aufrufen. Bereits in den vergangen Tagen waren Menschen gegen den drohenden Krieg auf die Straße gegangen, so in Bremen, Hamburg in Dresden. Protestaktionen fanden auch in Wien, Rom und Istanbul statt.

In Deutschland riefen Friedensinitiativen, die Grünen, die PDS, Globalisierungsgegner, Teile der Gewerkschaften und kirchliche Gruppen zu der Großdemonstration in Berlin unter dem Motto "Nein zum Krieg gegen Irak" auf. Die Veranstaltung soll auf dem Alexanderplatz beginnen und an der Siegessäule enden. Es wird damit gerechnet, dass der Protestzug der größte seit der Friedenskundgebung gegen den Golfkrieg 1991 werden wird.

500.000 Demonstranten in London

Eine halbe Million Kriegsgegner werden sich voraussichtlich auch in London zu Protesten versammeln. Daran beteiligen sich unter anderem zahlreiche Labour-Politiker, obwohl die Regierung unter Tony Blair den Schulterschluss mit den USA sucht und bei einem Irak-Krieg in jedem Fall mit von der Partie sein will.

In Frankreich haben mehr als 40 Parteien und Organisationen zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen. Mit dabei sind die Kommunisten, Sozialisten und Grüne ebenso wie die rechtsextremistische Nationale Front von Jean-Marie Le Pen.

US-Schauspieler gegen Krieg

Bis zu hunderttausend Menschen werden auch in New York erwartet, wo Erzbischof Desmond Tutu sowie die Schauspieler Susan Sarandon und Danny Glover sich mit Reden an die Menge wenden wollen.



E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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