25 Jahre Tschernobyl

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28.04.2011


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25 Jahre Tschernobyl

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Redebeitrag für die Demonstration vor dem AKW-Krümmel am 25.4.2011

Liebe Leute, die ihr den sofortigen Atomausstieg wollt,

Marion Küpker (in Krümmel)



- Es gilt das gesprochene Wort -



Ich möchte in der jetzigen Ausstiegsdebatte auf einen sehr wichtigen Punkt hinweisen:

Die Rüstungskonzerne der führenden NATO-Staaten wissen, dass sie nukleare Bedrohungsszenarien brauchen, um mit ihren Rüstungsexporten weiter riesige Profite einstreichen zu können. Die weltweiten Rüstungsausgaben belaufen sich jährlich auf zirka 1,5 Billionen Dollar, wovon 75 Prozent von den NATO-Staaten ausgegeben werden! Und Deutschland steht heute beim Rüstungsexport weltweit an dritter Stelle!

Anders als in den Medien behauptet, werden in Wirklichkeit Atomwaffen nicht abgerüstet, sondern nur die Alten verschrottet. In den USA, Großbritannien und Frankreich finden aktuell riesige Atomwaffen-Modernisierungen statt.

Diese Rüstungsausgaben sind ein Vielfaches dessen, was weltweit nötig wäre für ein ökologisches Leben mit einer fairen Weltwirtschaft für alle Menschen.

Von Deutschland könnte gerade jetzt das Signal in die Welt geschickt werden, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien sehr schnell möglich und zudem viel billiger ist.

Und genau hiervor haben die Atomindustrie und die von ihr bestochenen Regierungen Angst:

Die Großkonzere wollen ihre Geschäfte mit dem Atomanlagen-Export in die sog. Entwicklungsländer nicht verlieren. Mit einer groß angelegten Werbekampagne setzten die multinationalen Atomkonzere wie Siemens, Framatom, General Electric, Rosatom oder Hitachi in den letzten Jahren auf die nukleare Renaissance in über 30 Nichtatomwaffenstaaten in Asien, Afrika und Lateinamerika. Atomenergie wurde diesen Ländern fälschlicherweise, aber erfolgreich als die Lösung für den Klimawandel verkauft!

So will z.B. Siemens ein neues AKW in ein Erdbebengebiet in Brasilien liefern und dieses auch noch mit Hermesbürgschaften abgesichert bekommen. D.h. wenn Brasilien dieses auf Pump gekaufte AKW nicht abzahlen kann, sollen wir Steuerzahler und -zahlerinnen dafür aufkommen.

Wenn jetzt Deutschland aufgrund des öffentlichen Drucks aus der Atomenergie aussteigen kann, dann darf dieser Ausstieg aus Sicht der Atomindustrie weder schnell noch billig sein.

Daher drängt sie auf die Aufrechterhaltung ihrer Monopolstellung z.B. bei den neuen nötigen Energienetzen und fordert teure Off-Shore Windkraft-Projekte, und diese Aufträge wollen sie durch unsere Regierung erhalten!

Unser Kampf für eine weltweite Energiewende steht daher erst am Anfang!

Wir fordern neben der sofortigen Stilllegung aller Atomkraftwerke

ein generelles Verbot von AKW- Exporten

keine Bürgschaften für Atomexporte und auch nicht für Rüstungsexporte

UND

wir fordern den Umbau der Energienetze für dezentrale Erneuerbare Energien,

die Energienetze müssen wieder in die öffentliche Hand!

Danke!



Marion Küpker ist Internationale Koordinatorin der DFG-VK für Atom- und Uranwaffen.

E-Mail: mariongaaa (at) gmx (Punkt) de
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