60 Jahre Befreiung


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60 Jahre Befreiung/Kriegsende 1945

 Aufrufe der Veranstalter

Kundgebung in Berlin am 8 Mai 2005

Schluss mit dem Stillstand auf dem Gelände der TOPOGRAPHIE DES TERRORS!

Initiative für das Erinnern statt des Vergessens im

Auch 60 Jahre nach dem Ende von Krieg und Nazi-Herrschaft erinnert auf dem Gelände an der Niederkirchnerstrasse lediglich eine provisorische Ausstellung im Freien an die furchtbare Vergangenheit dieses Ortes.

Hier hatten SS und Gestapo ihre Zentralen. In den Räumen der Gestapo wurden politische Gefangene aus ganz Deutschland verhört, gefoltert und anschließend meist in Gefängnisse und Konzentrationslager verschleppt. Ab 1939 befand sich mit dem von Himmler (Reichsführer SS) Und Heydrich (Reichsführer SD) gegründeten Reichssicherheitshauptamt auch der wichtigste Terrorapparat des NS-Systems an diesem Platz.

Erst als Anfang der 80er Jahre verschiedene Organisationen, darunter der Verein AKTIVES MUSEUM FASCHISMUS UND WIDERSTAND e.V. eine Gedenkstätte für die Opfer des Nazi-Terrors auf dem Gelände forderten, befasste sich auch die Politik mit diesem Thema.

Im Berliner Abgeordnetenhaus wurde schließlich ein Antrag auf die Errichtung eines Mahnmales Angenommen. Doch erst 1992 wurde eine Entscheidung für den Bau eines Dokumentations- Und Besucherzentrums unter dem Namen TOPOPRAPHIE DES TERRORS getroffen und die Gleichnamige Stiftung gegründet. Den ausgeschriebenen Bau-Wettbewerb gewann 1993 der Entwurf des Schweizer Architekten Peter Zumthor. Allerdings passierte nach dem Baubeginn am 8. Mai 1995 nicht mehr viel. Als der Berliner Senat und der Bund im Mai 2004 aus Kostengründen den Ausstieg aus dem Projekt beschlossen, hatte man lediglich das Fundament und drei Treppentürme errichtet. Trotzdem waren damit bereits 15 Millionen Euro in den Sand gesetzt worden.

Die Türme wurden inzwischen abgerissen. Endlich Anfang April ist eine Neuausschreibung auf den Weg gebracht worden und ein anderer Architekt soll für ein kostengünstiges Gebäude sorgen. Es stehen lediglich 23 Millionen Euro zur Verfügung. Im Moment gibt es auf dem Gelände hauptsächlich große Erdhügel. Wie schnell sich das ändert, ist völlig ungewiss.

Fast 40 Jahre lang kümmerte sich niemand um diesen Ort. Dann gab es 20 Jahre lang einzelne Aktivitäten. Nun ist anscheinend wieder Stillstand. Dies ist unerträglich und ein unglaublicher Skandal!

Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Entscheidungsträger in Gesellschaft und Politik gar Kein Interesse an einem Dokumentationszentrum haben, das auch an die deutschen Täter und Ihres Terrors erinnern müsste. Denn viele von ihnen konnten in der Bundesrepublik (aktuelles Beispiel ist die Debatte um ehemalige Nazis im Aussen-Ministerium!) und einige auch in der DDR Ihre Karrieren fortsetzen. Außer der Nazi-Führungs-Elite wurde kaum ein Täter in der Nach-Kriegszeit für seine Verbrechen verurteilt. Der schreckliche Jurist Hans Filbinger wurde von der CDU noch für die letzte Wahl des Bundespräsidenten als Wahlmann aufgestellt.

Angesichts der bisherigen Erfahrungen kann offenbar nur ein massiver und öffentlicher Druck Auf die verantwortlichen Politiker den skandalösen Stillstand auf dem Gelände beenden.

Wir fordern den Bau eines Dokumentationszentrums, das auch die Kontinuitäten der deutschen Geschichte nicht ausblendet. Die Mörder sind zum Teil immer noch unter uns!

Aus diesem Grunde ruft die INITIATIVE FÜR DAS ERINNERN STATT DES VERGESSENS

Zu einer Kundgebung auf:

Am 8. Mai 2005 um 11 Uhr in der Wilhelmstrasse (zwischen Kochstr.- und Niederkirchnerstr./resp. Zimmerstr.)

Wollen wir dagegen protestieren, wie schändlich die deutsche Nach-Kriegs-Politik Bis heute mit diesem Gelände umgegangen ist.

8. Mai : 60 Jahre nach der Befreiung von Nationalsozialismus, Krieg und Konzentrationslager

8. Mai: 20 Jahre nach einer symbolischen Ausgrabung an diesem Ort

8. Mai : im Jahre 2025 ist dieses Dokumentationszentrum endlich fertig gebaut !(!)



UnterstützerInnen:

Achse-des-Friedens Berlin, Deutscher Friedensrat, Deutsche Sektion des Europäischen Friedens-Forums, Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Berliner Initiative "Griechenland unter dem Hakenkreuz", Heinz D. Kappei, Fred Klinger (PAX Christi), Eva Quistorp (Frauen für den Frieden), Christian Schaller (im AKK Neukölln)

(Stand: 18.04.05)


E-Mail: kappei@web.de

Website: www.topographie.de
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