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Antikriegs-
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vom:
10.08.2004


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Antikriegstag 2004:

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1. September - Antikriegstag
Gedenkfeier und Kranzniederlegung


Friedensbündnis Esslingen

Mittwoch, 1. September 2004
17 Uhr
an der Nikolauskapelle
auf der Inneren Brücke
Fußgängerzone Esslingen

Ansprache: Thomas Bittner (Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Esslingen-Göppingen)

Kultur: Vortrag von Texten und Liedern durch Mitglieder des Friedensbündnisses und Rudolf Schulz, ehemaliger Schauspieler der WLB

Am Ende der Veranstaltung werden Kränze niedergelegt.

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der zweite Weltkrieg. Mit diesem Krieg brachte Deutschland zum zweiten Mal ungeheures Leid über Millionen von Menschen, besonders in Osteuropa: 55 Millionen Menschen wurden getötet, unzählige wurden verletzt und verstümmelt, Hunderttausende zu Zwangsarbeit verschleppt. Tausende von Städten und Dörfern wurden zerstört. Den Gipfelpunkt fand die faschistische Barbarei in der systematischen und industriellen Ermordung von 6 Millionen Juden in den Vernichtungslagern. Im Potsdamer Abkommen der Siegermächte wurde festgelegt, dass Deutschland entnazifiziert, entmilitarisiert, sowie wirtschaftliche Macht durch die Entflechtung monopolistischer Großunternehmen eingeschränkt werden sollte, damit von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen kann.

" Nein zum Krieg! Der Krieg ist nicht einfach Schicksal. Er bedeutet immer eine Niederlage der Menschheit." (Papst Johannes Paul II, 13.01.2003)

Und was geschah im Irak?

Der Krieg war nicht einfach Schicksal:

 er war seit langem gewollt

 wurde begründet mit falschem Beweismaterial

 durchgesetzt mit dem Recht des Stärkeren

Der Irak-Krieg war eine Niederlage für die Menschheit.

 Das Völkerrecht wurde gebrochen.

 Menschen wurden und werden noch getötet.

 Angriffskriege bekamen wieder den Anschein der Rechtfertigung.

 Er verursacht hohe Folgekosten: unklar ist, wer sie bezahlt, klar ist, wer daran verdient.

 Das Erproben von friedlichen Konfliktlösungen wurde mutwillig hintertrieben.

 Fundamentalisten gewinnen Zulauf.

 Die Terrorgefahr ist größer geworden.

 Gewalt stellt sich wieder als scheinbar einziges Mittel zur Konfliktlösung dar.

Der Protest der Friedensbewegung konnte diesen Krieg nicht verhindern. Dennoch war der großartige Ausdruck weltweiter Solidarität keinesfalls vergebens:

Großmächte, die einen Krieg anfangen wollen, müssen zukünftig damit rechnen, dass ihnen eine starke internationale Öffentlichkeit auf die Finger schaut und die Legitimation hinterfragt. Es wird schwieriger, mit Lügen einen Krieg zu rechtfertigen. Auch gegenüber der eigenen Bevölkerung.

Sorgen wir also weiter für Sand im Getriebe!

Sagen wir NEIN, wo es notwendig ist !

 Die neue EU-Verfassung sieht eine Erhöhung des Rüstungsetats der einzelnen Länder vor und entzieht möglicherweise unserem Parlament die Entscheidung über den Einsatz von Soldaten im Ausland.

 Bisher beschränkte das Grundgesetz in unserem Land den Einsatz militärischer Mittel auf die herkömmliche Landesverteidigung.

Jetzt gibt es die neuen Verteidigungspolitischen Richtlinien (VPR) für die Bundeswehr, die diesen Begriff der Verteidigung erheblich ausweiten. Sie besiegeln endgültig den Umbau der Bundeswehr von einer Verteidigungs- zu einer Interventionsarmee mit Einsatzmöglichkeiten weltweit und sogar im Inneren der Bundesrepublik.

Die Bundeswehr kann zur bloßen "Wahrung der eigenen Interessen" und des "internationalen Einflusses" (zur Unterstützung von Bündnispartnern) eingesetzt werden - auch über die Bündnisgrenzen hinaus!

Kann das bedeuten, dass wir eines Tages, wenn uns z.B. die Benzinpreise weiter davonlaufen, mit anderen Partnern zu militärischen Mitteln greifen ?

Die häufigsten Konfliktursachen der Welt, Hunger und Armut, soziale Ausgrenzung und Diskriminierung, können nur durch die Bereitschaft für die Herstellung gerechter politischer und wirtschaftlicher Beziehungen zwischen den Ländern und Menschen beseitigt werden.

Das Friedensbündnis Esslingen setzt sich für gewaltfreie Konfliktbearbeitung und Konfliktlösung ein, um Kriege und Gewaltmaßnahmen zu vermeiden:

 Erforschen und Benennen von Ursachen des Krieges

 Bekämpfen wirtschaftlicher Ungerechtigkeit

 Politische und moralische Unterstützung von gewaltfreiem Widerstand

 Suche und Unterstützung von Alternativen zu Militäreinsätzen

 Sensibilisierung für Menschenrechte

 Eintreten gegen Diskriminierung von Minderheiten



V.i.S.d.P.: Friedensbündnis Esslingen, Thomas Bittner, Julius-Motteler-Str. 12, 73728 Esslingen, E-Mail:
tom.bittner@freenet.de



E-Mail:   esslingen@dgb.de


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