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Antikriegs-
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31.08.2004


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Antikriegstag 2004:

  Erklärungen aus Parteien u.ä.

Mitteilung an die Presse, Berlin, den 31. August 2004 277/04

Erklärung des SPD-Parteivorstandes zum 65. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen

SPD Parteivorstand

Am 1. September 2004 jährt sich zum 65. Mal der deutsche Überfall auf Polen. Mit diesem Angriff begann der Zweite Weltkrieg und es begann eine lange Zeit unsagbaren Leidens für das polnische Volk und für ganz Europa.

Polen war das erste Land, das dem verbrecherischen Expansionsstreben der Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Bis 1945 ermordeten Deutsche sechs Millionen polnische Staatsbürger. Mehr als zwei Millionen wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben.

Gleichzeitig war es der Beginn des Leidens- und Todesweges für Millionen europäischer Juden. Russen und viele andere Völker in Europa und der Welt wurden Opfer von Unrecht und Unmenschlichkeit.

Das Unrecht, das von Deutschen angerichtet wurde, fiel auf Deutschland zurück. Am Ende des Krieges stand die Vertreibung von Millionen von Deutschen. Angesichts dieser gemeinsamen Geschichte ist die Versöhnung der ehemaligen Gegner umso beeindruckender.

Die von Sozialdemokraten begonnene Ostpolitik hat dazu beigetragen, in Polen Vertrauen zum demokratischen Deutschland zu schaffen. Willy Brandt leistete 1970 mit seinem Kniefall vor dem Ehrenmahl des jüdischen Ghettos in Warschau stumme Abbitte für die von Deutschen und im Namen Deutschlands verübten Gräuel während des "Dritten Reiches".

Gerhard Schröders Besuch in Polen anlässlich des 60. Jahrestages des Warschauer Aufstandes im August dieses Jahres steht in der Tradition der Versöhnungspolitik Willy Brandts. Als erster deutscher Regierungschef nahm er an diesen Gedenkfeierlichkeiten teil. Das zeigt, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus Polen und Deutschen Partner und Freunde im geeinten Europa geworden sind.

Die Versöhnung zwischen Deutschen und Polen ist begründet in mühsam erworbenem gegenseitigen Vertrauen. Das darf nicht durch Entschädigungsforderungen und innenpolitisch motivierte Manöver gefährdet werden. Sie schaden dem Verhältnis beider Länder. Aus einer trennenden nationalen Geschichte eine gemeinsame europäische Erfahrung werden zu lassen, dass vor allem ist heute der Sinn des Gedenkens an den von Deutschen begonnenen Zweiten Weltkrieg. Wir lehnen deshalb auch Pläne zur Errichtung eines nationalen "Zentrums gegen Vertreibungen" in Berlin ab. Wir unterstützen die Bemühungen für ein europäisches Netzwerk gegen Vertreibungen, wie es der polnische Staatspräsident und der deutsche Bundespräsident vorgeschlagen haben.

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Antikriegs-
tag 2004
Der 65. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges mahnt uns Deutsche, für den friedlichen Ausgleich von Konflikten einzutreten. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands wird auch im 21. Jahrhundert für Frieden und Völkerverständigung, Sicherheit und Entwicklung streiten.

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ist sicher:

Im vereinten Europa werden Polen und Deutschland gemeinsam ein neues Kapitel enger Nachbarschaft und Freundschaft schreiben.



Kontakt: SPD-Pressestelle, Wilhelmstr. 10911 Berlin, Tel.: 030/25991-300, Fax: 030 25991-507



E-Mail:   pressestelle@spd.de
Internet: http://www.spd.de
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