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Antikriegs-
tag 2004


vom:
02.09.2004


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Antikriegstag 2004:

  Reden/Kundgebungsbeiträge

Rede zum Antikriegstag am 1.9.2004in Freiburg

Liebe Freundinnen und Freunde,

Walter Krögner (Freiburg)

Anderthalb Monate ist es her, dass die Beschäftigten von Daimler-Chrysler sich dagegen wehrten, Opfer des Strebens nach Gewinnmaximierung zu werden:

14% reichen nicht aus, nein 17% Rendite sollen es sein.

Der Kapitalismus feiert fröhliche Urständ und scheint schier unkontrollierbar geschweige denn bezwingbar.

Eine weitere ekelhafte Facette der ungezügelten Marktwirtschaft sind die Kriege um Rohstoffe.

Das zurückliegende Jahr hat es auch dem letzten Naiven klargemacht:

Der Krieg gegen Irak war ein Krieg ums Öl. Falsche Informationen z.B. über angebliche Chemiewaffenarsenale sollten die Massen gefügig machen, um den Krieg gegen Irak zu ertragen.

Nicht nur bei Daimler auch in der Ölindustrie werden satte Gewinne eingefahren.

Und das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Willen der Großaktionäre geht ...

... und deshalb werden sie ein weiteres Mal den Texaner in seinem Wahlkampf unterstützen

... und deshalb wird Bush, wenn er an der Macht bleiben sollte, weitere Kriege führen lassen, damit der Zugang zu preiswerten nicht regenerativen Ressourcen wie z.B. Erdöl auch zukünftig gesichert ist.

Was hat das mit uns in Deutschland, mit uns in Freiburg zu tun?

Auch wir leben in einem Umfeld, das auch heute noch bestimmt ist von der Abhängigkeit von nicht regenerativen Ressourcen, die dazu führen, dass in den Ursprungsländern wenige viel verdienen und viele keinen Nutzen haben.

Hier ist es vergleichbar:

Unsere zentral organisierte Energieversorgung sichert den Gewinn weniger und verlangt nach der ressourcensichernden=kriegerischen Versorgungslogik.

Was können wir dagegen setzen?

 Ausstieg aus zentralistisch organisierten Energieversorgungssystemen mit wenigen Großkraftwerken

 Hinwendung zu regenerativen dezentral nutzbaren Energiequellen

 "Sie sind nicht geeignet, einzelnen Konzernen oder Machthabern horrende

 gewinne zu bescheren, aber sie können vielen Menschen kleinen

 wirtschaftlichen und bei konsequenter zunehmender Nutzung großen

 ökologischen Gewinn verschaffen."

Das ist die Friedensdividende:

Regenerative dezentrale Energieversorgung

 macht die kriegerische Sicherstellllung fossiler Ressourcen überflüssig (Die Sonne und der Wind lassen sich nicht besitzen, also auch nicht mit militärischen Mitteln sichern)

 schafft breiten Schichten Einkommen

Und deshalb ist es gut, dass das Freiburger AGENDA-21-Projekt "Produktion von Solarlampen in Afghanistan" von Freiburg aus koordiniert und betreut wird.

Die Menschen erhalten Arbeit und Einkommen durch die Produktion und den Verkauf der Lampen und Strom für

 Licht zum lesen

 für`s Radio

Die Freiburger Energie für den Frieden

weht über den Rosskopf und die Holzschlägermatte, wird eingefangen in der Haid und auf den Dächern der Stadt und fließt durch die Dreisam und den Gewerbekanal.

Es ist kein Wunder, dass die Parteien der Atomlobby und der überkommenen Nutzung fossiler Energien in Stuttgart Front machen gegen die Nutzung unserer Windenergie. Die Nutzung der Windenergie ist zusammen mit der Förderung der Solarkraft, der Wasserkraft, der Bodenwärme und dem Energiesparen unsere Freiburger Energie für den Frieden und sie soll mindestens so stark wachsen wie bislang die Gewinne der Großunternehmen.


Walter Krögner ist Gemeinderat der SPD in Freiburg.

E-Mail:   walter.kroegner@breisnet-online.de


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