Antikriegstag 2006

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02.09.2006


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Antikriegstag 2006

 Presse zum Antikriegstag

Pressesplitter zum Antikriegstag 2006

div. Tageszeitungen, Agenturen, Hörfunk, ...

[26]

02.09.

taz Friedenspreis für Abschiebegegner

tlz Das Bekenntnis und die Lehren

maz Der Frieden ist nicht teilbar

Braunschweiger Zeitung Verpflichtung zu Erinnerung und Mahnung

01.09.

fr Friedenswanderkerzen gegen Kleinwaffen

Schwäbisches Tagblatt Deutsche Soldaten in aller Welt

jW Keine Truppen nach Nahost!

zdf Friedenspreis für Gegner von Abschiebehaft

dpa Aachener Friedenspreis an «Hilfe für Menschen in Abschiebehaft»

31.08.

ND Friedensbewegung

31.08.

Echo Aktuelle Eindrücke aus dem Iran

fr Konfliktforscher spricht über den Nahen Osten

ap Bundesweit rund 160 Veranstaltungen am Antikriegstag

ND Standpunkt

30.08.

Teckbote "Nie wieder Krieg"

BKZDGB-Mahnaktion beim Antikriegstag

29.08.

Schwäbisches Tagblatt Antikriegstag: Mahnwache und Vortrag

HNA Gegen das Vergessen

NDBundesweit Aufrufe zu 140 Aktionen

28.08.

ap Rund 140 Veranstaltungen für den Frieden in Nahost

26.08.

LinkeZeitung DGB will der Opfer von Krieg und Faschismus gedenken

WDR Friedenspreis geht an Hilfsverein

25.08.

Mittelbayrische Zeitung Ein Zeichen gegen den Krieg

24.08.

Märkische Allgemeine Welt der Musik zu Gast in der Prignitz

MVregio Weltfriedenstag 2006 in Rostock - Friedenspolitik vor der Landtagswahl



Quelle: taz, 2.9.06

Friedenspreis für Abschiebegegner

Der kleine Bürener Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft" bekommt für sein Engagement in Deutschlands größtem Abschiebeknast den Aachener Friedenspreis. Laudator Günter Wallraff: Gefängnisse sind "Institutionen der Unmenschlichkeit"

VON SOPHIE HAARHAUS

Sie werden oftmals behandelt wie Verbrecher, viele von kennen ihre Rechte nicht und fast alle haben Angst vor der Zukunft: Menschen in Abschiebehaft. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt sind oft freiwillige Helfer, die sich um die ausländischen Häftlinge kümmern.

Gestern wurde der Aachener Friedenspreis an den Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren" verliehen, eine Initiative mit etwa 50 Aktiven. In Büren bei Paderborn befindet sich Deutschlands größter Abschiebeknast.

Bei der Preisverleihung kritisierte Laudator Günter Wallraff die deutschen Abschiebegefängnisse als "Institutionen der Unmenschlichkeit". Die "Abschiebemaschinerie" sei ein "menschenunwürdiges System", in dem staatlicher Abschiebewille mehr bedeute als die politischen und sozialen Rechte von hunderttausenden Migranten und Flüchtlingen, sagte er.

Im vergangenen Jahr wurden 16.865 Menschen abgeschoben. Viele von ihnen verbrachten ihre letzte Zeit in Deutschland in Haft. "Sie werden gehalten wie Verbrecher", sagt Elisabet von Heidenfeld von der Initiative gegen Abschiebehaft in Berlin. "Dabei ist das einzige Delikt, weswegen sie da sind, dass ihnen die richtigen Papiere fehlen."

Nach Angaben der "Antirassistischen Initiative" in Berlin haben sich seit 1993 mindestens 49 Menschen in Abschiebehaft das Leben genommen. Außerdem wurden deutschlandweit fast 400 Selbstmordversuche im Abschiebeknast bekannt. Menschen in Abschiebehaft seien oft von Existenzängsten geplagt, sagte Bernd Mesovic, Sprecher von Pro Asyl, der taz. Das schlage sich auf die Psyche nieder.

Es hängt vom Bundesland ab, wie in Deutschland mit Abschiebehäftlingen umgegangen wird. Einige Länder halten die Betroffenen so lange in Haft, bis ihre Abschiebung geregelt ist. Das darf in Deutschland bis zu 18 Monaten dauern - länger als in irgendeinem anderen Land der EU. Andere Bundesländer, erklärt Mesovic, zögen eine "Abschiebung im Morgengrauen" vor, bei der die Ausländer überraschend verhaftet und sofort zum Flughafen gebracht werden.

Unterschiedlich sind auch die Bedingungen für diejenigen, die versuchen, die Abschiebung zu verhindern - oder für die Betroffenen wenigstens zu erleichtern. So lag bis vor drei Jahren der Hamburger Abschiebeknast im Umland und war mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen. Trotzdem fuhr eine Gruppe von Aktiven jeden Sonntag hin, um ihre Slogans über den Zaun zu rufen: "No border, no nation", riefen sie. "Stop deportation", kam die Antwort der Insassen durchs Fenster. Dann wurde die Telefonnummer der Beratungsstelle ausgerufen - und die Inhaftierten, die Beistand haben wollten, riefen ihre Namen. Die Hamburger Aktivisten konnten dann Besuchsrecht beantragen. Vor drei Jahren wurden die Abschiebehäftlinge in ein anderes Gefängnis verlegt. Dort sind sie nur noch zu erreichen, wenn man Namen und Häftlingsnummer kennt. Die Aktivisten halten jetzt Mahnwachen vor der Ausländerbehörde. Viel mehr können sie nicht tun.

Die Berliner Aktivistin Elisabet von Heidenfeld vermutet, die geografische Lage einiger Abschiebeknäste sei kein Zufall. So ist auch der Knast in Berlin-Köpenick schwer zu erreichen. Seelsorger, die hier frei Zutritt haben, können die Häftlinge aber immerhin auf die Hilfsangebote der Initiativen hinweisen.

Die Initiativen bieten den Betroffenen im Gefängnis unter anderem Rechtsberatung oder vermitteln sie an Anwälte. Oft können sie die Abschiebung zwar nicht verhindern, aber die Härten für die Häftlinge abmildern. Sie können zum Beispiel ihre Wohnung auflösen oder Freunde und Verwandte benachrichtigen. "Die Aktivisten haben auch eine Art Kontrollfunktion in den Gefängnissen", meint Bernd Mesovic von Pro Asyl. Das sähen die meisten Haftanstalten allerdings nicht gerne.



Quelle: Braunschweiger Zeitung, 02.09.06

Verpflichtung zu Erinnerung und Mahnung

Antikriegstag: Seit sechs Jahrzehnten gewerkschaftliches Gedenken am Friedhof Jammertal

Von Stefanie Hiller

LEBENSTEDT. Unter dem Motto "Nie wieder Krieg" laden die Gewerkschaften aus Anlass des Antikriegstages am 1. September seit sechs Jahrzehnten zur Gedenkveranstaltung am Friedhof Jammertal ein. Zur gestrigen Kundgebung an der Gedenkstätte fanden sich zahlreiche Menschen ein.

Auch heute und in Zukunft gelte es, rechtsextremer Gewalt und Ideologie entgegenzutreten und sich für friedliche Lösungen von Konflikten stark zu machen, betonte DGB-Kreisvorsitzender Matthias Wilhelm. Oberbürgermeister Helmut Knebel, der gemeinsam mit dem DGB-Regionsvorsitzenden Gundolf Algermissen den Kranz am Ehrenmal niederlegte, sprach von der Verpflichtung zur Erinnerung und Mahnung. "Gewalt und Krieg müssen geächtet werden", so der Oberbürgermeister.

Antisemitismus und Rassismus seien nicht untergegangen, sondern auch weiterhin in Wort und Tat anzutreffen. Ferner verwies er auf die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen in den Krisengebieten. "Die Schrecken der Kriege dürfen nicht vergessen werden", so der Appell von Helmut Knebel.

Die aktuelle politische Lage mit den Kriegsschauplätzen im Libanon, in Afghanistan, Israel und Irak war auch Ausgangspunkt des Vortrages von Hauptredner Norman Paech, Bundestagsabgeordneter (MdB) der Linkspartei und emeritierter Professor der Hochschule für Politik und Wirtschaft, Hamburg. Die Kriegsgefahr habe sich erheblich erhöht, die Mahnung des Antikriegstages dadurch eine doppelte Bedeutung erhalten.

Norman Paech kritisierte, dass die militärische Intervention, sprich: der Krieg, wieder in das Zentrum der Politik zurückgekehrt sei. Der brüchige Waffenstillstand im Nahen Osten werde auch nicht durch die Entsendung einer UNO-Truppe in einen dauerhaften Frieden überführt werden können.



Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, Regionalteil Potsdam-Mittelmark, 02.09.2006

Der Frieden ist nicht teilbar

Vor dem Belziger Rathaus wurde am Weltfriedenstag Flagge gezeigt

FRED HASSELMANN

BELZIG Es waren fast ausschließlich die "üblichen Verdächtigen" vor dem Belziger Rathaus erschienen, um am gestrigen Weltfriedenstag demonstrativ Flagge zu zeigen. Vor allem Aktivisten des Info-Cafés, Mitglieder der Linkspartei-PDS, aber auch das Frauenzentrum, das Rathaus und die Kirche waren vertreten. Da die von dieser Stelle aus von Pfarrer Edgar Meißner verkündete Botschaft - der Frieden ist ebensowenig teilbar, wie es halbe Kriege gibt - möglichst breite Bevölkerungskreise erreichen soll, wurde am Nachmittag mit Trommelklängen der Forderung nach weltweitem Frieden auch akustisch Nachdruck verliehen.

Hannelore Klabunde, amtierende Bürgermeisterin der Stadt, und Wam Kat, Fraktionsvorsitzender der Linkspartei-PDS in der Belziger Stadtverordnetenversammlung, hatten zuvor die Friedensfahne mit den Regenbogenfarben sowie eine blaue Flagge mit dem Erdball gehisst. Vor nunmehr 67 Jahren hatte mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf seinen Nachbarn Polen der verheerende Zweite Weltkrieg begonnen. Angesichts dieses geschichtsträchtigen Tages sollte der 1. September genutzt werden, um ein Zeichen für Frieden von unten zu setzen. "Frieden beginnt im Kleinen", betonte Pfarrer Edgar Meißner. Es gehe in einer Region wie dieser auch darum, das friedliche Neben- und Miteinander zu gewährleisten, ohne den Blick für die tagtäglichen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt zu verlieren. Deshalb gab es in dieser Woche auch einen öffentlichen Aufruf zur Gründung eines Belziger Friedensforums, das von möglichst vielen Bevölkerungsschichten mitgetragen werden soll. Man wisse zwar sehr gut, dass ein solches Forum keine Bomben in der Welt verhindern könne, wohl aber solle dokumentiert werden, dass sich die Menschen nach einem Leben in Frieden sehnen. Dazu gehöre nicht zuletzt der soziale Frieden. Und so war die Aufschrift des Transparents "Leben braucht Frieden" allen aus dem Herzen gesprochen.



Quelle: Thüringer Landeszeitung, Lokalteil Eisenach, 02.09.06

Das Bekenntnis und die Lehren

Eisenach. (ep) Die eine Woche musste von 6 bis 18, die andere von 18 bis 6 Uhr in der Früh gearbeitet werden. Essen gab es "wenig". Der Arbeiter mit der Nr. 51409 erinnert sich an eine 72-Stunden-Woche "ohne jegliche schlechte Behandlung". Pro Woche ein Laib Schwarzbrot, Suppe, Kartoffeln und Sauerkraut, das war die Nahrung eines 21-jährigen Deportierten. Ein anderer konstatierte: "Was ich erlebte ist Teil unserer Geschichte, nicht mehr, aber auch nicht weniger."

Dies sind Auszüge aus Briefen ehemaliger Zwangsarbeiter an die Stadt Eisenach, geschrieben um das Jahr 2000. Menschen, die im Zweiten Weltkrieg im Dürrerhof vor den Toren Eisenachs arbeiteten, wo BMW eine Filiale seines Flugmotorenwerkes betrieb, zusätzlich zu seinem Werk in der Stadt. Aus den Briefen zitierte gestern Herbert Oranien, Eisenacher Schauspieler, anlässlich der Enthüllung eines Gedenksteins für die Opfer von Zwangsarbeit. Dass die eher milden Reflexionen der Briefeschreiber nicht die ganze Wirklichkeit widerspiegeln kann ermessen, wer weiß, dass das florierende BMW-Rüstungsunternehmen damals kein Problem damit hatte, wegen Arbeitskräftemangels neben Zwangsarbeitern auch KZ-Häftlinge anzufordern. Sie gehörten zum Außenkommando "Emma" des KZ Buchenwald. Zur Erinnerung an ihre und die Leidensgeschichte der Zwangsarbeiter ist auf dem Gelände des ehemaligen Flugmotorenwerkes Dürrerhof der neue Gedenkstein enthüllt worden. Die 2,50 Meter hohe Stele steht an der Straße zum Einkaufszentrum Pep in Hötzelsroda. Im Beton ist eine Holzmaserung erkennbar, Lebenslinien ähnlich. Am oberen Ende ist die Stele abgebrochen, wie das Leben der Opfer in ihrer Heimat. Sie trägt die Inschrift: Im Gedenken an die KZ-Häftlinge des Außenkommandos "Emma" des KZ Buchenwald und die Zwangsarbeiter im früheren BMW Flugmotorenwerk Dürrerhof.

Enthüllt wurde sie von Oberbürgermeister Matthias Doht und Peter Wolf, Geschäftsführer der BMW Fahrzeugtechnik GmbH in Krauthausen.

Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass die Geschichte des Lages im öffentlichen Bewusstsein der DDR keinen Platz hatte. Auch in der Lokalgeschichtsschreibung sei das Kapitel ausgeblendet worden. Aufgabe der Stadt heute sei, sich den dunklen Kapiteln angemessen zu stellen. Auch deswegen, weil es schon wieder Menschen gebe, die sich am Nationalsozialismus orientierten. Wer heute KZ verleugne, so Matthias Doht, betreibe "böswillige Geschichtsklitterung". Den 1. September als Einweihungstag der Stele habe man bewusst gewählt, weil er zum einen der Gedenktag des Überfalls von Hitler auf Polen sei, andererseits auch der Weltfriedenstag.

Einen breiten Raum nahm in der Rede des BMW-Vertreters die Gründungsgeschichte des Eisenacher Werkes ein und die Beschreibung der Tatsache, warum das Unternehmen Menschenmaterial für seine florierende Produktion brauchte. Männer mussten zunehmend an die Front, Frauen waren auf Dauer kein Ersatz. "Wie in anderen Unternehmen auch, starteten bald Überlegungen, Kriegsgefangene und ausländische Arbeiter für die Flugmotorenfertigung einzusetzen." Bereits im Dezember 1939 wurden polnische Kriegsgefangene in der Produktion im Dürrerhof beschäftigt. Im August 1941 habe die Konzernleitung "wegen Personalmangels" um KZ-Häftlinge gebeten. Damals, so Peter Wolf, seien die Arbeitsbedingungen "geradezu unmenschlich" geworden. Sein Fazit: "Unabhängig von den Arbeitsbedingungen: der Einsatz von Zwangsarbeitern, egal welcher Herkunft, war Unrecht". Geschichte könne man nicht ändern, "aber man kann sich zu ihr bekennen und aus ihr lernen". BMW habe mit der 1983 erschienen Unternehmensgeschichte von Horst Mönnich "erstmals das Thema Zwangsarbeit in die öffentliche Debatte" eingebracht. Und Constanze Werner habe 2005 erstmals eine wissenschaftlich fundierte Studie zum Thema geschaffen, die sich speziell mit BMW beschäftige. BMW habe zudem in die Stiftung zur Entschädigung von Zwangsarbeitern eingezahlt, und als "Bekenntnis zur Geschichte" wertet das Unternehmen auch "die Rückkehr nach Eisenach". BMW habe seine gesellschaftliche Verantwortung wahrgenommen, "ohne sich freikaufen zu wollen". Peter Wolf: "Gelernt aus diesem Kapitel der Geschichte haben wir, solche Entwicklungen zukünftig nicht nur zu erkennen, sondern ihnen mit aller Kraft zu begegnen."

Belegt ist, dass 1942 im BMW-Stadtwerk Eisenach sieben Tschechen, zwei Holländer, ein Franzose, 336 Polen, 187 Ukrainer und 26 Belgier als Fremdarbeiter sowie 62 französische Kriegsgefangene arbeiteten. 1944 beschäftigte das Stadtwerk 2386 Ausländer, darunter 842 Ostarbeiter. Das KZ Buchenwald, das in jener Halle des Werkes Dürrerhof sein Außenlager mit dem Tarnnamen "Emma" betrieb, führte im Februar 1944 auf seinen Beschäftigtenlisten 2033 ausländische Zwangsarbeiter von insgesamt 3974 Arbeitern. Nach dem Krieg wurde das Flugmotorenwerk geschleift, über die Stätte wuchs Gras. Überliefert ist, dass dort drei KZ-Häftlinge nach einem Fluchtversuch hingerichtet wurden. Nun steht auf dem ehemaligen Werksgelände die Erinnerungsstele. Direkt an der Straße. Man kommt nicht an ihr vorbei. Zitierte gegen den Autolärm an der Straß?e aus Briefen ehemaliger Zwangsarbeiter: Herbert Oranien, Schauspieler.An der Spitze abgebrochenener Beton: die Gedenkstele am Dürrerhof. Gedenkredner Peter Wolf (li.) und Oberbürgermeister Matthias Doht: 1944 lag der Abteil der Zwangsarbeiter im Werk Eisenach bei 39 Prozent (2456) und im Werk Dürrerhof sogar bei 65 Prozent (3648). Fotos(3): Specht



Quelle: Frankfurter Rundschau, Lokalteil Frankfurt, 01.09.06

Pfarrkirche St. Mariae

Friedenswanderkerzen gegen Kleinwaffen

Griesheim - Im Rahmen des jährlichen Gedenkgottesdienstes zur Erinnerung an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt segnet die Katholische Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, Linkstraße 45, am Antikriegstag, Freitag, 1. September, um 19 Uhr drei "Friedenswanderkerzen". Anschließend sollen die Kerzen unter dem Motto "Vorsicht Lebensgefahr - Bedrohung durch Kleinwaffen" bis zum Buß- und Bettag zu Kirchengemeinden, Verbänden und Ordensgemeinschaften in den Bistümern Mainz und Limburg sowie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wandern.

Mit der symbolischen Aktion wollen die Initiatoren die "oft unterschätzte Bedeutung" dieser Waffen, zu der Handgranaten und Antipersonenminen bis hin zu Reizgasen und Elektroschockern gehören, aufmerksam machen. Ziel sei es auch, auf "die Gefahr und das falsche Sicherheitsgefühl einer sich immer weiter bewaffnenden Gesellschaft" hinzuweisen, so die Pressemitteilung des Katholischen Pfarramts.

Bei der Aktion in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Beirat der Pax-Christi-Bewegung im Bistum Limburg wird auch die Präsidentin der Diözesenversammlung des Bistums Limburg, Beatrix Schlauch, anwesend sein. (pili)



Quelle: Schwäbisches Tagblatt, 01.09.2006, Kolumne von Tobias Pflüger

Deutsche Soldaten in aller Welt

Heute vor 67 Jahren, am 1. September 1939, überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Die deutsche Armee ermordete durch Vernichtungskrieg Millionen von Menschen in den besetzten Ländern, insbesondere in der damaligen Sowjetunion.

Die Initiative für einen Antikriegstag ging vom Deutschen Gewerkschaftsbund aus. Am 1. September 1957 wurden zum ersten Mal Veranstaltungen und Demonstrationen unter dem Motto "Nie wieder Krieg" begangen. Mit massiver Repression und Kriminalisierung des Protests wurde 1955 die Gründung der Bundeswehr und damit die Wiederbewaffnung durchgesetzt. Seit den 90er Jahren wurde dann die Bevölkerung an immer neue Militäreinsätze gewöhnt. Das gipfelte 1999 in der Entscheidung der rot-grünen Bundesregierung, sich am NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu beteiligen. Das bedeutete einen offenen Bruch des Völkerrechts, und es wurden erstmals nach dem 2. Weltkrieg durch Angriffsaktionen einer deutschen Armee Menschen umgebracht. Heute stehen über 7500 Bundeswehrsoldaten in elf Militäreinsätzen (davon 7 große) in aller Welt: Von der "Terroristenjagd" an der Seite der USA in Afghanistan bis zum EU-Militäreinsatz im Kongo.

Nun kommt noch der Militäreinsatz im Nahen Osten dazu. Militärminister Franz-Josef Jung (CDU) spricht von einem deutschen `Kampfeinsatz`, und der SPD-Vorsitzende Kurt Beck will gar eine deutsche Führungsrolle. Viele `Spitzenkräfte` verstehen offenbar, wenn sie das Wort Verantwortung hören, immer nur Militäreinsatz.

Als es wirklich darauf angekommen wäre, hat die Bundesregierung (bewusst) versagt: Sie weigerte sich auch innerhalb der EU, sich für einen sofortigen Waffenstillstand zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah einzusetzen, der möglicherweise hunderten Menschen das Leben gerettet hätte. Eine solche Forderung der EU hätte durchaus Gewicht gehabt. Stattdessen wurde auch von der deutschen Regierung der israelischen Regierung weitere Zeit gegeben, die diese zu weiteren Angriffen insbesondere auch gegen die Zivilbevölkerung nutzte. Alle begangenen Kriegsverbrechen - wie zum Beispiel die Angriffe auf Zivilbevölkerung durch Israel und die Hisbollah, die umfangreiche Zerstörung von Infrastruktur und der Einsatz US-amerikanischer Streubomben durch die israelische Armee - müssen geahndet werden.

Welche Blüten der neue deutsche Militärinterventionismus treibt, ist im Kongo zu beobachten. Begründet wurde der Einsatz dort vom Militärminister unter anderem mit Interessen der deutschen Wirtschaft. Kurz vor den Wahlen ruft EU-Entwicklungskommissar Louis Michel die Kongolesen offen dazu auf, den Autokraten Joseph Kabila zu wählen. Die EU rüstet gleichzeitig die Präsidialgarde Kabilas mit frischen Waffen aus. Nach dem ersten Wahlgang sind EU-Botschafter zu Besuch im Haus von Herrn Bemba, dem War-Lord-Rivalen Kabilas. Dort werden sie von Kabilas Präsidentengarde heftig beschossen und müssen stundenlang ausharren, bis die EU-Truppe sie abholt. Besser lässt sich neben dem Mörderischen das Schilda-Element der deutschen und europäischen Militärspolitik nicht auf den Punkt bringen. Der EU-Kongo-Einsatz kostet etwa 750 Millionen Euro. Im Kongo mangelte es aber nicht an Soldaten sondern an Hilfe bei der Auswertung der Stimmen.

Statt ständig nach neuen Militärinterventionen zu schielen, muss es um eine aktive Politik der Kriegsverhinderung gehen. Der Rückzug der deutschen Truppen aus aller Welt wäre ein erster Schritt. Die große Koalition aber steuert in eine ganz andere Richtung. Die aktuelle Unterstützung der Eskalationspolitik der USA durch die Bundesregierung gegenüber dem Iran ist ein sehr eigentümlicher Beitrag zum Antikriegstag. (Tobias Pflüger)



Quelle: junge Welt, 01.09.06

Keine Truppen nach Nahost!

Zum Antikriegstag: Kundgebungen und Demonstrationen in 166 Orten

Andreas Grünwald

Zum Antikriegstag am heutigen Freitag hat das Bonner Netzwerk Friedenskooperative bundesweit 166 Demonstrationen und Kundgebungen angekündigt- deutlich mehr als in den letzten Jahren. Größere Aktionen gibt es in Aachen, Berlin, Bremen, Duisburg, Bonn, Eisenach, Fellbach, Freiburg, Hamburg, Herne, Kaiserslautern, Köln, München, Regensburg, Rostock, Schweinfurt, Schwerte. In vielen weiteren Orten sind zudem Mahnwachen, Kranzniederlegungen, Diskussionsveranstaltungen und Friedensfeste geplant. Für Samstag nachmittag rufen etliche Gruppen dann zur Teilnahme an der jährlichen Gedenkveranstaltung »Blumen für Stukenbrock« auf dem Gelände des sowjetischen Soldatenfriedhofs in Stukenbrock (bei Bielefeld) auf. Dort waren in einem Arbeitslager der deutschen Faschisten etwa 65.000 Kriegsgefangene getötet worden.

Seit 1957 erinnern Friedensgruppen, aber auch Gewerkschaften beim Antikriegstag (in den neuen Bundesländern heißt er auch »Weltfriedenstag«) an den Überfall der faschistischen deutschen Wehrmacht auf Polen, der am 1.September 1939 den Zweiten Weltkrieg auslöste. Dieser Anlaß wird auch genutzt, um gegen die Aggression Israels gegen die Palästinenser und den Libanon zu protestierten. Der in Kassel ansässige Bundesausschuß Friedensratschlag fordert neue politische Initiativen unter Einbeziehung aller regionalen Konfliktparteien. Zugleich wird von der Bundesregierung verlangt, keine eigenen Truppen oder Kriegsschiffe in den Nahen Osten zu schicken. Deutsche Soldaten hätten weder dort noch anderswo etwas zu suchen. Gewarnt wird zudem vor einer weiteren Eskalation im Atomkonflikt zwischen den USA und dem Iran.

Auch der Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) verweist auf diese Konflikte und fordert zugleich humanitäre an Stelle militärischer Hilfe durch die EU. Der DGB setzt sich außerdem für den Abzug der Besatzungstruppen aus dem Irak ein. Die Befriedung des Landes könne nur durch die Vereinten Nationen eingeleitet werden, während die Präsenz ausländischer Truppen zur weiteren Gewalteskalation beitrage. Grundsätzlich plädiert der Gewerkschaftsbund für eine präventive Friedenspolitik, die auch die Hauptursachen der Kriege, also die ökonomischen Interessen, stärker berücksichtigt.

Dieses Thema spielt auch in den Aufrufen regionaler Friedensgruppen eine Rolle. In ihnen werden außerdem die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik scharf kritisiert. So die wachsenden Ausgaben für die Rüstung, die zahlreichen Auslandseinsätze der Bundeswehr; die anhaltende Diskussion um den Einsatz der Bundeswehr auch im Inneren. Nicht selten münden die Aufrufe deshalb in der Forderung, bei den Militärausgaben zu sparen. Frei werdende Mittel könnten so in soziale und Bildungsprogramme gesteckt werden. Eine bundesweite Unterschriftenkampagne des Friedensratschlags dazu hat bereits begonnen.

Info:
http://www.friedenskooperative.de; http://www.blumen-fuer-stukenbrock.de



Quelle: zdf-heute.de, 01.09.06

Friedenspreis für Gegner von Abschiebehaft

Hilfsverein in Aachen ausgezeichnet - Wallraff: Arbeit auf bitterem Feld

Der Aachener Friedenspreis ist zum dritten Mal in seiner Geschichte an eine Flüchtlingsorganisation gegangen. Der Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft", der sich im bundesweit größten Abschiebegefängnis im westfälischen Büren engagiert, wurde am Freitag in Aachen ausgezeichnet. Es sei auch ein Zeichen "gegen eine immer rigoroser und unmenschlicher werdende Abschiebepolitik", sagte Friedenspreis-Vorsitzender Otmar Steinbicker.

Der kleine Verein kämpfe beharrlich und mit friedlichen Mitteln gegen Abschiebehaft, sagte Steinbicker bei der Verleihung. Er setze sich konkret für die Häftlinge ein. Der mit 2000 Euro dotierte Aachener Friedenspreis ehrt Menschen, die sich "von unten her" für Frieden und Menschenrechte einsetzen. Er wird am weltweiten Antikriegstag, dem 1. September, verliehen.

"Abschiebehaft ist Unrecht"

Vertreter der Preisträger verurteilten die Abschiebehaft als Unrecht. "Ein Staat, der behauptet, Rechtsstaat zu sein, darf die Abschiebehaft nicht einsetzen", sagte die Gründerin und Vorsitzende des Bürener Vereins, Regine Jäger. Die Haft sei das stärkste Sanktionsmittel für Straftäter. Betroffene Flüchtlinge hielten sich ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland auf. Das sei lediglich eine Ordnungswidrigkeit. Die Inhaftierung von bis zu 18 Monaten verstoße gegen das Recht auf Freiheit und gegen das Gebot der Gleichbehandlung.

Der 1994 gegründete Verein mit rund 50 Mitgliedern hat bisher 10.000 Häftlinge in Büren bei Paderborn betreut. Die Mitglieder setzen sich auch für bessere Haftbedingungen ein. Der Verein erreichte nach eigenen Angaben die Abschaffung der so genannten Schaukelfesselung, bei der Hände und Füße auf dem Rücken zusammengebunden werden. Nach Angaben des Friedenspreisträgers "Pro Asyl" (2001) haben sich 49 Menschen in Abschiebehaft seit 1993 das Leben genommen.

Arbeit auf "bitterem Feld"

Der Schriftsteller Günter Wallraff bescheinigte den Vereinsmitgliedern in seiner Laudatio, sie leisteten "wirklich Ungewöhnliches". Der Bürener Verein arbeite "auf einem bitteren Feld". "Dort gibt es nur wenig von dem, was wir unter `Menschenrechten` verstehen." Die Preisträger entdeckten "häufig genug fragwürdige Beschlüsse und dubiose Gerichtsentscheidungen". "Deshalb schafft es der Verein, 20 bis 25 Prozent der Häftlinge aus Büren freizubekommen." Jeder Freigelassene sei "ein Sieg über diese Institution der Unmenschlichkeit".

Wallraff fügte hinzu, das Grundrecht auf Asyl sei in Deutschland "zu einem reinen Ausnahmerecht geworden". Es sei "reine Glückssache", ob ein Asylbewerber anerkannt werde oder nicht. "Auf jeden Fall gilt: Im Zweifel wird gegen den Asylbewerber entschieden."

Friedenspreis seit 1988

Der mit 1000 Euro dotierte Aachener Friedenspreis wurde 1988 von einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Bürgergruppen ins Leben gerufen. Im Gegensatz zum internationalen Aachener Karlspreis sollen mit der Auszeichnung Engagement und Zivilcourage von Menschen gewürdigt werden, die ohne öffentliche Ämter für den Frieden arbeiten.

Zu den Trägern des traditionell zum Antikriegstag am 1. September verliehenen Preises zählen die deutsche Schauspielerin Hanne Hiob, der US-Jesuitenpater Roy Bourgeois, die türkische Anwältin Eren Keskin und die Initiative Petersburger Soldatenmütter.

Mit Material von dpa



Quelle: dpa, 01..09.06, 19.58 Uhr

Aachener Friedenspreis an «Hilfe für Menschen in Abschiebehaft»

Aachen (dpa) - Der Aachener Friedenspreis ist zum dritten Mal in seiner Gesichte an eine Flüchtlingsorganisation gegangen. Der Verein «Hilfe für Menschen in Abschiebehaft», der sich im bundesweit größten Abschiebegefängnis im westfälischen Büren engagiert, wurde am Freitag in Aachen ausgezeichnet.

Es sei auch ein Zeichen «gegen eine immer rigoroser und unmenschlicher werdende Abschiebepolitik», sagte Friedenspreis-Vorsitzender Otmar Steinbicker. Vertreter der Preisträger verurteilten die Abschiebehaft als Unrecht.

Der kleine Verein kämpfe beharrlich und mit friedlichen Mitteln gegen Abschiebehaft. Er setze sich konkret für die Häftlinge ein, sagte Steinbicker bei der Verleihung. Der mit 2000 Euro dotierte Aachener Friedenspreis ehrt Menschen, die sich «von unten her» für Frieden und Menschenrechte einsetzen. Er wird am weltweiten Antikriegstag, dem 1. September, verliehen.

«Ein Staat, der behauptet, Rechtsstaat zu sein, darf die Abschiebehaft nicht einsetzen», sagte die Gründerin und Vorsitzende des Bürener Vereins, Regine Jäger. Die Haft sei das stärkste Sanktionsmittel für Straftäter. Betroffene Flüchtlinge hielten sich ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland auf. Das sei lediglich eine Ordnungswidrigkeit. Die Inhaftierung von bis zu 18 Monaten verstoße gegen das Recht auf Freiheit und gegen das Gebot der Gleichbehandlung.

Der 1994 gegründete Verein mit rund 50 Mitgliedern hat bisher 10 000 Häftlinge in Büren bei Paderborn betreut. Die Mitglieder setzen sich auch für bessere Haftbedingungen ein. Der Verein erreichte nach eigenen Angaben die Abschaffung der so genannten Schaukelfesselung, bei der Hände und Füße auf dem Rücken zusammengebunden werden. Nach Angaben des Friedenspreisträgers «Pro Asyl» (2001) haben sich 49 Menschen in Abschiebehaft seit 1993 das Leben genommen.

Im vergangen Jahr hatten die Schauspielerin und Brecht-Tochter Hanne Hiob und der amerikanische Friedensaktivist Roy Bourgois den Preis erhalten. In diesem Jahr gab es keinen internationalen Preisträger, weil kein weiterer Kandidat die Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitgliederversammlung erreicht hatte.



Quelle: ND, 01.09.06

Friedensbewegung

Seit vielen Jahren wird der 1. September von der Friedens- und Gewerkschaftsbewegung als »Antikriegstag« begangen - zur Erinnerung und Mahnung an den Beginn des Zweiten Weltkriegs, den die faschistische deutsche Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen entfesselte. In diesem Jahr nimmt in den zahlreichen Aufrufen, die von örtlichen und überörtlichen Friedensinitiativen verfasst wurden, der Nahostkonflikt eine prominente Stellung ein. Mit rund 140 Aktionen, Demonstrationen, Mahnwachen, Kundgebungen und Informationsveranstaltungen um den Tag herum (Übersicht im Terminkalender der Bonner Friedenskooperative www.friedenskooperative.de) rufen Gewerkschafter und Friedensaktivisten zu einem Ende der Gewalt in der Region auf, lenken die Aufmerksamkeit auf den brüchigen Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze, erinnern an die kriegerischen »Strafaktionen« der israelischen Armee im Gazastreifen und im Westjordanland gegen Palästinenser oder an die sich zuspitzende Auseinandersetzung zwischen den USA und Iran um das Teheraner Atomprogramm.

Krieg dürfe kein Mittel der Politik sein. Die Bundesregierung wird aufgefordert, keine Truppen in den Nahen Osten zu schicken. Der Anforderungskatalog der libanesischen Regierung an Berlin sehe keine deutsche Marine vor. Wenn Verteidigungsminister Jung dennoch von einem »Kampfeinsatz« spreche, dann wolle er nicht zuletzt die angebliche Unentbehrlichkeit des Militärs propagieren. Die Berliner Außen- und Sicherheitspolitik führt in den Augen der Friedensbewegung in eine falsche Richtung: immer mehr für die Rüstung, immer mehr Auslandseinsätze der Bundeswehr und die anhaltende Diskussion um deren Einsatz im Inneren. Die Aufrufe münden nicht selten in die Aufforderung, doch endlich bei den Rüstungsausgaben zu sparen. Die dann frei werdenden Mittel sollten statt dessen in soziale und Bildungsprogramme gesteckt werden.

(ND)





Quelle: ND, 31.08.06, Standpunkt

Überfällig

Von Olaf Standke

Man muss die Hoffnungszeichen am heutigen Antikriegstag schon fast mit der Lupe suchen. Also: Der UN-Sicherheitsrat hat jetzt beschlossen, eine umfangreiche Friedenstruppe in die Krisenregion Darfur zu entsenden, auch gegen den Willen der sudanesischen Regierung. Das ist mehr als überfällig. Denn die schlecht ausgerüstete afrikanische Schutztruppe konnte dem Morden im Westen des Landes nicht Einhalt gebieten. Seit dreieinhalb Jahren tobt dort ein blutiger Bürgerkrieg zwischen schwarzafrikanischen Rebellengruppen und von der arabisch-islamischen Regierung in Khartum unterstützten Reitermilizen. Nach vorsichtigen UN-Schätzungen starben bisher über 200 000 Menschen, hunderte Dörfer wurden niedergebrannt oder geplündert, tausende Frauen vergewaltigt, über zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht.

Doch der Konflikt geriet im Schatten von Irak, Iran und Al Qaida fast in Vergessenheit. Von Völkermord war zwar die Rede, doch die so gern beschworene internationale Gemeinschaft ließ die überforderte Afrikanische Union mit dem schleichenden Genozid allein. Eine vergessene Tragödie, wie die meisten der rund 40 Kriege und bewaffneten Konflikte in der Welt von heute. Die Befriedung Darfurs und der ebenfalls betroffenen Nachbarregionen kann aber nur gelingen, wenn die Blauhelme jetzt schnell und mit robustem Mandat kommen - und das Konzept für einen nachhaltigen politischen Friedensprozess existiert.





Quelle: ap, 31.08.06, 12.06 Uhr

Bundesweit rund 160 Veranstaltungen am Antikriegstag

Frankfurt/Main (AP) Die deutsche Friedensbewegung will anlässlich des deutschen Antikriegstages am (morgigen) Freitag zu einem Ende der Gewalt im Nahen Osten aufrufen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften seien zum Jahrestag des Weltkriegsbeginns am 1. September bundesweit rund 160 Demonstrationen, Mahnwachen und Informationsveranstaltungen geplant, erklärte der Koordinator des Netzwerkes Friedenskooperation, Christian Wolla. Die Aktionen deckten eine breite Palette an friedenspolitischen Themen ab: «Manche Veranstaltungen erinnern an das Gestern und andere an aktuelle Herausforderungen wie die aktuelle Lage in Nahost», sagte Wolla.

Der Antikriegstag wird in Deutschland alljährlich am 1. September begangen. Er erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939. Die Initiative zu diesem Gedenktag ging vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aus, der 1957 unter dem Motto «Nie wieder Krieg» erstmals zu Aktionen aufrief. Die größte Aufmerksamkeit erhielt der Antikriegstag in den 70er Jahren, als nach Angaben des DGB zehntausende Menschen an den diversen Aktionen teilnahmen.



Quelle: Frankfurter Rundschau, 31.08.06

Antikriegstag

Konfliktforscher spricht über den Nahen Osten

Frankfurt - Der Nahe Osten ist Thema des diesjährigen Antikriegstags. Am morgigen Freitag, 18 Uhr, wird Professor Berthold Meyer von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung eine Einschätzung der politischen Lage und den Perspektiven einer friedlichen Entwicklung geben.

Die Konfliktparteien müssen an den Verhandlungstisch zurückkehren, heißt es in der Einladung. "Ein dauerhafter Frieden im Nahen Osten kann nur im Dialog gefunden werden." Der Vorsitzende der DGB Region Rhein-Main, Harald Fiedler, wird die Besucher der Veranstaltung im Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, begrüßen. (ft)



Quelle: Därmstädter Echo, 31.08.06

Aktuelle Eindrücke aus dem Iran

Am morgigen Freitag (1.9.), dem Antikriegstag, laden die Globalisierungsgegner ab 19.30 Uhr von Attac und der DGB Rüsselsheim zu einer Veranstaltung in den Lassallesaal der Stadthalle ein. Zum Thema des Abends "Iran, Libanon - Krisen und Kriege. Was sind die Alternativen?" haben die Veranstalter den Politikwissenschaftler Ali Fathollah-Nejad als Referenten gewonnen. Er hat sich intensiv nicht nur mit Geschichte und Politik seines Herkunftslandes Iran, sondern mit der gesamten Region des "Krisenbogens" Naher und Mittlerer Osten beschäftigt. Vor kurzem ist er von einem sechswöchigen Aufenthalt im Iran zurückgekehrt, wird also neben der politischen Analyse auch aktuelle Eindrücke und Fotos mit einbringen können.

Fathollah-Nejad wird sich mit den im Zusammenhang mit der Atompolitik des Iran aufgetretenen Fragen beschäftigen: Strebt der Iran nach Atomwaffen? Oder will er nur sein nach dem Atomwaffensperrvertrag verbrieftes Recht auf Nutzung der Atomenergie für zivile Zwecke in Anspruch nehmen? Auch auf die Zusammenhänge zwischen dem Iran und dem Krieg Israels gegen die Hisbollah im Libanon will Fathollah-Nejad eingehen. Und er wird das Friedenskonzept einer Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen und Mittleren Osten erläutern.



Quelle: Backnanger Kreiszeotung, 30.08.06

DGB-Mahnaktion beim Antikriegstag

Fellbach Die grausamen Bilder des Krieges zwischen Israel und Libanon vor Augen, führt der DGB-Ortsverband Fellbach am Freitag, 1. September, dem bundesweiten Antikriegstag, eine Mahn-, Gedenk- und Friedensaktion durch. Der DGB-Ortsverband Fellbach nimmt den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 67 Jahren zum Anlass, um auf die Gefahr von neuen drohenden Kriegen aufmerksam zu machen.

Um 18.30 Uhr am Friedensbaum beim Jugendhaus in der Esslinger Straße wird der Fellbacher DGB-Ortsverbandsvorsitzende Dieter Keller eine Rede halten.

Anschließend findet eine Diskussionsveranstaltung bei der Arbeiterwohlfahrt Fellbach in der Gerhart-Hauptmann-Straße 17 statt. Thema: "Europa und der Nahe Osten. Iran Vorbote eines neuen Krieges?" Referentin ist Claudia Haydt. Sie ist Soziologin, Religionswissenschaftlerin und Mitglied des Vorstandes der Informationsstelle Militarisierung Tübingen (IMI).



Quelle: Teckbote, Lokales, 30.08.06

"Nie wieder Krieg"

ANTIKRIEGSTAG / Gegen Terror und Gewalt

Anlässlich des Antikriegstages veranstaltet der DGB-Kreisverband Esslingen am Freitag, 1. September, 17 Uhr, gemeinsam mit dem Friedensbündnis Esslingen eine Gedenkfeier und Kranzniederlegung an der Nikolauskapelle auf der Inneren Brücke in Esslingen. Die diesjährige Gedenkrede wird Julia Kramer, Friedens- und Konfliktforscherin von der Friedenswerkstatt Mutlangen, halten.

ESSLINGEN Mit dem Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Im Angedenken an die Opfer dieses Krieges mit mehr als 60 Millionen Toten hat der Deutsche Gewerkschaftsbund den Antikriegstag ins Leben gerufen. Das Motto "Nie wieder Krieg" des 1. Antikriegstages 1957 ist in weiten Teilen Europas Wirklichkeit geworden. "Von einem Weltfrieden sind wir jedoch weit entfernt."

Mit großer Sorge beobachtet der DGB, wenn politische Konflikte zwischen Staaten, aber auch zwischen widerstreitenden gesellschaftlichen Gruppen innerhalb eines Landes mit Waffengewalt gelöst werden sollen. "Der weltweit operierende Terrorismus ist zu einer der größten Herausforderungen für unsere demokratisch verfassten Gesellschaften geworden."

Hauptleidtragende von Krieg und Terror ist immer die Zivilbevölkerung. Vor allem Frauen und Kinder, alte Menschen, ethnische oder religiöse Minderheiten sind die Kriegsopfer. Diese Menschen zu schützen muss nach Ansicht des DGB das vordringlichste Ziel aller Frieden schaffenden Maßnahmen sein.

Die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten und die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon fordern auf beiden Seiten wieder hauptsächlich Opfer aus der Zivilbevölkerung. Eine gerechte Friedensregelung in dieser Region ist wieder in weite Ferne gerückt. Umso dringlicher fordert der DGB daher die EU auf, ihr gesamtes politisches Gewicht einzubringen, um nicht nur die Waffen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet zum Schweigen zu bringen, sondern auch endlich eine dauerhafte politische Lösung des jahrzehntelang schwelenden Konfliktes zu erreichen. Dazu gehören sichere und anerkannte Grenzen für Israel, ein lebensfähiges palästinensisches Staatswesen und ein souveräner Libanon.

Der DGB setzt sich dafür ein, dass die Bundesregierung und die EU schnellstmöglich humanitäre Hilfe für die Vertriebenen und Obdachlosen im nahöstlichen Krisengebiet und ihren Beitrag zum Wiederaufbau leisten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sich in der Vergangenheit wiederholt gemeinsam mit seinen europäischen und internationalen Schwestergewerkschaften gegen den Krieg im Irak ausgesprochen. Die zunehmende Gewalt und die wachsende Zahl ziviler Opfer im Irak zeigen auf dramatische Weise, dass dieses Land unter dem Besatzungsregime keine Fortschritte auf dem Weg zu Frieden und Freiheit gemacht hat. Im Gegenteil: Die Präsenz ausländischer Truppen hat zur Eskalation der innergesellschaftlichen Gewalt beigetragen. "Die Besetzung des Iraks muss ein Ende haben. Unter Führung und Kontrolle durch die Vereinten Nationen muss ein Prozess der Befriedung dieses Landes eingeleitet werden." (pm)



Quelle: Schwäbisches Tagblatt, 29.08.06

Antikriegstag: Mahnwache und Vortrag

REUTLINGEN

(ST). Anlässlich des Antikriegstages am 1. September 2006 lädt die Reutlinger Friedensgruppe am Freitag, um 20 Uhr, zu einem Diskussionsabend mit Matin Baraki von der Uni Marburg in die Gaststätte Uhlandhöhe (Friedrich-Ebert-Straße) ein.

Baraki, der aus Kabul stammt und in Afghanistan als Lehrer arbeitete, bevor er 1995 in Marburg in Politikwissenschaften promovierte, spricht über das Thema: "Von Kabul über Bagdad nach Teheran". Dabei wird Baraki auch auf die Interessen eingehen, welche die USA und andere westlichen Staaten am Hindukusch verfolgen.

Die Veranstaltung steht unter dem Motto: "Kriege beenden - Kriegsplanungen stoppen" und bezieht sich auf die westliche Strategie in der Gesamtregion, einschließlich Libanon, Syrien, Irak, Iran, Israel und Palästina. Unter diesem Motto wird die Friedensgruppe bereits am Nachmittag des 1. September auf dem Reutlinger Marktplatz von 16.30 bis 18 Uhr eine Mahnwache abhalten.



Quelle: HNA, Schwalmstadt, 29.08.06

Gegen das Vergessen

Treffen in Trutzhain

schwalmstadt. Der DGB Ortsverband Schwalmstadt lädt für Freitag, 1. September, um 17 Uhr auf den Waldfriedhof Trutzhain zum Antikriegstag ein. Diese Veranstaltung zum Gedenken an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 findet in diesem Jahr bereits zum 20. Mal statt, heißt es in einer Pressemitteilung.

Redner ist dieses Mal der Bevollmächtigte der IG Metall Wiesbaden, Hajo Rübsam. Der Gewerkschaftler begleitete und organisierte die ersten Antikriegstage und wird neben Gedenkworten in seiner Rede auch auf die Anfänge der Veranstaltung in Schwalmstadt zurückblicken. Zu dem Treffen auf dem Waldfriedhof sind alle interessierten Menschen aus Schwalmstadt eingeladen.(jkö)



Quelle: Neues Deutschland, 29.08.06

Bundesweit Aufrufe zu 140 Aktionen

Weltfriedenstag unter dem Zeichen Nahost

Mit zahlreichen Aktionen, Demonstrationen, Mahnwachen, Kundgebungen und Informationsveranstaltungen um den Weltfriedenstag am 1.September herum verbinden Gewerkschafter und Friedensaktivisten insbesondere die Forderung nach einer friedlichen Entwicklung im Nahen Osten.

Die Bundesregierung wird abermals angefordert, keine Truppen schicken. "Auch der Anforderungskatalog der libanesischen Regierung an Berlin sieht keine deutsche Marine vor. Wenn Verteidigungsminister Jung dennoch an ihr festhält imd vpm eome, Kampfeinsatz spricht, hat das damit zu tun, dass er die angebliche Unentbehrlichkeit des Militärs propagieren möchte", betont Peter Strutynski, Sprecher des Friedensratschlages. "Wenn der Verteidigungsminister wirklich verhindern will, dass Waffen in die Konfliktregion gelangen, dann kann er das billiger haben - beispielsweise mit der Beendigung der großzügigen Waffenlieferungen an Israel."

Insgesamt sollen 140 Veranstaltungen zum diesjährigen Antikriegstag in Deutschland stattfinden. (Übersicht:
http://www.friedenskooperative.de) Der Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) benennt neben dem israelisch-libanesischen und dem israelisch-palästinensischen Konflikt die anhaltend kriegerischen Situation im Irak und verlangt ein Ende der ausländischen Besetzung. Darüber hinaus wird eine präventive Politik vorgeschlagen, die an wirklichen Ursachen von Gewaltkonflikten ansetzen müsse, wobei "ökonomische Interessen" eine immer wichtigere Rolle spielen.

In diesem Aufruf sieht der Bundesausschuss Friedensratschlag eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit mit dem DGB.



Quelle: ap, 28.08.06, 11.54 Uhr

Rund 140 Veranstaltungen für den Frieden in Nahost

Kassel (AP) Die deutsche Friedensbewegung will in den kommenden Tagen mit Demonstrationen, Mahnwachen und Informationsveranstaltungen gegen die geplante Entsendung der Bundeswehr in den Nahen Osten protestieren. Gemeinsam mit den Gewerkschaften seien bundesweit rund 140 Veranstaltungen geplant, sagte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, Peter Strutynski, am Montag in Kassel. Anlass ist der 1. September als Antikriegstag.

Die Friedensbewegung wolle die Konfliktparteien im Nahen Osten zu einem Ende der Gewalt auffordern, sagte Strutynski. Deutsche Truppen seien in der Region zudem völlig fehl am Platz. Der Sprecher forderte die Bundesregierung zu einem Stopp der Waffenlieferungen an Israel auf. Die zunehmende Zahl deutscher Auslandseinsätze führe darüber hinaus zu einem Anwachsen der Rüstungsausgaben.

http:/www.friedenskooperative.de/



Quelle: LinkeZeitung, 26.08.06

Antikriegstag am 1. September in Völklingen

DGB will der Opfer von Krieg und Faschismus gedenken

Völklingen (LiZ). Mehr als sechzig Jahre nach dem Ende des letzten Krieges möchte der DGB-Ortsverband Völklingen gemeinsam mit dem DGB Saar und der DGB-Region Saar anlässlich des Antikriegstages am 1. September der Opfer von Krieg und Faschismus gedenken. "In einer Zeit, die immer noch geprägt ist von Kämpfen und Gewalt, möchten wir ein Zeichen gegen Krieg und für Frieden setzen; ein Zeichen gegen jede Form von Gewalt und für den Mut eines jeden Menschen hinzusehen und Position zu beziehen", heißt es in einer Mitteilung des DGB zur Gedenkveranstaltung. Nach einer Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer des Faschismus um 17 Uhr wird die Gedenkveranstaltung mit einer Filmvorführung und einer Podiumsdiskussion gegen 18 Uhr im Naturfreundehaus in Völklingen fortgesetzt.

Gezeigt wird der Film "60 Jahre Einheitsgewerkschaft, 50 Jahre DGB Saar. Die Geschichte der saarländischen Gewerkschaftsbewegung nach 1945 in 20 Minuten". An der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema "Friedenspolitik und antifaschistische Arbeit" nehmen Luitwin Bies (Historiker), Dietmar Hünnefeld (Ehrenvorsitzender der GdP Saar) und Holger Meuler (Vorsitzender der DGB-Jugend Saar) teil.

Dr. Luitwin Bies hat sich als Historiker immer wieder mit den Ereignissen und Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre beschäftigt. Als politischer Mensch beschäftigt er sich nicht nur in seinen Veröffentlichungen mit der Problematik des Entstehens von Gewalt, sondern setzt sich auch auf vielen Ebenen für ein friedliches Miteinander ein.

Dietmar Hünnefeld prägte bis zu seiner Verabschiedung im Jahr 2002 als Leitender Polizeidirektor lange Jahr sowohl die Geschicke der Polizei im Lande als auch die der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Aus seiner Erfahrung heraus kann er schildern, wie sich das (Selbst-)Bild der Polizei und ihre Strukturen geändert haben und wie er das Spannungsfeld zwischen der Entwicklung einer modernen Polizei in einem Rechtsstaat und den Anforderungen an die Durchsetzung der Staatsmacht erlebt. Als Ehrenvorsitzender der GdP Saar blieb er bis heute den Gewerkschaften an der Saar verbunden.

Holger Meuler ist der jüngste Teilnehmer der Runde. Neben seiner Arbeit beim DGB steht er dem Verein "Netzwerk für Demokratie und Courage" vor. Dort erlebt er nicht nur, wie normal und alltäglich die Verbreitung von faschistischen und fremdenfeindlichen Ideen ist, sondern auch das Desinteresse und die Ignoranz auf der Seite der Politik. Auf der anderen Seite liefert dieser Verein mit den vielen Projekttagen, die in Schulen und Betrieben durchgeführt werden, ein Beispiel dafür, wie sich Jugendliche aktiv für Demokratie und Courage, für Toleranz und Frieden einsetzen.

Info:

Gedenkveranstaltung des DGB zum Antikriegstag am 1. September in Völklingen: 17.00 Uhr Kranzniederlegung am Denkmal für die Opfer des Faschismus in Völklingen (Schillerpark, Kühlweinstraße), Redner: Eugen Roth, Landesvorsitzender DGB Saar

18.00 Uhr Fortsetzung der Gedenkveranstaltung im Naturfreundehaus Völklingen (Stadionstraße 10, direkt am Freibad)

Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist kostenlos. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Bildungswerk Saarland Arbeit und Leben e.V. durchgeführt.



Quelle: WDR Hörfunk-Nachrichten aus Südwestfalen, 26.08.06, 13 Uhr

Friedenspreis geht an Hilfsverein

Der diesjährige Aachener Friedenspreis geht an Frank Gockel aus Rüthen und seinen Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren". Die Laudatio am 1. September wird der gesellschaftskritische Journalist Günter Wallraf halten. Ausgezeichnet wird der Verein für sein zehnjähriges friedliches Engagement gegen die Abschiebehaft. Seit seiner Gründung hat der Verein rund 10.000 Abschiebehäftlinge betreut. Der Friedenspreis ist mit 1.000 Euro dotiert.



Quelle: Mittelbayrische Zeitung, Regionalteil Cham, 25.08.06

Ein Zeichen gegen den Krieg

Zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung am Antikriegstag, dem 1. September, ruft die Friedensinitiative auf. Beginn ist laut einer Mitteilung um 18 Uhr am Chamer Friedhof. Treffpunkt ist am Flossenbürg-Gedenkstein. Der Antikriegstag erinnert an den Beginn des 2. Weltkriegs am 1. September 1939. "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!", war 1945 die Lehre aus dem Nationalsozialismus. "Nie wieder", das sagten im Juni auch 7000 Bürger, als sie bei einer Kundgebung in Cham ein Zeichen gegen Rechts setzten. Dieses gesellschaftliche Bündnis müsse den Kampf gegen den Rechtsextremismus weiterführen, heißt es in der Mitteilung. Gerade der Antikriegstag biete die Möglichkeit, ein sichtbares Zeichen gegen rechte Gewalt zu setzen. Die Gedenkrede wird Willi Dürr, DGB-Regionsvorsitzender, halten. Initiatoren sind die SPD und die Jusos, die DGB-Region Regensburg, die Pfarrämter St. Jakob und St. Josef, Amnesty International sowie das Evangelische Dekanat.



Quelle: Märkische Allgemeine, Regionalteil Prignitz, 24.08.06

Welt der Musik zu Gast in der Prignitz

Volks- und Raiffeisenbank unterstützt das Perleberg-Festival mit 2500 Euro

PERLEBERG In Brandenburg - vielleicht sogar in ganz Norddeutschland - sei es die größte Veranstaltung dieser Art. Kulturamtsleiter Martin Sengebusch hob gestern noch einmal die Bedeutung des neunten Perleberg-Festivals hervor. Am Freitag und Sonnabend, 1. und 2. September, spielen 25 internationale Bands auf sechs verschiedenen Bühnen in der historischen Altstadt. Der musikalische Spannungsbogen reicht von jiddischen Liedern über Reggae bis hin zu indischen Klängen und Rockmusik. Das Festival steht unter dem Motto "Dem Frieden eine Chance".

Die Volks- und Raiffeisenbank Prignitz engagiert sich bereits seit mehreren Jahren und unterstützt die Veranstaltung diesmal mit 2500 Euro. "Wir begrüßen es, dass sich die Welt der Musik in Perleberg trifft", sagte Ingo Schlender, Abteilungsleiter Service und Individualkundenbereich bei der Volks- und Raiffeisenbank. Schlender lobte das Motto der Veranstaltung "Dem Frieden eine Chance". Täglich sehe man im Fernsehen leider andere Bilder, meinte er. Vielleicht könne das Festival mit seinen internationalen Künstlern ein wenig dazu beitragen, dass die Welt ein Stück zusammenwachse.

Das Perleberg-Festival beginnt am 1. September, der in Deutschland auch als Weltfriedenstag begangen wird. Der Gedenktag erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Stadt und der Freundeskreis Perleberg-Festival organisieren die Veranstaltung. (axe)



Quelle: MVregio, 24.08.06

Weltfriedenstag 2006 in Rostock - Friedenspolitik vor der Landtagswahl

24.08.2006: Rostock/MVr Am Freitag, dem 1. September, findet um 17.30 Uhr auf dem Universitätsplatz die traditionelle Kundgebung des Rostocker Friedensbündnisses zum Weltfriedenstag statt.

Das Bündnis erinnert an den historischen Anlass des Tages und lädt zur Diskussion über Krieg und Frieden heute ein. Im Zentrum der Kundgebung steht ein friedenspolitisches Gespräch mit Rostocker Kandidaten zur Landtagswahl 2006. Vertreter des Bündnisses sind übrigens für Interessenten zum Gedankenaustausch bereits ab 10 Uhr mit Informationsmaterial und verschiedenen Aktionen auf dem Universitätsplatz anzutreffen. (MVregio Rostock red/hro)





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