Antikriegstag 2006 voriger nächster | Antikriegstag 2006 PM/Erklärungen v. Organisationen Offener Brief von pax christi-Generalsekretär Reinhard Voß zum 1. September 2006 Der "Antikriegstag" - eine sehr aktuelle Mahnung zur Arbeit am Frieden Reinhard Voß Liebe Freundinnen und Freunde von Gerechtigkeit und Frieden, am morgigen Antikriegstag werden besonders gewerkschaftliche und kirchliche Gruppen und Organisationen in Deutschland daran erinnern, dass der 2. Weltkrieg am 1. September 1939 mit dem Überfall Nazideutschlands auf Polen begann. In dem heute mit Deutschland freundschaftlich verbundenen Polen selbst ist dieser traumatische Tag allgegenwärtig. Heute läuft wieder einmal ein Ultimatum vor dem 1. September ab, das der Weltsicherheitsrat dem Iran gestellt hat, um sein ziviles Atomforschungsprogramm freiwillig einzustellen. Dieser jedoch denkt nicht daran, ein ihm durch seine Unterzeichnung des Nichtverbreitungsvertrages zustehendes Recht als Voraussetzung von Verhandlungen aufzugeben, dessen Auflagen er allerdings nicht immer erfüllt hat, wie die Internationale Atomenergie-Agentur in Wien betonte und deshalb den Sicherheitsrat eingeschaltet hat. Der Iran gibt aber gleichzeitig seine Bereitschaft bekannt, in Verhandlungen ohne Vorbedingungen einzutreten zu wollen, wie Chefunterhändler Laridschani deutlich machte. Was haben diese beiden Daten miteinander zu tun? Mich lehren sie, dass Wege gegenseitiger ultimativer Bedrohung unweigerlich in Verhärtung und oft in den Krieg führen. Krieg ist keine Lösung, niemals! Wir als Friedensbewegung arbeiten gegen die dabei entstehenden oder immer wieder ausgegrabenen Feindbilder, die dazu dienen, die Hemmschwellen der Gewalt zu senken und die eigene Sache zu verherrlichen. Gerade darin sind die Präsidenten Bush aus den USA und Achmadinedschad aus dem Iran mit ihrem je eigenen, wenn auch unterschiedlichen, religiös-politischen Eifer und Sendungsbewusstsein so verschieden nicht. Wir setzen auf Begegnung und Gespräch, auf Entwicklung von Zivilcourage und Zivilgesellschaft, auf Zivile Friedensdienste und Zivile Konfliktbearbeitung - auch und gerade in diesen Tagen. Wir Christen sind getragen von der Zusage "Selig sind die Friedensstifter" und begehen diesen Antikriegstag als Friedens-Besinnungs-Tag - in Sorge, aktiver Hoffnung und entschiedenem Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Abschließend möchte ich schon jetzt darauf hinweisen, dass Papst Benedikt XVI. als Motto des Weltfriedenstages, dem 1. Januar 2007, festgelegt hat: "Die menschliche Person, Herzmitte des Friedens" und damit uns alle zur Verantwortung für die Arbeit am "gerechten Frieden" - in Europa und weltweit - ermutigt. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Reinhard J. Voß (Generalsekretär pax christi Deutschland) Bad Vilbel, den 31.8.2006 PS. Eine Übersicht der Veranstaltungen zum Antikriegstag 2006 findet sich unter: http://www.friedenskooperative.de/akt06ter.htm Auf dieser website finden sich auch Erklärungen von Organisationen und örtliche Aufrufe zum Antikriegstag sowie Hintergrundinformationen zur Geschichte des Antikriegstages. E-Mail: sekretariat@paxchristi.de Website: www.paxchristi.de |
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