Antikriegstag 2006


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Antikriegstag 2006

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Antikriegstag 2006 in Hannover am 1. September

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Sebastian Wertmüller (in Hannover)

1. September ein historisches Datum viel zu oft und viel zu gerne vergessen Überfall Nazideutschlands auf Polen Startschuss für das größte Morden aller Zeiten die halbe Welt in Mitleidenschaft gezogen, unsägliches Elend über die Menschen gebracht Gedenktag des DGB, erstmals am 1. September 1957 unter dem Motto "Nie wieder Krieg" Erinnerung an NS-Herrschaft und Weltkrieg heute - wie schon in der Vergangenheit - schleichende Umkehrung der Geschichte: faschistischen Skulpturen eines Arno Breker in Schwerin Vertriebenenausstellung und Zentrum für Vertreibung in Berlin Umdeutung der Geschichte: Täter zu Opfern Relativierung der Verbrechen Bagatellisierung der Beteiligung 01.09. untrennbar verbunden mit den KZs, Ermordung der Juden in Europa Antikriegstag untrennbar verbunden mit Erinnerung an die Verbrechen des NS Erinnerung an die Opfer und Erinnerung an die Täter insoweit Antikriegstag nicht nur dauerhafte Mahnung vor Faschismus und Krieg auch historischer Gedenktag gegen Geschichtsklitterung und Geschichtsrelativierung in nur einem kurzen Jahr haben wir erfahren müssen, wie nahe Krieg und Tod sein kann.

Attacken der Hisbollah auf Israel militärische Antwort Israels mehrwöchiger Krieg mit vielen Toten und Verwundeten Auseinandersetzung Atomprogramm des Iran Sri Lanka, Bürgerkrieg Krieg ist in vielen Teilen der Welt allgegenwärtig und alltäglich und: manche Kriegsfolgen kommen auch bei uns an: terroristische Anschläge und Anschlagsversuche in westeuropäischen Großstädten hier gilt es Antworten zu suchen Antworten, die keine neue Gewalt heraufbeschwören Antworten aber auch, die eine klare Absage an militante Intoleranz beinhalten.

Auf lange Sicht wird eine friedliche Welt nicht denkbar sein ohne Freiheit Demokratie soziale Gerechtigkeit Schutz vor Ausbeutung und Unterdrückung Schutz vor rassistisch, religiös oder sonst wie ethnisch begründeter Unterdrückung in diesem Sinne liebe Kolleginnen und Kollegen, lasst uns weiter für diese Werte und Zeile eintreten lasst uns Aufrüstung und Waffenexporte bekämpfen und lasst uns genau darauf achten, ob auch unser Land diesen Ansprüchen gerecht wird - Zweifel sind manchmal durchaus erlaubt.

Danke für die Aufmerksamkeit.



Sebastian Wertmüller ist Vorsitzender der DGB-Region Niedersachsen-Mitte.

E-Mail: hannover@dgb.de

Website: www.region-niedersachsen-mitte.dgb.de
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