Antikriegstag 2007


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Antikriegstag 2007

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für die DGB-Antikriegstags Veranstaltung am 1. September 2007 um 18 Uhr in der Gedenkstätte Oberreit.

Sehr verehrte Teilnehmer an dieser Gedenkveranstaltung,

Ludwig Kieninger (in Moosburg)

- Es gilt das gesprochene Wort -

wir haben uns hier an historischer Stätte in Oberreit eingefunden, um gemeinsam in dieser Gedenkstunde des Deutschen Gewerkschaftsbundes den Anti-Kriegstag des Jahres 2007 zu begehen. Diese Veranstaltungen werden seit 1957 durchgeführt, können also heuer ein kleines "Jubiläum" begehen.

Der DGB erinnert dabei an den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 und gedenkt dabei der Opfer dieses Krieges mit mehr als 60 Mio Toten.

Gleichzeitig will der DGB mit dem Motto "Nie wieder Krieg" zur Abrüstung, zur Völkerverständigung und zum Frieden mahnen, was in Europa in weiten Teilen Dank der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Zusammenwachsen verschiedener Nationen und Völker verwirklicht werden konnte.

Leider muss man auch eingestehen, dass in vielen Teilen noch kriegerische Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Nationen, ja sogar zwischen widerstreitenden gesellschaftlichen oder religiösen Gruppen gibt und wir vom Ziel des Weltfriedens noch ein Stück entfernt sind.

Zudem muss man mit großer Sorge die Aktivitäten des weltweit operierenden Terrorismus beobachten.

Wenn Sie bis heute Nachrichtengeschehen verfolgen, wird ein erheblicher Teil der Sendezeit von Meldungen über Kriege oder kämpferische Auseinanderzeitungen beherrscht.

Ich möchte an dieser Stelle nur den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern oder die seit Jahren ungelöste Fragen im Zusammenhang mit dem Irak oder Afghanistan ansprechen.

Tagtäglich erfahren wir von einer hohen Anzahl an zivilen Opfern, gemeint sind dabei Väter, Mütter, ältere Menschen und Kinder, also mittlerweile eine absolut verabscheuungswürdige Dimension dadurch erreicht, dass Kinder als menschliche Schutzschilder verwendet werden - oder ich möchte sagen - missbraucht werden.

Der internationalen Staatengemeinschaft ist es bisher leider nicht gelungen, Lösungen für diese seit Jahren latenten Probleme zu erarbeiten und dann auch in der Praxis durchzusetzen. Es wäre aber ihre vordringlichste Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass es keinen Nährboden für derartige Ereignisse geben kann.

Ziel einer globalen friedenssichernden Politik muss es sein, die Hauptursachen von Krieg und Gewalt zu beseitigen.

Das setzt zum einen voraus, dass die Völker in freier Selbstbestimmung über ihre politische Ordnung befinden und über ein eigenes Staatsgebiet verfügen können.

Zum weiteren ist es unerlässlich, die Armut in der Welt nachhaltig abzubauen und der so genannten "Dritten Welt" eine faire Chance im Welthandel einzuräumen. Die Überwindung der bestehenden ökonomischen Unterschiede sowie die Respektierung anderer politischer, kultureller und religiöser Auffassungen ist Grundvoraussetzung für eine Koexistenz aller Völker.

Nur wenn diese Bedingungen gegeben sind und alle Völker und Nationen erkennen, dass Ihre Zukunft nur in einem friedlichen Miteinander und nicht in einem militärischen Gegeneinander liegen kann, wird der Frieden, das höchste Gut für den Menschen, auf Dauer herzustellen sein.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

mit diesem Gedenktag werden wir das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen und das begangene Unrecht nicht Wett machen können, aber er soll uns bewusst machen, welch unermesslicher Wert es ist, ohne die Bedrohung eines Krieges leben zu können.

Dies soll uns und vor allem den verantwortlichen Mahnung und Auftrag sein, alles zu unternehmen, das Ziel eines befriedeten Globus, zu erreichen.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit!



Ludwig Kieninger ist zweiter Bürgermeister von Moosburg.
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