60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

 Aufrufe, Stellungnahmen

Nacht der 100.000 Kerzen für eine Welt ohne Atomwaffen

60 Jahre Hiroshima und Nagasaki

Münchner Friedensbündnis

Programm

Auch 60 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki gibt es keinen Grund zur nuklearen Entwarnung: 30.000 Atomwaffen sind nach wie vor weltweit stationiert, knapp 7.000 werden in ständiger Alarmbereitschaft gehalten. Obwohl der Nichtverbreitungsvertrag von 1968 die Atommächte verpflichtet, das atomare Wettrüsten zu beenden und nuklear abzurüsten, werden heute neue Atomwaffen entwickelt und zwar in mehr Ländern als je zuvor. Mit den Einsatzplänen der USA für die neu entwickelten "Mini-Nukes" ist der (Erst-)Einsatz atomarer Waffen gegenüber den Zeiten des Kalten Krieges wahrscheinlicher geworden. Einerseits perfektioniert die US-Regierung ihr nukleares Arsenal; andererseits verlangt die Bush- Administration von anderen Staaten keine Atomwaffen zu besitzen und droht ihnen, wie aktuell dem Iran, mit Krieg. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Deutschland ist nicht außen vor

Während Deutschland im Rahmen der EU mit diplomatischen Mitteln darauf drängt, dass Länder wie der Iran auf Atomwaffen verzichten, ist der deutsche Atomwaffenverzicht nicht grundgesetzlich verankert. Obwohl offiziell Nicht-Atomwaffenstaat kann Deutschland im Rahmen der "Nuklearen Teilhabe" in der NATO über Atomwaffenstrategie, -stationierung und -einsatzplanung mitdiskutieren (,Politische Teilhabe"). Bundeswehrpiloten und -flugzeuge üben den Einsatz von US-Atomwaffen und können diese im Kriegsfall auch einsetzen (,Technische Teilhabe"). In Rheinland- Pfalz (Ramstein, Büchel) lagern nach wie vor bis zu 130 US-Atombomben. Und das, obwohl bereits die Drohung mit Atomwaffen als völkerrechtswidrig gilt, was spätestens seit dem Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes von 1996 außer Frage steht.

60 Jahre Hiroshima und Nagasaki: Die Nacht der 100.000 Kerzen für eine Welt ohne Atomwaffen

In Japan und in zahlreichen anderen Orten ist es Tradition, jedes Jahr am Hiroshima-Tag auf Flüssen schwimmende Kerzen anzuzünden, ein Symbol für die vielen Menschen, die im kühlenden Wasser des Meeres Rettung vor dem atomaren Feuer suchten. Zum 60. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki rufen in vielen Städten Friedensinitiativen und andere Organisationen zu einer "Nacht der 100.000 Kerzen" auf. Damit wollen wir eine Verbindung zu den großen Gedenkfeierlichkeiten herstellen, die am 6. August 2005 um 8.15 Uhr Ortszeit (das entspricht 0.15 Uhr Mitteleurop. Sommerzeit) im Hiroshima- Memorial- Park begangen werden.

Wir laden Sie ein, am Vorabend des Hiroshima- Tages (Freitag, den 5. August 2005) zwischen 22.00 Uhr und 0.15 Uhr auf dem Marienplatz Hunderte Kerzen zum Gedenken an die Opfer der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki anzuzünden und im Rahmen dieser Aktion unsere Vision "Atomwaffenfrei bis 2020" in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die Kampagne "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen" 40 deutsche Organisationen haben sich zu einer Kampagne "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen", zusammengeschlossen, als Teil des globalen Netzwerks "Abolition 2000", das 1995 in New York gegründet wurde. Gemeinsam mit den "Internationalen Bürgermeistern für den Frieden" (Mayors for Peace), die vom Bürgermeister von Hiroshima Tadatoshi Akiba angeführt werden, wurde eine weltweite Abrüstungskampagne gestartet. Auch Christian Ude, Oberbürgermeister von München hat sich den "Mayors for Peace" angeschlossen.

Ziele der Kampagne sind:



die verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen



der Abschluss einer Atomwaffenkonvention auf der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag im Jahr 2010



Das Ziel ist die atomwaffenfreie Welt bis zum Jahr 2020


Das Münchner Friedensbündnis unterstützt diese Kampagne. Mehr darüber erfahren Sie unter im Internet unter http://www.atomwaffenfrei.de

"Wenn die Welt ihren Kurs nicht ändert, riskieren wir die Selbstzerstörung. Wir brauchen dringend einen Fahrplan für die Abrüstung von Atomwaffen.
Wir dürfen nicht länger dem Irrglauben anhängen, dass das Streben nach Atomwaffen bei einigen Ländern moralisch verwerflich ist, während wir bei anderen moralisch akzeptieren, dass sie für ihre Sicherheit auf Atomwaffen bauen."


Mohamed el Baradei, Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation



Stoiber will Atombombenstoff im Atomforschungsreaktor FRM 2

In Garching 15 km nördlich von München steht der erste deutsche Atomreaktorneubau nach der Katastrophe von Tschernobyl: der FRM 2. Es gab bereits seit der Inbetriebsetzung im Jahre 2004 mehrere Störungen. Im Reaktor werden Brennelemente aus hoch angereichertem Uran (HEU = Highly Enriched Uranium) verwendet, das atombombenfähig ist. Damit unterläuft der FRM 2 die internationalen Anstrengungen zur Nichtweiterverbreitung von Atomwaffenmaterial (Nonproliferation). Die Reaktorbetreiber und die Bayerische Staatsregierung sind nicht bereit, den Reaktor auf nicht- Atomwaffenstoff (LEU = Light Enriched Uranium) umzurüsten. Der Reaktor leitet radioaktive Stoffe in die Isar! Im Zusammenhang mit der BUGA (Isar und Badewasserqualität?) wird das verschwiegen. Infos im Internet unter
http://www.frm2.de



Im Münchner Friedensbündnis arbeiten mit:

Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegnerlnnen - Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. - Friedensinitiative Christen in der Region München - Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit - Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung - Mütter gegen Atomkraft München e.V. - Munich American Peace Committee - Netzwerk Friedenssteuer Gruppe München - Öffentliche Aufforderung zum gewaltfreien Widerstand gegen Rüstung und Krieg - Pax Christi München - Truderinger Frauen für Frieden und Abrüstung - Schwabinger Friedensinitiative - Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten

c/o Friedensbüro e.V., Isabellastr. 6, 80798 München, Telefon/Fax: 089-27 15 917

Spendenkonto: Friedensbüro e.V., Konto-Nr. 410 39-801 bei Postgiroamt München (BLZ 700 100 80)





Programm zum 60. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki

05.08. - 31.08.2005 Ausstellung "Okinawa - Spielball von Militärstrategen" im EineWeltHaus, Foyer, Schwanthalerstraße 80

Am 05.08.2005 um 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung mit Prof. Eiichi (Kido, Kyoto) Vortrag: "Wohin treibt Japan?" - Die geostrategische Allianz mit den USA

Im Anschluss ab 21.00 Uhr Kundgebung in München auf dem Marienplatz und gleichzeitig vielen Orten und Städten die "Nacht der 100.000 Kerzen":

Wortbeiträge von:

Stadträtin Mechthild von Walther (Grußwort im Auftrag von Oberbürgermeister Ude)

Prof. Eiichi Kido (Kyoto, Japan, angefragt)

Gina Gillig (Bürger gegen den Atomreaktor Garching e.V.)

Clemens Ronnefeldt (Internationaler Versöhnungsbund)

22.00 Uhr Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer von Hiroshima

Zünden auch Sie am Marienplatz eine Kerze an, in der Erinnerung an die Opfer und in der Hoffnung auf ein "Nie wieder"! "Weg der Erinnerns", gestaltet von den Truderinger Friedensfrauen; Texte zum Gedenken an Hiroshima und zur Gefahr eines Atomkrieges; Musik mit "Michaela Dietl und Akkordeons" und anderen.

00.15 Uhr Abschluss

Am 06.08.2005 bei Einbruch der Dunkelheit, Freiluftkino auf der Terasse des EWH (bei Regen im EineWeltHaus):

Alain Resnais, Hiroshima mon amour, 1959, (Om.engl. Untertiteln) mit Emmanuelle Riva, Eiji Okada u.a. "Hiroshima mon amour" - der erste Spielfilm von Alain Resnais - gilt als Meisterwerk der Nouvelle Vague. Für das Drehbuch erhielt die französische Schriftstellerin Marguerite Duras einen "Oscar", und sie wurde damit weltberühmt.

Es handelt sich um eine sehr poetische Komposition aus Dialogen, Musik, kleinen Szenen, Erinnerungen an den Krieg in Europa und Dokumentaraufnahmen von Opfern der Atombombenexplosion in Hiroshima. Das Erleben, Erinnern und Erleiden der traumatisierten Protagonistin steht im Mittelpunkt dieser ebenso kunstvollen wie intensiven Anklage gegen den Krieg.



Flugblatt als pdf: http://www.muenchner-friedensbuendnis.de/aktuelles/A05/0508H
iroschFlugbl.pdf


E-Mail: friedensbuero@muenchner-friedensbuendnis.de

Website: www.muenchner-friedensbuendnis.de
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