60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

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Rede zur Ausstellungseröffnung am 1. August 2005 in Erfurt

Karl Metzner (Erfurt)

- Sperrfrist: Redebeginn, 1. August 2005, 17 Uhr -

- Es gilt das gesprochen Wort -



Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Friedensfreunde!

Der Krieg in Japan ist noch nicht zu Ende!

Die Strahlen aus der Asche wirken noch immer und fordern ihre Opfer. Ich habe vor 20 Jahren (also 1985) im Erfurter Rathaus anlässlich eines Meetings auf diesen Sündenfall" verwiesen und unsere Verantwortung angemahnt. Ich verspürte damals eine gewisse Ohnmacht, - und auch heute ist es nicht viel anders.

So habe ich wieder nachgeblättert in Robert Jungk`s "Strahlen aus der Asche" (erschienen 1961 im Verlag Volk und Welt) mit dem Untertitel 11Geschichte einer Wiedergeburt" -und mich innerlich aufgebaut am Nachwort von Robert Havemann.

Selbstverständlich ließ mir mein Gedächtnis keine Ruhe, - da war noch ein anderer Aufschrei: "Die Glocken von Nagasaki" (erschienen 1960 im St. Benno Verlag1 Leipzig) - fast makaber im Klappentext vermerkt:

"Der Atomkrieg ... ist so unheimlich kurz und entsetzlich. Er ist das letzte Wort der Zerstörung."

Als Hoffnungszeichen will ich es nun sehen, jenes Buch, das 1996 (im Peter Lang - Verlag; ISBN 3-631-49159-x) erschienen ist mit dem Titel: "Der Griff nach dem atomaren Feuer", - und da vor allem mit dem ermunternden Vorwort von Michail Gorbatschow: "Ich bleibe ein überzeugter Verfechter des Übergangs zu einer atomwaffenfreien Welt. Die Verbreitung von Kernwaffen kann letztlich nur dadurch verhindert werden, dass die Atommächte durch Taten ihre Bereitschaft zeigen, die Kernwaffen nach und nach vollständig zu vernichten. Heute ist das Gefühl für eine atomare Bedrohung bei vielen Menschen abgestumpft1 da die Kontrolle über die Kernwaffen und deren Reduzierung als etwas Selbstverständliches aufgefasst und die Weltöffentlichkeit mit anderen drohenden Gefahren konfrontiert wird.

In diesem Sinne bleibt der 6. August für uns Mahnung und Warnung. Dieses Datum wird aus dem Gedächtnis der Menschheit niemals ausgelöscht werden. Es ruft zur Tapferkeit, zur Beharrlichkeit im Kampf für ein großes Ziel auf - für immer die Kernwaffen auf unserem Planeten zu beseitigen.

Vom "Aktionskreis für Frieden e.V." haben wir uns entschieden, diese schlichte Ausstellung nach Erfurt zu holen - "Hiroshima mahnt - Nie wieder Krieg!"

Wir sind dem Gemeindekirchenrat der Kaufmannsgemeinde sehr dankbar, dass wir diese Ausstellung in der Kaufmannskirche am Anger -- wie wir hoffen - vielen nahe bringen können.

Ein großes Danke auch Herrn Jahn, dem Organisten dieser Gemeinde für seinen Dienst!

Auf unserem Info-Tisch haben wir einen kurzen Leitfaden zur Ausstellung; weiterhin (als Kopien)



Post aus Hiroshima, - Brief des Bürgermeisters Akiba;



Botschaft von IPPNW, -- Hiroshima - Nagasaki - 60 Jahre danach --;



Göttinger Manifest bleibt aktuell - (Pax Report 2002);



Atomwaffen verschrotten, - Deutsche Friedensgesellschaft;



Ohne Rüstung leben, -Informationsbrief Juli 2005.


Ich darf Sie alle nochmals ganz herzlich begrüßen - und verbinde diesen Gruß mit einem Wort von Ernst Bloch: "Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen."

Ich erhoffe mir von dieser Ausstellung, auch für Erfurt als Stadt des Friedens, ein gutes Echo!



E-Mail: aktionskreis-frieden-erfurt@gmx.de

Website: www.kommpottpora.de/frieden
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