60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

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Lünen, 5 August 2005

Grußwort der Stadt Lünen zur Eröffnung der Ausstellung "Hiroshima mahnt. Atomwaffen abschaffen!"

Wilfried Weineck (in Lünen)

- Sperrfrist: Redebeginn: 5.8.2005, 17 Uhr -

- Es gilt das gesprochen Wort -

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit eröffne ich die Ausstellung "Hiroshima mahnt; Atomwaffen abschaffen!", die der Friedenskreis Lünen aus Anlass des 60. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Hiroshima hier im Rathaus ausrichtet.

Ich tue das gern, zumal die Ausstellung anknüpfen kann an mehr als 20-jährige Bemühungen der Stadt Lünen um die vollständige Abschaffung aller Atomwaffen. So hat der Rat der Stadt am 1.9.1983 an die Bundesregierung appelliert, Produktion, Stationierung und Lagerung von atomaren, biologischen und chemischen Massenvernichtungsmitteln in der Bundesrepublik zu verhindern. Am 29.8.85 hat der Rat bei nur einer Gegenstimme beschlossen, dem internationalen Städte-Fakt zur vollständigen Abschaffung der Atomwaffen beizutreten. Und am 41. Jahrestag der Hiroshima-Bombe hat der damalige Lüner Bürgermeister Hans-Werner Harzer hier an dieser Stelle eine eindrucksvolle Hiroshima-Ausstellung eröffnet. Schon damals sagte er, dass sein Vertrauen in den atomaren Schutzschild dahin sei und man Tag für Tag dem Abgrund näher komme.

Atomfachleute sprechen heute - auch angesichts terroristischer Gefahren von einer so nie da gewesenen atomaren Bedrohung unserer Erde. Da die Regierungen der Welt die nötigen Abrüstungsschritte verweigern, hat der Bürgermeister von Hiroshima Tadatoshi Akiba die Bürgermeister in den Städten der Welt und auch in unserem Land angeschrieben und sie aufgefordert, sich in einer weltweiten Bewegung der "Bürgermeister für den Frieden" zusammenzuschließen und mit der Bevölkerung eine Welle der öffentlichen Meinung gegen die Atombomben zu erzeugen. In diesem Sinne und anknüpfend an die bisherige Haltung der Stadt Lünen hat Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick sich mit folgender Erklärung der Bewegung "Bürgermeister für den Frieden" angeschlossen:

"In Übereinstimmung mit dem Beschluss der US-Konferenz der Bürgermeister fordere ich die deutsche Regierung auf,



sich für die sofortige Aufnahme von Verhandlungen zum Verbot und zur Abschaffung von nuklearen Waffen und Material aktiv einzusetzen,



Verhandlungen über den Abzug der US-Atomwaffen von deutschem Boden zu beginnen und



die nukleare Teilhabe Deutschlands aufzugeben.


Ich werde diese Anliegen so lange verfolgen, bis die Atomwaffengefahr von unseren Bürgerinnen und Bürgern genommen ist."

Im Sinne dieser Erklärung sind wir hier in Lünen auf einem guten Weg. Ich danke dem Friedenskreis Lünen, dass er unser Gewissen in diesen Fragen immer wieder schärft, und ich wünsche, dass diese 4-wöchige Hiroshima-Ausstellung und die "Nacht der 100.000 Kerzen", die zum Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki heute Abend um 22.00 Uhr am Brunnen vor der Stadtkirche St. Georg mitgestaltet wird, in unserer Lüner Bevölkerung ein lebhaftes Echo findet.



Wilfried Weineck ist Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lünen.

E-Mail: oeffa@luenen.de

Website: www.luenen.de
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