60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

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Einführung zur "Nacht der 100.000 Kerzen" in Heilbronn

Brigitte Erb (in Heilbronn)

-Sperrfrist: Redebeginn, 05.08.05, 22 Uhr-

- Es gilt das gesproche Wort -



Liebe Freundinnen und Freunde,

Auch 60 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima ist die Gefahr eines Atomkrieges nicht gebannt. Nach wie vor bedrohen rund. 30.000 Atomwaffen, die zur mehrfachen Zerstörung der Erde ausreichen, Menschen in allen Regionen der Welt. Mit der Weiterentwicklung und Modernisierung atomarer Waffen, die das Ziel verfolgt, ihre Einsatzfähigkeit zu verbessern oder überhaupt erst zu ermöglichen, wird die Gefahr eines Atomkrieges wahrscheinlicher. Das gilt vor allem dann, wenn es - wie im Krieg gegen den Irak - wieder zur Strategie wird, politische und wirtschaftliche Ziele mit Hilfe kriegerischer Mittel zu verwirklichen. Die Forderung nach einer völkerrechtlich verbindlichen und überprüfbaren Regelung zur Abschaffung aller Atomwaffen ist deshalb, mehr denn je aktuell. Die Erklärungen der Regierungen der Welt, die sich seit Gründung der Vereinten Nationen für Abschaffung aller Atomwaffen aussprechen, dürfen nicht mehr länger nur Lippenbekenntnisse sein.

Heilbronn hat eine besondere Veranlassung, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten und mitzuhelfen, dass sich Hiroshima und Nagasaki nicht noch einmal wiederholt. Die Stationierung der Pershing 2 Raketen hat uns hier hautnah erfahren lassen, dass atomare Rüstung nicht nur im so genannten Ernstfall eine tödliche Bedrohung darstellt.

Der Vorabend zum 6. August dem Hiroshima-Tag ist für uns deshalb in diesem Jahr Anlass zum Gedenken der Opfer des Atombombenabwurfs vor 60 Jahren. Wir beteiligen uns wie Friedensgruppen an vielen Orten der ganzen Welt an der Aktion von Ohne Rüstung leben ... die "Nacht der 100.000 Kerzen" Zeitgleich findet in Hiroshima eine Gedenkfeier für die Opfer der Atombombe, deren Zahl auch nach so langer Zeit noch immer in jeden Jahr weiter zunimmt, statt.

Wissenschaftler schätzen konservativ, dass am 6.August 1945 mindestens 45.000 Menschen, die meisten Zivilisten, in Hiroshima starben. Drei Tage später beim Atombombenabwurf auf die Hafenstadt Nagasaki, am ostchinesischen Meer gelegen, starben 22.000 Menschen. Binnen vier Monaten waren insgesamt 200.000 Tote zu beklagen. Hunderttausende wurden schwerst körperlich und seelisch verletzt. Und das Leiden geht weiter. Bis heute erkranken die Überlebenden der Atombombenabwürfe an Krebs und versterben.

Hiroshimas Bürgermeister Tadatoshi Akiba hat die Kampagne Mayors for Peace angestoßen und inzwischen sind diesem Aufruf 259 Städte und Gemeinden in Deutschland gefolgt. Wir vom Heilbronner Friedensrat geben die Hoffnung nicht auf, dass sich auch unser Oberbürgermeister noch überzeugen lässt. Bislang hat sich ihm der Sinn der Aktion noch nicht erschlossen.

Ich möchte schließen mit dem Appell von Hiroshima und Nagasaki, der größten Petition der Erde, unterzeichnet von 60 Millionen Menschen:

"Die Zeit ist gekommen, zum vollständigen Verbot und zur vollständigen Abschaffung von Atomwaffen aufzurufen. Wir müssen unbedingt zusammen arbeiten, um die vollständige Ächtung von Einsatz, Erprobung, Erforschung, Entwicklung, Herstellung, Stationierung und Lagerung von Atomwaffen zu erreichen"

Nun können Sie Ihre Kerzen aufstellen oder im Neckar treiben lassen. Wer keine Kerze dabei hat kann gegen eine Spende bei uns eine erhalten.



Brigitte Erb ist Kirchengemeinderatsvorsitzende der evangelischen Nikolaigemeinde und Mitglied im Heilbronner Friedensrat.

E-Mail: b.m.erb@t-online.de
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