60 Jahre
Hiroshima


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2005

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Redebeitrag für die 6. Generalversammlung der Weltkonferenz der "Bürgermeister für den Frieden", 6. August, Hiroshima

Nie wieder Hiroshima! Nie wieder Nagasaki!

Herbert Schmalstieg (in Hiroshima)

- Es gilt das gesprochen Wort! -



Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

Wenn es um die Gefährdung des Friedens und die wachsende Bedrohung in der Welt geht, dann denken gegenwärtig nur wenige an Hiroshima und Nagasaki und die von den Atomwaffen ausgehenden Gefahren.

Für die Ängste vor Krieg und Gewalt stehen heute nicht so sehr die Daten des 6. August oder 9. August 1945, sondern eher der 11. September 2001 oder seit kurzem auch der 7. Juli 2005. Hinter der Welle extremistischer Gewalt, die gegenwärtig fast überall ganz gleich wo auf der Welt zum Ausbruch kommen kann, treten andere Gefährdungen zurück. Natürlich ist es wichtig, den Terrorismus nicht nur zu bekämpfen, sondern vor allem seine Ursachen zu beseitigen. Dazu gehört vor allem die zunehmende Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen, dazu gehören wachsende Arbeitslosigkeit, aber auch Armut, Hunger und Not. Aber darüber darf die nach wie vor bestehende atomare Bedrohung nicht vergessen werden, besonders in diesem Jahr, 60 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki. So lange es Atomwaffen auf der Welt gibt, so lange die Gefahr besteht, dass die Zahl der Staaten, die in den Besitz dieser Waffen kommen können, weiter steigt, so lange noch nicht einmal ausgeschlossen werden kann, dass sich auch verbrecherische Organisationen Zugang zu Atomwaffen verschaffen können, so lange kann es und so lange wird es keinen Frieden geben.

Die Städte und wir als BürgermeisterInnen haben eine wichtige Aufgabe, gegenüber den PolitikerInnen, gegenüber den Regierungen die Sorgen unserer EinwohnerInnen angesichts der fortbestehenden atomaren Bedrohung zum Ausdruck zu bringen und endlich wirksame Schritte zur vollständigen atomaren Abrüstung anzumahnen.

Deshalb ist es erfreulich, dass es immer mehr Städte, immer mehr BürgermeisterInnen gibt, die diese Verpflichtung erkennen und sich mit unserem Anliegen solidarisieren, wie die deutlich gestiegene Zahl der Mitgliedsstädte beweist. Wir müssen unser Engagement fortsetzen und dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen.

Die Städte müssen sich mit ihren Aufforderungen zur atomaren Abrüstung und zum Frieden an die nationalen Regierungen wenden. Sie müssen dabei deutlich machen, dass es dabei nicht um die Anliegen politischer Repräsentanten geht, sondern dass es die Interessen, die Belange der EinwohnerInnen sind, die sie hier vertreten. Wir haben in Deutschland im März bei einer Konferenz der deutschen Mitgliedsstädte der Mayors for Peace unsere Forderungen zu den New Yorker Verhandlungen formuliert und diese dann im Auswärtigen Amt der deutschen Bundesregierung überreicht. Nur gemeinsam sind wir stark. Das gilt nicht nur im eigenen Land, sondern auch international über Ländergrenzen hinweg. In einer immer mehr zusammenwachsenden offenen Welt müssen wir in Fragen der Gefährdung des Zusammenlebens und des Friedens in der Welt, die alle Menschen angehen, die internationale Zusammenarbeit suchen und verstärken; deshalb dürfen wir nicht nachlassen dafür zu sorgen und einzutreten, dass der Kreis der Städte, die sich mit uns gemeinsam für die Verwirklichung unseres Anliegens von einer Welt ohne Atomwaffen, einer friedlichen Welt einsetzen immer weiter wächst. So werden wir immer stärker und können dann hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft endlich erreichen, dass der Wunsch: Nie wieder Hiroshima! Nie wieder Nagasaki! in Erfüllung geht.



Herbert Schmalstieg ist Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover.

E-Mail: bernd.grimpe@Hannover-Stadt.de

Website: www.hannover.de
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