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Pressemitteilung, 9. August 2005

"Drastische Mittel der gewaltfreien Aktion"

Aktionsgruppe: "Nie wieder Nagasaki!"

AtomwaffengegnerInnen drangen heute am 9. August 2005 um 11.13 Uhr in US-(Atom-)waffenkommandozentrale EUCOM ein und versetzten den Zaun

AtomwaffengegnerInnen wandeln ein Stück des EUCOM, der Europäischen Kommandozentrale der US-Armee in Stuttgart-Vaihingen, in ein "Menschenschutzgebiet" um.

Genau 60 Jahre nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki um 11.13 Uhr setzte eine Gruppe von AtomwaffengegnerInnen heute am 9. August ein Zeichen, dass Nagasaki die letzte Stadt sein soll, die dieses Schicksal erleidet. Drei Mitglieder der Gruppe gewaltfreier AktivistInnen versetzte den Zaun der US-Kommandozentrale EUCOM in Stuttgart-Vaihingen, um ein Stück davon symbolisch zu befrieden und die Gefahr, die vom EUCOM ausgeht, zu verringern. Von der Europäischen Kommandozentrale EUCOM aus werden nicht nur Kriegseinsätze gesteuert, sondern auch die in Europa lagernden Atomwaffen der US-Armee kommandiert.

"Laut dem Chef der Atomenergiebehörde El Baradei ist die Gefahr eines Atomkrieges seit 1945 so groß wie nie zuvor. Deshalb müssen wir jetzt drastische Mittel der gewaltfreien Aktion einsetzen, um deutlich zu machen dass die Atommächte, allen voran die USA, ihr Versprechen der atomaren Abrüstung endlich wahr machen müssen. Ansonsten wird sich eine Weiterverbreitung der Atomwaffen, wie z.B. im Fall des Iran, nicht verhindern lassen," so der teilnehmende Martin Otto.

Die Gruppe hatte in einem vorherigen Anschreiben ein Teilstück des EUCOMs zum Preis von 1 von der Kommandozentrale abgekauft, in der gleichen Weise, wie die US-Regierung früher Gebiete der Western Shoshone, einer Gruppe amerikanischer Ureinwohner, abkaufte, auf denen später Atomtests stattfanden: Da sich die "Indianer" weigerten, ihr Land zu verkaufen, wurde kurzerhand ein Geldbetrag auf das Konto des "Bureau für indianische Angelegenheiten" überwiesen, und damit erklärte sich die US-Regierung als Eigentümer des Landes.

Die Teilnehmenden der Aktion erwarten, dass gerichtliche Verfahren gegen sie eingeleitet werden. Diese wollen sie zu weiterem spektakulären Protest gegen Atomwaffen nutzen. Sie wollen, dass das EUCOM umgewandelt wird in eine Begegnungsstätte für alle Nationen, Religionen und Rassen, um zu lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Neben dem Naturschutzgebiet soll in Stuttgart-Vaihingen ein Menschenschutzgebiet entstehen!



Interviews und Fotos: Julia Kramer Tel: 0173-357 3418

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