Hiroshima-/Nagasakitag 2006 voriger nächster | Hiroshima-/Nagasakitag 2006 Aufrufe, Stellungnahmen Sonnabend, 6. August 2006 Kiel, Hiroshimapark, Ab 19.30 Uhr Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki Friedensplenum Kiel Benno Stahn Aufruf Programm 03Kontakt01"> Die Mahnung von Hiroshima und Nagasaki Am 6. August um 8 Uhr 15 Minuten und siebzehn Sekunden Ortszeit wurde die Atombombe "Little Boy" in fünfhundertachtzig Metern Höhe über der japanischen Stadt Hiroshima von dem amerikanischen B-29-Bomber mit dem Namen "Enola Gay" abgeworfen. Im Umkreis eines halben Kilometers um den "Ground Zero" waren 90% der Menschen sofort tot. Im Zentrum der Explosion lag die Temperatur eine Sekunde lang zwischen 3.000 und 4.000 Grad Celsius. Hier verdampfte alles und nur die Schatten der Menschen und Häuser blieben übrig. Am Ende des Tages waren nach Schätzungen mindestens 45.000 Menschen gestorben - und nach unsäglichen Oualen folgten in den nächsten Tagen noch viele. Die zweite Atombombe wurde aufgrund ihrer Form "Fat Man" genannt. Sie wurde am 9. August um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit auf die Stadt Nagasaki abgeworfen und explodierte in einer Höhe von etwa 500 Metern. 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs, 42.000 wurden verletzt. Ein Augenzeuge: "Der Brand entstand nicht, weil das Feuer sich, von Stelle zu Stelle springend, ausgeweitet hätte; vielmehr brachen viele Feuer gleichzeitig in einem riesigen Gebiet aus und loderten, bis der riesige Brand auf einen Schlag erlosch. Eine Zeit lang tobte die ganze Erde und spie Feuer." (Jurij Takatani, Bakushin no Oka ni te). Keine Atomwaffen! Auch sechzig Jahre nach Hiroshima und Nagasaki bedrohen immer noch 17.000 Atomsprengköpfe die Menschheit. Die etablierten Atommächte weigern sich, ihrer vertraglichen Verpflichtung nach atomarer Abrüstung nachzukommen. Stattdessen bemühen sie sich, neue Technologien und Strategien zu entwickeln, durch die atomare Waffen für die Kriegsführung besser "brauchbar" werden. Durch ihr Verhalten treiben die Atomwaffenbesitzer andere Staaten erst recht dazu an, selber in den Besitz von Atomwaffen zu kommen. Vor diesem Hintergrund beobachten wir insbesondere die Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten mit großer Sorge. Für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen eintretend, lehnen wir eine mögliche atomare Aufrüstung auch des Irans ab. Spätestens die Erfahrungen des Irak-Krieges lehren uns allerdings zweierlei: Meldungen über den vermeintlichen Besitz von oder das Bemühen um "Massenvernichtungswaffen" müssen nicht zutreffen, sondern können sich als Propaganda erweisen; ein militärischer Angriff führt nicht zur Lösung der Probleme, sondern erzeugt allseits neue Gewalt und verstärkten Fundamentalismus und fördert den Terrorismus. Beunruhigt haben wir zur Kenntnis genommen, dass die USA trotzdem ernsthaft den Gedanken verfolgen, auch im Iran militärisch einzugreifen und selbst den Einsatz von Atomwaffen nicht ausschließen. Es kommt jetzt darauf an, dass sich alle Stimmen gegen einen weiteren Krieg im Nahen und Mittleren Osten erheben. Notwendig ist die Einberufung einer Konferenz für Sicherheit und regionale Zusammenarbeit in Nahen und Mittleren Osten, die auch das Ziel verfolgt, dort - wie in der Resolution der Internationalen Atomenergieorganisation vom 04.02.2006 hervorgehoben - eine atomwaffenfreie Zone zu errichten, die dann auch Israel mit umfassen muss. Atomwaffenfrei bis 20201 Die Bomben von Hiroshima und Nagasaki sind Mahnung und Auftrag zum friedenspolitischen Handeln. Ziel muss die Entwicklung von Gesellschaften sein, die den Einsatz dieser Waffe ablehnen und eine Welt ohne Krieg und militärische Bedrohung vorbereiten. In diesem Sinne engagiert sich die Organisation "Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden), die von den Städten Hiroshima und Nagasaki ins Leben gerufen wurde und heute 562 Mitgliederstädte in 108 Ländern umfasst." Mayors for Peace" hat im Oktober 2003 die Kampagne "2020 Vision" gestartet. Gemeinsam soll Druck auf die Regierungen der Welt ausgeübt werden, einen verbindlichen Zeitplan für die Abschaffung aller Atomwaffen bis zum Jahr 2020 zu vereinbaren. Programm Mahnwache vor der Nikolaikirche Sonnabend, 5. August 2006, 11.30 Uhr VA: Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit 12 Uhr, Ökumenischer Friedensandacht, St. Nikolaikirche Sonnabend, 6. August 2006 Kiel, Hiroshimapark, ab 19.30 Uhr 19.30 Uhr: Informationsstände und Basteln der Lotusblüten Begrüßung/Ansprachen: Rainer Tichorn (Stadtpräsident Kiel) Dr. Martin Krause (IPPNW Kiel) Musik: Gruppe "Windmoel" Lieder gegen Krieg end Gewalt (ca.)21 Uhr: Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki auf dem Kleinen Kiel Kontakt: Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, c/o Benno Stahn, An den Birken 18, 24111 Kiel, Tel.: 0431/690167 Die Lotosblütenaktion wird unterstützt vom Arbeitskreis Städtesolidarität, Mitglieder sind: Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, SPD-Ratsfraktion, Ratsfraktion B90/Die Grünen, CDU-Ratsfraktion, IPPNW (Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges), SCHIFF (Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedensforschung), Vorstitz: Stadtpräsident Rainer Tschorn E-Mail: b.stahn@bi-online.de |
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