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Hiroshima-/Nagasakitag 2007

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Hiroshima und Nagasaki mahnen !
Unsere Zukunft - atomwaffenfrei !

Hamburger Forum

Vor 62 Jahren, am 6. August 1945, warf die US-Luftwaffe die erste Atombombe auf Hiroshima. Eine Druck- und Hitzewelle bisher unbekannten und unvorstellbaren Ausmaßes verwandelte die Stadt in ein Inferno. Drei Tage später folgte der zweite Atombombenabwurf auf Nagasaki. Die Angriffe kosteten mehr als 200.000 Menschen das Leben, über 100.000 erlitten grausame Verletzungen. Wie viele Menschen seitdem qualvoll an den Folgen der radioaktiven Strahlung starben, ist nicht bekannt.

Entgegen einer immer wieder verbreiteten Ansicht dienten diese Einsätze nicht dazu, den Krieg zu verkürzen. Japan lag am Boden, seine Kapitulation stand unmittelbar bevor. Ziel war, die neuen Bomben zu testen und der Welt die militärische Macht der USA zu demonstrieren. Damit war das Signal zum Beginn des Kalten Krieges gegeben. Ein jahrzehntelanges weltweites atomares Wettrüsten folgte. Zwar haben die USA und Russland quantitativ abgerüstet. Jede Seite verfügt aber immer noch über jeweils etwa 10.000 Sprengköpfe, genug um die gesamte Menschheit auszulöschen. Dem setzt die internationale Friedensbewegung die dringende Forderung entgegen:

Atomwaffen abschaffen!

Auch heute, Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges, ist diese Forderung dringlich wie eh und je:



Inzwischen gibt es neun Atommächte: Die fünf klassischen, USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China, und vier neue, die dem Atomwaffensperrvertrag nicht beigetreten sind: Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Die fünf klassischen Atommächte verstoßen laufend gegen den Atomwaffensperrvertrag von 1970, in dem sie sich zur vollständigen atomaren Abrüstung verpflichtet haben.



Obwohl der Internationale Gerichtshof in Den Haag bereits 1996 festgestellt hat, dass die Drohung mit Atomwaffen völkerrechtswidrig ist, sehen die Militärdoktrinen der Atommächte den Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen weiterhin vor. Die USA, Russland, Großbritannien und Frankreich schließen - im Gegensatz zu China - nicht einmal deren Ersteinsatz aus; die USA und Frankreich erklären offen, der Atomwaffeneinsatz sei auch gegen atomwaffenfreie Staaten nicht ausgeschlossen.



Die USA weigern sich seit Jahren, den Atomwaffen-Teststopp-Vertrag zu ratifizieren und verhindern dadurch sein Inkrafttreten.



Wie die Beispiele Indiens, Pakistans und Nordkoreas belegen, streben immer mehr Staaten nach Atomwaffen.



Die Kernwaffenstaaten modernisieren ihr Arsenal, um es noch lange zu erhalten. Allen voran: die USA. Sie bauen neue Produktionslinien für jährlich bis zu 125 neue Sprengköpfe auf und geben jährlich mehr für die Instandhaltung ihrer Atomwaffen aus als im Kalten Krieg. Großbritannien entwickelt ein Nachfolgemodell für ihre Trident-U-Boote, das in 30 Jahren 75 Mrd. Pfund kosten dürfte. Frankreich stationiert ab 2010 neue Atomraketen auf U-Booten, die 6.000 km weit fliegen. Russland stellt jährlich zehn hochpräzise neue Topol-MInterkontinentalraketen in Dienst.


Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags!

Die atomwaffenlosen Mitglieder des Atomwaffensperrvertrags fühlen sich immer mehr getäuscht. Während sie dauerhaft auf Atomwaffen verzichten, vervollkommnen die Atomwaffenstaaten ihre Arsenale. Unter Androhung von Sanktionen - möglicherweise auch Krieg - wollen die Atomwaffenstaaten den Iran zwingen, auf sein Recht der zivilen Nutzung der Atomenergie zu verzichten, das der Sperrvertrag allen Unterzeichnerstaaten ausdrücklich zusichert. Sie wollen, dass der Iran den Brennstoff für seine Atomkraftwerke von ihnen bezieht. Damit wird die Gefahr heraufbeschworen, dass der Iran und andere Staaten den Atomwaffensperrvertrag kündigen und sich der internationalen Kontrolle über ihr Atomprogramm entziehen. Dem könnten sich andere Staaten anschließen. Dieser gefährlichen Entwicklung setzen wir unsere Forderungen entgegen:



Schaffung einer atomwaffenfreien Zone und einer Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten!



Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen aller, auch des Iran!



Konkrete Schritte der Atomwaffenmächte zur Abrüstung der Atomwaffen, bis zu deren vollständiger Beseitigung!


Bei uns anfangen!

Auch die Bundesrepublik Deutschland ist seit Jahren in die Atomwaffenpolitik eingebunden:



480 Atombomben der USA lagern immer noch in Europa, 150 davon auf deutschem Boden, in Büchel und Ramstein.



Seit Jahren beteiligt sich die Bundesrepublik an der atomaren Einsatzplanung der NATO. 20 der US-Atombomben in Büchel, von denen jede das 200-fache der Sprengkraft der Hiroshimabombe hat, dienen der nuklearen Teilhabe Deutschlands. Das heißt: Bundeswehrpiloten trainieren mit Tornado-Jagdbombern für deren Einsatz im Ernstfall. Ein solcher Einsatz wäre ein völkerrechtswidriger Bruch des Atomwaffensperrvertrages, in dem Deutschland auf die Verfügung über Atomwaffen verzichtet hat.


Dagegen fordern wir von der Bundesregierung,



die nukleare Teilhabe und die Beteiligung an der atomaren Einsatzplanung der NATO sofort aufzukündigen,



die USA zu drängen, ihre Atomwaffen bis spätestens 2010 aus Deutschland abzuziehen und



sich international für die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags und die vollständige atomare Abrüstung einzusetzen.




Atomwaffenverzicht ins Grundgesetz !



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