Hiroshima-
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Die Mahnung von Hiroshima und Nagasaki

Am 6. August um 8 Uhr 15 Minuten und siebzehn Sekunden Ortszeit wurde die Atombombe "Little Boy" in fünfhundertachtzig Metern Höhe über der japanischen Stadt Hiroshima von dem amerikanischen B-29-Bomber mit dem Namen "Enola Gay" abgeworfen.

Im Umkreis eines halben Kilometers um den "Ground Zero" waren 90% der Menschen sofort tot. Im Zentrum der Explosion lag die Temperatur eine Sekunde lang zwischen 3.000 und 4.000 Grad Celsius. Hier verdampfte alles und nur die Schatten der Menschen und Häuser blieben übrig. Am Ende des Tages waren nach Schätzungen mindestens 45.000 Menschen gestorben - und nach unsäglichen Oualen folgten in den nächsten Tagen noch viele.

Die zweite Atombombe wurde aufgrund ihrer Form "Fat Man" genannt. Sie wurde am 9. August um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit auf die Stadt Nagasaki abgeworfen und explodierte in einer Höhe von etwa 500 Metern. 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs, 42.000 wurden verletzt.

Ein Augenzeuge: "Der Brand entstand nicht, weil das Feuer sich, von Stelle zu Stelle springend, ausgeweitet hätte; vielmehr brachen viele Feuer gleichzeitig in einem riesigen Gebiet aus und loderten, bis der riesige Brand auf einen Schlag erlosch. Eine Zeit lang tobte die ganze Erde und spie Feuer." (Jurij Takatani, Bakushin no Oka ni te).

Vor 50 Jahren: Götinger Appell

Die Bomben von Hiroshima und Nagasaki sind ewige Mahnung und friedenspolitischer Auftrag zum Handeln. Ziel muss die Entwicklung von Gesellschaften sein, die den Einsatz dieser Waffe ablehnen und eine Welt ohne Krieg und militärische Bedrohung vorbereiten.

In diesem Jahr jährte sich zum 50. Mal die Veröffentlichung des "Göttinger Appell" (12. April 1957). Damals warnten 18 bekannte Atomwissenschaftler (darunter berühmte Naturwissenschaftler wie Max Born, Carl Friedrich von Weizsäcker, Werner Heisenberg, Otto Hahn) vor den Gefahren einer damals heftig diskutierten atomaren Aufrüstung in Deutschland: "Für ein kleines Land wie die Bundesrepublik glauben wir, dass es sich heute noch am besten schützt un den Weltfrieden noch am ehesten fördert, wenn es ausdrücklich und freiwillig auf den Besitz von Atomwaffen jeder Art verzichtet." Zwar ist die Bundeswehr bis heute nicht mit atomaren Waffen ausgestattet, jedoch ist der Wunsch, über solche mit zu verfügen (,Nukleare Teilhabe") nie aufgegeben worden. Leider enthält auch das neue "Weißbuch Bundeswehr" keinen Hinweis auf einen Verzocht auf Nukleare Teilhabe.

Atomwaffensperrvertarg: Abrüstung ist möglich

Der 1970 in Kraft getretene Atomwaffensperrvertrag (NPT) hat einen wesentlichen Anteil an der Verhinderung einer Weiterverbreitung von Kernwaffen geleistet. Nachdem sich nach dem Ende des Kalten Krieges noch einmal mehr als 40 Staaten, darunter Frankreich, Kuba und die Volksrepublik China, dem Vertrag angeschlossen haben, erfasst er nunmehr fast die gesamte Weltgemeinschaft.

Mit Südafrika gehört ein Land dazu, das sein gesamtes Kernwaffenarsenal vernichtet hat. Brasilien und Argentinien verfolgten früher nukleare Ambitionen und sind heute Teilnehmer des Vertrages von Tlatelolco (Kernwaffenfreie Zone in Lateinamerika) und unterliegen damit internationalen Kontrollen. Die Ukraine und Kasachstan, auf deren Territorium sowjetische Kernwaffen stationiert waren, sind Vertragspartner des NPT und kernwaffenfrei, Lediglich noch drei Staaten stehen dem NPT abseits: Israel, Indien, Pakistan und - erneut - Nordkorea.

Dass die Verbreitung von Kernwaffen nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Weltpolitik geblieben ist, zeigt die aktuelle Diskussion über das Uran-Programm des Iran.

Raketen abrüsten statt abwehren

Der Kalte Krieg ist vorbei. Doch die Atomwaffen verschwinden nicht aus den Arsenalen. Im Gegenteil: In der neuen Weltordnung bekommen sie wieder einen zentralen Stellenwert. Unter US-Präsident Bush haben sich die Chancen für internationale Abrüstung von Atomwaffen in dramatischer Weise verschlechtert. Jüngstes Beispiel ist die Ankündigung, in Osteuropa ein Raketenabwehrsystem zu stationieren. Es ist zu befürchten, dass ein solches Abwehrsystem die atomare Rüstungsspirale erneut in Gang setzen könnte.

Die Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki, appellieren an uns alle, gemeinsam großen Druck auf die Regierungen auszuüben. Ziel ist die verbindliche Vereinbarung eines Zeitplans für die Abschaffung aller Atomwaffen bis zum Jahr 2020.

Auch in Deutschland lagern noch (US-)Atomwaffen. Die Bundesregierung bleibt aufgefordert, sich für den Anzug aller atomren Sprengköpfe in Deutschland einzusetzen.



Programm

Mahnwache vor der Nikolaikirche

Sonnabend, 4. August 2007, 11.30 Uhr

VA: Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit

12 Uhr, Ökumenischer Friedensandacht, St. Nikolaikirche



Sonnabend, 6. August 2007

Kiel, Hiroshimapark, ab 19.30 Uhr

19.30 Uhr: Informationsstände und Basteln der Lotusblüten

Begrüßung/Ansprachen:

Rainer Tichorn (Stadtpräsident Kiel)

Dr. Ulrike Kronfeld-Goharani (SCHIFF - Uni Kiel)

"62 Jahre nach Hiroshima - Droht ein neues Kernwaffenzeitalter?"

Musik: Gruppe "Windmoel"

Lieder gegen Krieg end Gewalt

(ca.)21 Uhr: Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki auf dem Kleinen Kiel



Kontakt:

Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, c/o Benno Stahn, An den Birken 18, 24111 Kiel, Tel.: 0431/690167

Die Lotosblütenaktion wird unterstützt vom Arbeitskreis Städtesolidarität, Mitglieder sind: Gesprächskreis für christliche Friedensarbeit, Hiroshima-Arbeitsgemeinschaft, SPD-Ratsfraktion, Ratsfraktion B90/Die Grünen, CDU-Ratsfraktion, IPPNW (Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges), SCHIFF (Schleswig-Holsteinisches Institut für Friedensforschung), Vorstitz: Stadtpräsident Rainer Tschorn



E-Mail: b (Punkt) stahn (at) bi-online (Punkt) de
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