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Hiroshima- / Nagasakitag 2008

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Redebeitrag für die Hiroshima-Gedenkveranstaltung in Kassel am Hiroshima-Ufer am 6. August 2008

Liebe Freundinnen und Freunde,

Elke Mitzlaff (in Kassel)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Kassel heute, 6. August 2008 - 63 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf HIROSHIMA

Kassel in drei Tagen, 9. August 2008 - 63 Jahre nach dem Abwurf der Atombombe auf NAGASAKI

Als die Bomben abgeworfen wurden begann der Morgen im August 1945 in beiden Städten mit klarem Himmel und Sonnenschein. Sehr viele Menschen starben an den Folgen der Bombenabwürfe - an diesen Tagen und in den Jahren danach bis heute.

Hiroshima und Nagasaki sind wieder kraftvolle Städte, in denen es selbstverständlich erscheint, das Vergangene, die Gegenwart und die Zukunft zu einen.

HIROSHIMA liegt am Fluss OTA. Nahe am damaligen Hypozentrum befinden sich der Friedenspark und das als Mahnmal erhaltene Gebäude, das DOME genannt wird.

Unter großer Beteiligung von Bevölkerung, Politikern und Diplomaten aus allen Teilen der Welt finden im FRIEDENSPARK von Hiroshima in jedem Jahr Gedenkfeierlichkeiten statt. Am Abend des 6. August werden von den Bürgern hunderte kleiner Laternen auf den Fluss gesetzt, um den Toten zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind.

Im vorigen Jahr konnte eine Gruppe Kasseler Bürgerinnen und Bürger aufgrund des Kunst-Projektes "Frieden ist konfliktreiche Zeit ohne Krieg" von Prof. Morishima und meinem Mann, Stefan Mitzlaff, an den Gedenkfeiern beider Städte teilnehmen. Wir alle waren tief bewegt.

Wie groß ist doch das Bedürfnis, die Ereignisse des 6. August in Hiroshima und des 9. August in Nagasaki in Erinnerung zu halten, der OPFER zu gedenken und gerade aus diesem Bewusstsein heraus dafür einzutreten, Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Erde eine Zukunft in Frieden zu ermöglichen.

Beide Städte sind sehr lebendig, sie sind nicht erstarrt in ihrer Trauer. Kinder und Jugendliche werden bewusst in den Ablauf der Gedenkzeremonien einbezogen.

Ein von Japan initiiertes Bündnis strebt die vollständige Abschaffung von Atomwaffen bis 2020 an. Dieser weltweite Zusammenschluss heißt MAYORS FOR PEACE - Bürgermeister für den Frieden. 2.300 Mitglieder gehören dem Bündnis an und darunter ist auch Herr Hilgen, unser Oberbürgermeister.

MAYORS FOR PEACE appelliert an die Regierenden der Nuklearländer und an die Regierungen aller Länder.

"Bitte unterstützen Sie uns und all unsere Nachbarstädte bei der Sicherung des fundamentalen Menschenrechtes auf Überleben für alle Städte und alle Kinder.

Schließen Sie die Anwendung von Atomwaffen gegen irgend eine Stadt der Erde unter allen Umständen und ausdrücklich aus."

Wir hier sollten dafür sorgen, dass dieser Appell auch von unserer Bundesregierung gehört wird.

Ich möchte zum Schluss noch etwas anregen, das nicht nur mir wichtig ist:

Als Zeichen der Verbundenheit Kassels mit den 1945 zerstörten japanischen Städten und als Zeichen unseres Strebens nach Lebendigkeit und Frieden wäre es zu begrüßen, wenn dieser Teil des Fulda-Ufers, an dem die FRIEDENSZEREMONIE schon seit vielen Jahren stattfindet, den Namen

HIROSHIMA UFER --? japanisch: HIRO


SHIMA KAHAN bekäme.


Ich möchte gleich an dieser Stelle Bedenken aufgreifen, die dazu geäußert wurden.

Erstens:

An diesem Ort zwischen Drahtbrücke und Prinzessgarten würde sich nichts ändern. Es soll kein Trauerplatz werden, auch wenn sein Name uns deutlich macht, was Zerstörung durch Atombomben bedeutet.

Zweitens:

Der Name Hiroshima soll uns gedanklich mit einer Frage verknüpfen, die ALBERT EINSTEIN in den 1930 Jahren an SIGMUND FREU


D richtete: WARUM Frieden? Warum FRIEDEN?


Zum Dritten:

Wir Menschen aus Kassel können weiterhin an diesem Ufer eine Zeremonie des Gedenkens und Mahnens abhalten. Und wir können hier immer noch unsere Feste feiern - denn Fröhlichkeit bedeutet auch Lebendigkeit. An diesem Ufer findet doch seit vielen Jahren beides statt.

Vielleicht könnten hier sogar Kirschbäume gepflanzt werden, die viele Menschen anregen, sich an deren wunderschönen Blüten zu erfreuen, am Hiroshima-Ufer in Kassel.

Herr Oberbürgermeister, ich möchte Ihnen ein Schild überreichen, das die Benennung dieses Abschnitts der Fulda - das HIROSHIMA UFER - markieren könnte. Dieser Platz ist ein würdiger und geeigneter Ort, um diesen Namen zu erhalten.

Ich bitte Sie, sich für diese Benennung im Magistrat einzusetzen. - Vielen Dank.



E-Mail: info (at) elkemitzlaff (Punkt) de
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