Hiroshima-
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06.08.2009


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Hiroshima- u. Nagasakitag 2009

 Aufrufe, Stellungnahmen

Flugblatt zur Mahnwache zu den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki in Freiburg

Das Freiburger Friedensforum fordert eine umfassende atomare Abrüstung

Freiburger Friedensforum

Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki haben im August 1945 und auch in einer langen Folgezeit vielen hunderttausend Menschen Tod und Krankheit gebracht. Seit nunmehr 64 Jahren hängt das Damoklesschwert tödlicher atomarer Bedrohung über der Menschheit. Der Chefbeauftragte der Vereinten Nationen für atomare Kontrolle und Abrüstung El Baradei stellte fest, die Gefahr eines Atomkrieges hat sich mit der zunehmenden Verbreitung von Atomwaffen erheblich vergrößert. Nordkoreas Atomrüstung und das iranische Nuklearprogramm füllt die Schlagzeilen der Weltpresse. Israel erwägt einen atomaren Präventivschlag auf die iranische Atomindustrie. Auch die USA unter der Bush-Regierung und die französische Regierung haben den Iran mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Der präventive Atomwaffeneinsatz gehört auch zur offiziellen NATO-Strategie.

Der Internationale Gerichtshof erklärte schon 1996 den Einsatz und die Drohung mit Atomwaffen für völkerrechtswidrig. Der bestehende Atomwaffensperrvertrag verbietet nicht nur die Weiterverbreitung von Atomwaffen, sondern verpflichtet auch die Atomwaffen besitzenden Staaten zur Abrüstung ihrer Atomwaffen. Der neue US-Präsident Obama hat verkündet, er wolle den Atomwaffensperrvertrag wieder aktivieren. Die Friedensbewegung in Deutschland und mit ihr das Freiburger Friedensforum wendet sich vor der Bundestagswahl erneut an die Bundesregierung, den Bundestag und die dort vertretenen Parteien mit folgenden Forderungen:



1.Deutschland ist Mitunterzeichner des Atomwaffensperrvertrags und muss so auf die sog. atomare Teilhabe verzichten. Deshalb muss die Bundesregierung endlich dafür sorgen, dass die auf dem deutschen Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagerten letzten 20 US-Atomwaffen abtransportiert werden.



2.Erst danach kann sich die Bundesregierung glaubwürdig für die Abschaffung und das Verbot von Atomwaffen in anderen Ländern einsetzen. Sie sollte, unterstützt vom deutschen Bundestag, eine Vorreiterrolle bei internationalen Verhandlungen über atomare Abrüstung übernehmen.



3.Die Beseitigung aller Atomwaffen aus Deutschland kann die Initialzündung für eine Entwicklung darstellen, die ganz Europa zu einer atomwaffenfreien Zone macht. Die Bundesregierung sollte darauf hinwirken, dass die Atomwaffenstaaten England und Frankreich ihre Verpflichtung zur atomaren Abrüstung aus dem Atomwaffensperrvertrag erfüllen und auf die US-Regierung, alle US-Atomwaffen aus Europa abzuziehen und keine weiteren sog. Verteidigungsanlagen in Europa zu installieren.



4.Seit 1945 sind keine atomaren Bombenexplosionen zur Kriegsführung eingesetzt worden. Aber auf allen neuen Kriegsschauplätzen in Jugoslawien, im Irak, in Afghanistan, im Libanon, im Gazastreifen wurde sog. Uranmunition eingesetzt, die mit Material aus Abfällen der Kernkraftnutzung hergestellt wird. Militärs halten den Einsatz dieser Uranmunition wegen ihrer hohen Durchschlagskraft für unerzichtbar. In allen Einsatzgebieten aber wurden große Flächen für unabsehbare Zeit mit radioaktivem Uranstaub verseucht mit der Folge einer hohen Zahl von zivilen Opfern, besonders bei Kindern. Für die mit dem Staub Kontaminierten führt das zur Strahlenkrankheit mit Todesfolge und zu schweren Schäden in der Erbfolge über Generationen. Davon ist auch eine große Zahl von Soldaten betroffen, die diese Munition eingesetzt haben.



Wir fordern die Bundesregierung auf, den Einsatz dieser Munition durch die Bundeswehr zu verbieten und die Kooperation mit Militäreinheiten, die diese Waffen verwenden, zu verweigern. Uranmunition muss international geächtet werden. Die Parlamente müssen entsprechend gesetzliche Regelungen schaffen.



5.ie Auseinandersetzung mit dem iranischen Nuklearprogramm hat den Zusammenhang von ziviler Atomenergieproduktion und atomarer Rüstung verdeutlicht. Beim Betrieb von Atomreaktoren entstehen langlebige Spaltprodukte, die entsprechend aufbereitet, militärisch genützt werden können.



Wer Atomenergie produziert, wird auch in die Lage versetzt, waffenfähiges Material herzustellen, neben allen anderen Risiken ein weiteres Risiko, das mit der Atomwirtschaft verbunden ist. Die Friedensbewegung fordert auch deshalb zusammen mit allen Umweltschützern den unwiderruflichen Ausstieg aus der Atomwirtschaft.


Freiburger Friedensforum, Stühlingerstr. 7, 79106 Freiburg



E-Mail: fffr (at) fffr (Punkt) de

Website: www.fffr.de
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