65 Jahre Hiroshima

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03.08.2010


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Erklärung der IPPNW zum Hiroshima/Nagasaki Gedenktag 2010

Der Auftrag: Eine Welt frei von Atomwaffen

IPPNW

Auch zu den 65. Gedenktagen an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki leben wir nicht in einer atomwaffenfreien Welt. Der Auftrag, das Atomzeitalter zu überwinden und uns von militärischer Eskalation und Rüstung abzuwenden, bleibt erhalten. Seit mehr als zwei Generationen konstituieren Atomwaffen eine Missachtung unserer elementarsten Menschenrechte: Sie ignorieren unser aller Recht auf unversehrtes Leben und verknechten uns, wenn wir uns ihrer angeblichen Sicherheit unterwerfen. Wollen wir eine für alle frei gestaltbare Zukunft, müssen wir ohne Atomwaffen leben.

Der aus wirtschaftlichen Interessen geförderte Ausbau des nuklearen Kreislaufes zur Nutzung der Atomenergie legt heute vielen Staaten die technischen Voraussetzungen, einfache Atomwaffen als Faustpfand ihrer politischen Macht und angeblichen Sicherheit anzustreben. Diese Länder sehen, wie die offiziellen Atomwaffenstaaten ihren Grundbestand an Atomwaffen sichern und ihre Arsenale Modernisieren. Die taktische Atomwaffe, deren radioaktive und andere Folgen angeblich kontrollierbar seien, senkt die Hemmschwelle des Einsatzes bei ihren Besitzern - und erhöht zugleich bei jenen, die glauben, sich mit dieser Waffe sichern zu müssen.

Trotz aller hochrangigen Erklärungen für eine Welt ohne Atomwaffen kann ihre endgültige Verschrottung nicht alleine den Politikern und Militärs überlassen bleiben. Wenn militärisch-machtpolitische Interessen und ein sich über Menschenrechte stellender Liberalismus weiterhin die internationalen Beziehungen bestimmen, drohen die Atomwaffen in das Zentrum von immer mehr Konflikten zu rücken. Die vertrag-liche Grundlage der Nichtverbreitung, der Atomwaffensperr-vertrag selbst, wird zu einem Schlachtfeld der Habende und Nicht-Habenden. Seinen Grundkonsens, wonach keiner nach Atomwaffen greift und ihre Besitzer sie in bester Absicht abrüsten, werden immer weniger Regierungen mittragen.

Die Atomwaffen abzurüsten ist nicht nur eine Sache ihrer "legalen" Besitzer. Auch die deutsche Regierung kann durch die Ablehnung der militärischen und politischen Rolle der Atomwaffen für die NATO, ihres angedrohten Ersteinsatzes und der Unterlassung, Bundeswehrsoldaten in ihrem Gebrauch zu trainieren, einen wesentlichen Beitrag zur weltweiten Abrüstung leisten.

Auf der Grundlage von Multilateralismus, Achtung der Menschenrechte, Demokratie und nachhaltiger Entwicklung fordern wir eine Kultur des Friedens, die Sicherheit, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit für alle bringt. Eine Welt frei von Atomwaffen ist ein notwendiger Schritt zu dieser Welt. Zu diesem Schritt müssen wir als Zivilgesellschaft kräftig antreiben.

Erst wenn wir die atomwaffenfreie Welt erreicht haben werden wir uns vor den Opfern von Hiroshima und Nagasaki verneigen und können sagen: Auftrag erfüllt!

Berlin, am 6. August 2010



E-Mail: kontakt (at) ippnw (Punkt) de

Website: www.ippnw.de
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