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04.08.2013


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Hiroshimatag 2013

 Aufrufe, Stellungnahmen

Gedenk- und Mahnveranstaltung 2013:

"Lotosblüten für Hiroshima und Nagasaki"

Friedensplenum Kiel

Hiroshima und Nagasaki mahnen

Am 6. August 1945 um 8 Uhr 15 Minuten und siebzehn Sekunden Ortszeit wurde die Atombombe "Little Boy" in 580 Metern Höhe über der japanischen Stadt Hiroshima von dem amerikanischen B-29-Bomber mit dem Namen "Enola Gay" abgeworfen. Im Umkreis eines halben Kilometers um den "Ground Zero" waren 90 % der Menschen sofort tot. Im Zentrum der Explosion lag die Temperatur eine Sekunde lang zwischen 3000 und 4000 Grad Celsius. Hier verdampfte alles und nur die Schatten der Menschen und Häuser blieben übrig. Am Ende des Tages waren nach Schätzungen mindestens 45.000 Menschen gestorben - und nach unsäglichen Qualen folgten in den nächsten Tagen noch viele.

Die zweite Atombombe wurde aufgrund ihrer Form "Fat Man" genannt. Sie wurde am 9. August 1945 um 11 Uhr und 2 Minuten Ortszeit auf die Stadt Nagasaki abgeworfen und explodierte in einer Höhe von etwa 500 Metern. 22.000 Menschen starben am Tag des Angriffs. Ein Augenzeuge: "Der Brand entstand nicht, weil das Feuer sich, von Stelle zu Stelle springend, ausgeweitet hätte; vielmehr brachen viele Feuer gleichzeitig in einem riesigen Gebiet aus und loderten, bis der riesige Brand auf einen Schlag erlosch. Eine Zeit lang tobte die ganze Erde und spie Feuer." (Jurij Takatani, Bakushin no Oka ni te).

An den Jahrestagen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki wird deren Opfern gedacht. Die Gesamtzahl der Todesopfer in den beiden Städten innerhalb der ersten 4 Monate nach den Bombenabwürfen wird auf 200.000 geschätzt. Jedes Jahr zählen die Opferverbände in Japan weitere Opfer dazu. Das sind schockierende Zahlen, die viele Menschen seit Jahren fordern lassen:

Eine nukleare Katastrphe verhindern: Zurück an den Verhandlungstisch!

Die Welt sorgt sich seit Ausbruch der Krise auf der koreanischen Halbinsel um die Sicherheit der Menschen in der Region. Sollte die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea) ihre Drohung wahr machen und einen nuklearen Angriff starten, würden die Folgen für Menschen und Umwelt katastrophal sein. Nach der Anhörung internationaler Experten schlussfolgerte eine große Konferenz aus 127 Regierungsvertretungen in Oslo im März 2013, dass der Einsatz nur einer Atomwaffe auf eine Stadt bedeute, dass Not- und Hilfsdienste die Auswirkungen nicht adäquat behandeln können und ein immenses Leiden entstehen würde. Daher müssen Atomwaffen für alle gleichermaßen verboten werden.

Das Risiko eines Atomkrieges in dieser Krise zeigt uns, dass Atomwaffen sich nicht zur Abschreckung eignen, sondern vielmehr zusätzliche Gefahren heraufbeschwören. Die fortgesetzte Herstellung und Stationierung der Atomwaffen haben zu dieser Krise geführt. Ein globaler Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen würde uns allen mehr Sicherheit gewähren.

Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen

Die "Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen" ICAN (International Campaign for the Abolition of Nuclear Weapons; www.icanw.org) ist eine globale Kampagne für die Abschaffung aller Atomwaffen durch einen rechtsverbindlichen internationalen Vertrag - eine Atomwaffenkonvention. ICAN wurde im Jahre 2007 in Wien beim Vorbereitungstreffen zur Überprüfungskonferenz des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrages von der Organisation "Ärzte gegen den Atomkrieg" IPPNW und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen ins Leben gerufen.

Die Kampagne umfasst gegenwärtig 200 Mitgliedsorganisationen in 60 Ländern. Sie will der globalen Öffentlichkeit die Gefahren der rund 19.000 auf der Welt existierenden Nuklearwaffen ins Bewusstsein rufen, deren Abschaffung in die öffentliche Diskussion bringen und Druck auf Regierungen zu multilateralen Verhandlungen über eine Atomwaffenkonvention ausüben. Zu den weiteren Zielen der Kampagne gehört die Vernetzung von Organisationen, die weltweit für die Abschaffung von Atomwaffen arbeiten. ICAN arbeitet darauf hin, eine möglichst breite Basis von Partnern aufzubauen, von Gewerkschaften über religiöse und humanitäre Institutionen bis hin zu Umweltschutzorganisationen.

Die Nuklearwaffenkonvention - ein Modellentwurf

Rechtsexperten der "Internationalen Vereinigung Rechtsanwälte gegen Atomwaffen" (
IALANA) erarbeiteten einen Modellentwurf für eine Nuklearwaffenkonvention. Er sieht einen zeitlich befristeten Stufenplan zur Beseitigung aller Atomwaffen vor. Die Konvention verbietet die Entwicklung, das Testen, die Produktion, die Lagerung, den Transfer, den Einsatz und die Drohung eines Einsatzes von Atomwaffen. Die Atommächte werden verpflichtet, ihre Arsenale und Sprengköpfe sowie ihre Transportsysteme in festgelegten Fristen zu zerstören. Internationale Kontrollen werden überprüfen, ob die Staaten ihre Verpflichtungen einhalten. Gleichzeitig werden Anreize für die Einhaltung der Vereinbarungen, wie z.B. der Austausch von Technologien, geschaffen, aber auch Mechanismen um Vertragsverletzungen vorzubeugen oder abzuwenden. Die Entwicklung, der Besitz und der Einsatz von Atomwaffen durch Einzelne oder nichtstaatliche Gruppen wird dadurch zu einem internationalen Verbrechen erklärt. Es werden Vorkehrungen existieren, um solche Straftäter zu fassen, strafrechtlich zu verfolgen und zu bestrafen.

Forderung an die Bundesregierung

Abrüstung, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle sind Überlebensfragen von morgen. Ziel bleibt eine Welt ohne Atom- und Massenvernichtungswaffen. Wir unterstützen regionale Ansätze für Zonen, die frei von Massenvernichtungswaffen sind. Wir fordern, dass die verbliebenen taktischen Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden. Wir wollen, dass von Deutschland Impulse ausgehen für eine europäische Abrüstungsinitiative, die auch ein Verbot von Waffenexporten beinhaltet.



Flyer als pdf siehe hier





E-Mail: b (Punkt) stahn (at) schleswig-holstein (Punkt) de
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