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Oster-
marsch
2004


vom:
26.04.2004


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Rede beim Ostermarsch in Bremen am 10. April 2004

Liebe Freundinnen und Freunde,

Nonni Christian Morisse (Bremen)

 fast 5 Jahre ist es nun her, dass sich die Bundesrepublik Deutschland, unter rot-grüner Führung, das erste Mal seit dem Ende des 2. Weltkrieges direkt an einem Angriffskrieg beteiligte.

 Diese rot-grün gefärbte Kriegsführung die u. a. ihre Fortführung in der Beteiligung am Angriff auf Afghanistan fand, erfuhr allerdings schon Jahrzehnte vorher ihre Vorbereitung durch die verschiedenen Bundesregierungen im Interesse der entsprechenden Kapitalfraktionen.

 Mit dem Wegfall des Ost-West-Konfliktes wurde allerdings erst der Weg frei für eine solch offensive Kriegspolitik wie wir sie bis heute erleben müssen.

 Erneut nun soll diese Politik auf Kosten von Millionen von Menschen eine Erweiterung erfahren: Im Zuge der so genannten europäischen Einigung soll dies in Form eines neuen EU-Imperialismus eine Effektivierung erfahren. Eine einheitliche EU-Interventionsarmee soll künftig deutsche und europäische Interessen mindestens bis zum Hindukusch verteidigen. Dies alles im Namen von Demokratie und Menschenrechten.

 Dabei ist es wichtig festzuhalten, dass diese nicht das Ergebnis einer schlechten Politik ist, gemacht von schlechten Politikerinnen und Politikern, von Zufall oder von menschlichen Eigenschaften ausgehend. Im Gegenteil sind sie sogar notwendiger Ausdruck der kapitalistischen Verhältnisse.

 Basierend auf dem grundsätzlichen Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit, produzieren diese immer wieder aufs neue Kriege zu Lasten aller Menschen.

 Deswegen macht es auch keinen Sinn im Namen von Vernunft und Menschlichkeit an die Politikerinnen und Politiker zu appellieren, einen Politikwechsel zu vollziehen.

 Jede Regierung, mag sie noch so idealistisch gestartet sein, ist dabei notwendiger Weise den Sachzwängen in Form der herrschenden Verhältnisse unterworfen.

 Deswegen muss die Grundlage einer konsequenten Antikriegspolitik und jeder ernst gemeinten Friedenspolitik, der konsequenten Kampf gegen das kapitalistische System sein.

 Der Krieg nach außen bedeutet aber auch gleichzeitig einen Krieg nach innen. Die Selben, profit-orientierten Interessen, die für die Kriege verantwortlich sind, sind die Interessen, die diesen Klassenkampf von oben auch nach innen tragen. Immer neue Varianten von Sozialkahlschlag gehen nicht zufälliger weise Hand in Hand mit immer aggressiverer Kriegspolitik. Hartz, Agenda 2010 sind nur Beispiele für eine notwendige repressive Politik zu Gunsten weniger und zu Lasten vieler. All dies, geführt im Namen von Sozialer Gerechtigkeit und Globalisierung ist immer auch mit Ausdruck dieses Systems.

 Das diese Schweinereien zu unseren Lasten überhaupt möglich sind, ist dabei auch Ausdruck des gesellschaftlichen Kräfteverhältnisses, unserer eigenen Schwäche. Hunderttausende die gegen Sozialkahlschlag und Millionen die gegen Krieg protestierten sind dabei an hoffnungsvoller Beginn. Wirklich veränderte es bisher nichts, das kann nur der Anfang sein. Dabei ist es auch toll, dass sich hier alljährlich wieder Menschen zum Ostermarsch versammelt haben um gemeinsam gegen Krieg und Sozialkahlschlag zu protestieren, aber wir müssen mehr werden, wir müssen stärker werden! Kein Frieden mit den herrschenden Verhältnissen, nur unser eigener Kampf bedeutet Frieden!



E-Mail:   nonnim@web.de
Internet: http://www.solid-bremen.de


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