Oster-
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2005


vom:
30.03.2005


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Ostermarsch 2005

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Rede zum Ostermarsch 2005 in Oldenburg am 26. März

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Oldenburger!

Helmut Hoffmann (Oldenburg)

Es ist hier so viel Wichtiges gesagt worden, dass ich keine Rede mehr halten will, sondern mit meinem Schlusswort bestimmt in vier Minuten fertig bin.

Zusammenfassend will ich sagen, was mich mit Zorn erfüllt, was ich mir vornehme, worüber ich mich freue und was mir Hoffnung und Zuversicht macht. Sucht Euch bitte raus, was davon auch für Euch gilt und was Ihr mit nach Hause nehmen wollt.

Zornerfüllt bin ich über die schlimmen Dinge, die benannt werden mussten. Da nehme ich mir vor, stur dranzubleiben, mich weiterhin zu informieren und den Mund aufzumachen. Was wir gehört haben, zeigt die Notwendigkeit des Ostermarsches an. Er ist unverzichtbar und eine gute und dem Leben dienende Tradition. Das wird besonders deutlich, wenn wir ihn vergleichen mit einer so überholten Tradition wie dem "Großen Zapfenstreich" der Bundeswehr oder dem Gelöbnis, mit dem die Soldaten in einer scheinreligiösen Feier emotional eingebunden werden. Ich habe übrigens bisher noch von keinem Militärseelsorger darüber ein Wort der Kritik gehört. Das empfinde ich als Absegnung aller Bundeswehreinsätze. Da wird der humanitäre Aspekt nach vorne gerückt; von den politischen oder wirtschaftlichen Interessen erfährt man erst dann etwas, wenn man dreimal nachfragt.

Hierher passen auch die Äußerungen zweier Generäle, über die ich erschrocken bin. Vor etwa 20 Jahren hörte ich einen General lachend sagen: "Die NATO ist ein gepanzerter Konsumverein." Hier war ich erstaunt, wie offen der Mann redete. Leider gilt noch heute, dass die NATO den westlichen Wohlstand mit Waffengewalt absichern soll. Die zweite Äußerung fiel am 8. Dezember 2004 im Oldenburger Schloss. Da sagte General Naumann, dass wir uns daran gewöhnen müssten, dass auch ein Präventivkrieg "nötig" werden kann.

Was mich erfreut: Dass Politiker darauf reagieren müssen, dass die Bevölkerung den Krieg ablehnt. Dass der Oldenburger Schweigekreis mehr als 25 Jahre besteht. Liebe Bürgerinnen und Bürger, auch Sie sind eingeladen, freitags von 17 bis 17.30 Uhr auf dem Markt für ein paar Minuten mitzumachen. Dass wir Alten und Jungen am 6. November durch unsere Präsenz verhindert haben, dass die REPS groß auftreten.

Was uns Hoffnung macht: Dass noch nie in der Geschichte in der ganzen Welt gegen den Krieg demonstriert wurde, wie in den vergangenen beiden Jahren. Und wenn ein Erfolg ausbleibt, so halten wir es mit Dorothee Sölle, die hier auch schon auf dem Ostermarsch gesprochen hat. Sie sagte: "Dann tun wir etwas, weil es richtig ist."



Helmut Hoffmann ist aktiv beim AK Friedenswoche Oldenburg.
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