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2005


vom:
06.04.2005


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Ostermarsch 2005

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2005 in Frankfurt/Oder am 25. März

Liebe Freundinnen und Freunde,

Gerhard Hoffmann (Frankfurt/Oder)

An der Friedensstele anlässlich des Ostermarsches zu reden, verlangt, hinüberzusehen zum Ehrenmal für die Gefallenen und Toten der Roten Armee.

In ein paar Tagen jährt sich der Tag der Befreiung zum sechzigsten Mal. Nach dem Kriegsende einte die Menschen angesichts der Millionen Toten und des unermesslichen Leids die Überzeugung: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

Die Hoffnung auf eine friedliche Welt hat sich nicht erfüllt. Mahnung und Widerstand bleiben dringend erforderlich und insofern ist der Ostermarsch bei weitem kein Selbstzweck.

Sechzig Jahre nach Ende der zwölfjährigen Schreckenszeit klingen Waffen wieder lauter und sie morden unaufhörlich.

Europa bekommt gerade eine Militärverfassung verordnet mit Aufrüstungsverpflichtung und mit dieser Militärverfassung wird das im Grundgesetz der BRD fixierte Verbot von Angriffskriegen umgangen. Das widerspricht dem Willen der Menschen nach dauerhaftem Frieden und darf deshalb nicht akzeptiert werden. Europa benötigt kein Amt für Rüstung, Forschung und militärische Fähigkeiten, keine schnelle Eingreiftruppe, keine neuen Waffen.

Europa braucht Frieden, wie die Welt ihn braucht!

Und Deutschland braucht kein neues Raketenabwehrsystem Meads, dessen Entwicklungskostenanteil etwa 850 Millionen Euro betragen soll und dessen Anschaffung mit etwa 2,85 Milliarden Euro beziffert wird. Nein, Deutschland braucht das Zeug nicht, wie es keine Eurofighter braucht, von denen einer etwa 85 Millionen Euro kosten soll, braucht keinen Bombenabwurfsübungsplatz bei Wittstock und kein Gefechtsübungszentrum in Sachsen Anhalt, wo Soldaten auf Auslandseinsätze abgerichtet werden und ein bisschen foltern lernen, nur ein bisschen. Deutschland muss nicht am Hindukusch oder sonst wo in der Welt verteidigt werden. Deutschland braucht auch die hier nach wie vor stationierten US-Atomwaffen nicht. Das alles wird ebenso wenig gebraucht wie der fragwürdige Titel Exportweltmeister, wenn er im wesentlichen von der Rüstungsindustrie getragen wird und ausschließlich für sie unversteuerte Maximalprofite bringt, während die Zahl von 5,3 Millionen Arbeitslosen stetig steigt, Sozialabbau mit unmenschlicher Brutalität betrieben und Armut erzeugt wird. Niedergang von Bildung, Kultur und Gesundheitsversorgung sowie die immer schärfere Umverteilung von unten nach oben verlangen keine alternativlosen Reformen, sondern Vernunft. Und vernünftig wäre, diesen ganzen Kriegskrempel zu verschrotten und die Rüstung einzustellen. Arbeit brauchen wir und soziale Sicherheit für ein menschenwürdiges Dasein.

Dazu ist Frieden erforderlich, Frieden!

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