Oster-
märsche
2006

update:
13.04.2006


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Ostermärsche und -aktionen 2006

 Echo/Presse

Pressesplitter: Vorfeld

div. Agenturen / Zeitungen / Hörfunk / TV / ...



[20]

13.04.06

Weserkurier Petra Pau zu Gast beim Ostermarsch

mdr In Erfurt starten Friedensmärsche

ddp Tradition der Ostermärsche wird auch in NRW fortgesetzt

jW »Wir sind für Abrüstung statt Sozialabbau«

12.04.06

epd Ostermärsche 2006 gegen Auslandseinsätze und Atomwaffen

FR Iran Thema der Ostermärsche

taz Ostermärsche gegen Iran-Krieg

KStA Traditionelle Ostermärsche in NRW

ap Protestmüdigkeit bei der Friedensbewegung zu spüren

ND Ostern zum Friedensmarsch

tazBerlin Freie Heide reitet wieder

tazBerlin Ostermarschierer demonstrieren gegen alles

die Welt Friedensbewegung ruft zum Ostermarsch in Berlin auf

10.04.06

Frankfurter Rundschau Proteste gegen einen möglichen Iran-Krieg

Der Kampf geht weiter Der Kampf geht weiter

09.04.06

rbb Ostermarsch-Auftakt in Potsdam mit nur 50 Teilnehmern

ddp Ostermärsche 2006 mit Protestaktion in Potsdam eröffnet

03.04.06

ddp Ostermarsch gegen das "Bombodrom"

20.03.06

epd Ostermärsche 2006 gegen Militäreinsätze und Sozialabbau - Deutsche Friedensbewegung erwartet in diesem Jahr zehntausende Teilnehmer





Quelle: Weser Kurier/Bremer Nachrichten (Lokales), 13.4.06

Petra Pau zu Gast beim Ostermarsch

BREMEN (PV). Das Bremer Friedensforum veranstaltet am kommenden Sonnabend seinen traditionellen Ostermarsch. Die Teilnehmer treffen sich um 11 Uhr am Ziegenmarkt im Steintor und marschieren von dort aus zum Marktplatz. Hier ist für 12 Uhr eine Kundgebung geplant. Als Rednerin hat sich die neu gewählte Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau (Fraktion Die Linke), aus Berlin angekündigt. Damit trete "die bisher ranghöchste Mandatsträgerin bei einer Veranstaltung des Friedensforums auf", heißt es. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung: "Die zunehmenden Kriegsvorbereitungen der USA gegen den Iran."



Quelle: MDR 1 RADIO THÜRINGEN, 13. April 2006, 12.42 Uhr

In Erfurt starten Friedensmärsche

In Erfurt starten heute die diesjährigen Friedensmärsche. Mit einer Mahnwache im Zentrum wollen die Demonstranten vor allem gegen den ihrer Ansicht nach von den USA geplanten Krieg gegen den Iran protestieren. Nach Angaben der Organisatoren gibt es in Thüringen über die Feiertage 70 bis 100 Ostermarsch-Veranstaltungen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich über 10.000 Menschen.

16 Quelle: ddp, 13.04.06, 10 Uhr

Tradition der Ostermärsche wird auch in NRW fortgesetzt

Bonn (ddp-nrw). Die Tradition der Ostermärsche wird in diesem Jahr auch in Nordrhein-Westfalen mit mehreren Veranstaltungen fortgesetzt. Auftakt ist am Karfreitag ein Mahngang in Dortmund mit anschließender Kundgebung, wie das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mitteilte. Thematischer Schwerpunkt der Veranstaltungen ist in diesem Jahr die Warnung vor einem Krieg gegen Iran.

Die meisten Aktionen finden am Ostersamstag statt. So startet in Duisburg der dreitägige Ostermarsch Ruhr, der am Sonntag und Montag unter anderem auch durch Essen, Bochum und Dortmund führt. Veranstaltungen gibt es am Samstag zudem in Hamm und Münster. Am Ostermontag sind weitere Aktionen in Gummersbach und Havixbeck geplant.

Bundesweit soll es mehr als 70 Veranstaltungen geben. Die Tradition der Ostermärsche geht auf Proteste gegen die nukleare Aufrüstung Anfang der 60er Jahre zurück. Ihren Höhepunkt hatte die Bewegung Anfang der 80er Jahre, als Hunderttausende gegen die Umsetzung des NATO-Doppelbeschlusses auf die Straße gingen

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15 Quelle: junge Welt, 13.04.06

"Wir sind für Abrüstung statt Sozialabbau"

Ostermarschierer wollen gegen Atomwaffen und einen eventuellen Iran-Krieg auf die Straße gehen. Ein Gespräch mit Laura von Wimmersperg

Laura von Wimmersperg ist Moderatorin der Berliner Friedenskoordination und engagiert sich seit Anfang der 1980er Jahre in der Friedensbewegung

Frage: Traditionell finden Freitag und am kommenden Wochenende die Ostermärsche statt. Was ist in Berlin geplant?

Wir werden am Sonntag unter dem Motto »Atomwaffen abschaffen - Abrüstung statt Sozialabbau« durch Berlin marschieren. Unsere Demonstration beginnt um 13 Uhr am Brandenburger Tor und wird am Anhalter Bahnhof enden. Wie in den Jahren zuvor wird ein Schwerpunkt das Thema Atomwaffen sein. Aktuell kritisieren wir die Doppelzüngigkeit der westlichen Industrienationen bezüglich der Urananreicherung. Auch die Bundesrepublik ist schließlich in der Lage, Atomwaffen herzustellen. Vor diesem Hintergrund ist es politisch mehr als fragwürdig, daß dem Iran das Recht abgesprochen wird, die Urananreicherung für friedliche Mittel zu nutzen.

Frage: Also sprechen Sie sich für die Nutzung von Atomkraft aus?

Nein, das tun wir nicht. Wir können jedoch nicht glaubwürdig einem Land antragen, auf etwas zu verzichten, was im Rahmen des Atomwaffensperrvertrages bereits geregelt ist. Die Vertreter der EU messen hier mit zweierlei Maß. Außerdem wird gerade dieses Thema aktuell genutzt, um einen Krieg gegen den Iran vorzubereiten. Das lehnen wir entschieden ab. Die letzten 10 bis 15 Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, daß Kriege nie zur Lösung von Konflikten taugen. Das läßt sich zur Zeit an der Situation im Irak, aber auch im ehemaligen Jugoslawien beobachten.

Frage: Jedoch ist der Iran auch aufgrund der Äußerungen seines Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad bezüglich Israel in die Kritik geraten. Fällt es Ihnen nicht schwer, sich schützend vor eine solche Regierung zu stellen?

Wir stellen uns überhaupt nicht schützend vor irgendeine Regierung. Wir betonen, daß militärische Interventionen nie eine Lösung sind. Man muß in dieser Frage im übrigen auch bedenken, daß Israel Atomwaffen besitzt. Das verstößt genauso gegen den Atomwaffensperrvertrag. Ich habe zwar Verständnis dafür, daß Israel sich immer wieder angegriffen fühlt, ich weigere mich jedoch, die Politik dieses Staates zu verteidigen. Ein Krieg in dieser Region würde außerdem nicht auf den Iran beschränkt bleiben. Es würde eine Reihe von Konflikten aufbrechen, wie wir das aktuell schon im Irak erleben.

Frage: Spielt der Konflikt zwischen Israel und Palästina denn eine besondere Rolle beim Ostermarsch? Verurteilen Sie beispielsweise das Einfrieren der Hilfsgelder für die Palästinenser durch die Europäische Union?

Dieser Konflikt ist in diesem Jahr nicht unser Schwerpunkt. Das schließt natürlich nicht aus, daß sich einzelne Redner mit diesem Konflikt beschäftigen werden. Es können jedoch nicht alle Themen, die ansonsten in unserer politischen Arbeit eine Rolle spielen, auch Schwerpunkte des Ostermarsches sein.

Frage: Bei den vergangenen Ostermärschen überwogen die kritischen Töne gegen die Politik der USA. Spielt die militärische Aufrüstung Deutschlands überhaupt keine Rolle?

Doch natürlich. Wir fordern von unserer Regierung, daß sie eine Politik betreibt, die sich an den Menschenrechten orientiert. Deshalb richtet sich unsere Arbeit auch immer in erster Linie gegen die Politik der deutschen Bundesregierung.

Frage: Die Friedensbewegung kämpft mit ihrer Überalterung. Während im Jahr 2003 Hunderttausende gegen den Irakkrieg auf die Straße gingen, ist es offensichtlich nicht gelungen, jüngere Menschen an die Friedensbewegung zu binden.

Wir arbeiten immer wieder mit jüngeren Menschen zusammen, es ist jedoch nur selten möglich, diese fest an die Vorbereitung des Ostermarsches und anderer Aktivitäten zu binden. Das liegt vor allem daran, daß jüngere Menschen ein bewegteres Leben führen als wir ältern. Sie müssen beispielsweise öfter ihren Stundieort wechseln oder sind damit beschäftigt, ihr Einkommen zu sichern.

Interview: markus Bernhardt.

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19 Quelle: epd, 12.04.06

Ostermärsche 2006 gegen Auslandseinsätze und Atomwaffen

Zu den Ostermärschen in Nordrhein-Westfalen erwarten die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder mehrere tausend Teilnehmer. Die größte Aktion sei der dreitägige Ostermarsch im Ruhrgebiet, sagte der Koordinator des Netzwerkes Friedenskooperative, Christia

Die größte Aktion sei der dreitägige Ostermarsch im Ruhrgebiet, sagte der Koordinator des Netzwerkes Friedenskooperative, Christian Golla, am Mittwoch in Bonn dem epd. Weitere Aktionen finden unter anderem in Düsseldorf, Hamm, Münster und Bielefeld statt. Die Märsche richteten sich laut Golla überwiegend gegen mögliche Angriffspläne gegen den Iran. Eine zentrale Forderung sei auch die Abschaffung von Atomwaffen in Deutschland und Europa.

Unter dem Motto "Für Frieden, Abrüstung und Demokratie" fordert der Ostermarsch Ruhr eine Abkehr von militärischen Konfliktlösungen. Mit Blick auf die Atomdebatte im Iran wirft der Ostermarsch Ruhr den Westmächten doppelte Maßstäbe vor. Während dem Iran wegen seines angeblichen Strebens nach atomarer Bewaffnung gedroht werde, lagerten auch in Deutschland Atomsprengköpfe. Die Aktionen beginnen am Samstagvormittag in Duisburg. Am Sonntag planen die Friedensaktivisten eine Fahrradtour von Essen über Gelsenkirchen und Herne nach Bochum. Die letzte Etappe des Ostermarsches Ruhr beginnt am Ostermontag in Dortmund mit einem Auftaktgottesdienst in der Evangelischen Kirche Werne und endet mit einem Friedensfest.

In Münster sind gemeinsam mit dem "Bündnis gegen Rechts" am Samstag Kundgebungen und eine Kulturveranstaltung geplant. Der Protest richtet sich gleichzeitig gegen einen für Mai angekündigten Aufmarsch von Neonazis in der Stadt. Der Ostermarsch Rheinland führt am Samstag durch Düsseldorf. Ebenfalls am Samstag treffen sich die Ostermarschierer in Bielefeld und Hamm, am Ostermontag in Gummersbach.

Internet:
http://www.ostermarsch-ruhr.de, http://www.duesseldorfersozialforum.de; http://www.ostermarsch-rheinland.de; http://www.friedenskooperative.de - b4048/12.4.2006

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Quelle: Frankfurt Rundschau, 12.04.06

Iran Thema der Ostermärsche

Die deutsche Friedensbewegung will in diesem Jahr bei den ostermärschen vor allem gegen einen angeblich von den USA geplanten Krueg gegenb den Iran demonstrieren. Bei vielen Märschen würden Unterschriften gesammelt, mit denen der Bundestag aufgefordert werde, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen, teilte das Netzwerk Friedenskooperative am Dienstag in Bonn mit. (dpa)

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13 Quelle: taz, 12.04.06

Ostermärsche gegen Iran-Krieg

BONN dpa - Die Friedensbewegung will in diesem Jahr bei den Ostermärschen vor allem gegen einen möglicherweise von den USA geplanten Krieg gegen den Iran demonstrieren. Bei vielen Märschen würden Unterschriften gesammelt, um den Bundestag aufzufordern, sich für eine friedliche Lösung einzusetzen, teilte das Netzwerk Friedenskooperative gestern mit. US-Medien hatten über Pläne der USA für militärische Angriffe auf den Iran berichtet. US-Präsident George Bush hatte dies als "wilde Spekulationen" bezeichnet. Die größten Abschlusskundgebungen werde es Ostermontag in Berlin, Hamburg, Dortmund, Frankfurt und Nürnberg geben. Die Tradition der Ostermärsche reicht bis in die 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts zurück.

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12 Quelle: Kölner Stadtanzeiger, 12.04.06

Traditionelle Ostermärsche in NRW

Bonn - Die Tradition der Ostermärsche wird in diesem Jahr auch in Nordrhein-Westfalen mit mehreren Veranstaltungen fortgesetzt. Auftakt ist am Karfreitag ein Mahngang in Dortmund mit anschließender Kundgebung, wie das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mitteilte. Thematischer Schwerpunkt der Veranstaltungen ist in diesem Jahr die Warnung vor einem Krieg gegen Iran.

Die meisten Aktionen finden am Ostersamstag statt. So startet in Duisburg der dreitägige Ostermarsch Ruhr, der am Sonntag und Montag unter anderem auch durch Essen, Bochum und Dortmund führt. Veranstaltungen gibt es am Samstag zudem in Hamm und Münster. Am Ostermontag sind weitere Aktionen in Gummersbach und Havixbeck geplant.

Bundesweit soll es mehr als 70 Veranstaltungen geben. Die Tradition der Ostermärsche geht auf Proteste gegen die nukleare Aufrüstung Anfang der 60er Jahre zurück. Ihren Höhepunkt hatte die Bewegung Anfang der 80er Jahre, als Hunderttausende gegen die Umsetzung des NATO-Doppelbeschlusses auf die Straße gingen. (ddp-nrw)

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11 Quelle: ap, 12.04.06

Protestmüdigkeit bei der Friedensbewegung zu spüren

Frankfurt/Main (AP) Mit großem Andrang ist bei den diesjährigen Ostermärschen wohl nicht zu rechnen. Zu ruhig erscheine momentan die politische Lage. Der Atomwaffen-Konflikt mit dem Iran ist das Hauptthema der Friedensdemonstrationen, die wie jedes Jahr von Gründonnerstag bis Ostermontag in der ganzen Bundesrepublik stattfinden. Aber das "reicht nicht aus, um die Menschen auf die Beine zu bringen", sagt der Berliner Sozialwissenschaftler Dieter Rucht. Nach Ansicht des Professors befindet sich der Iran-Konflikt noch in einer Diskussionsphase. "Das Thema ist zu weit weg. Das lässt die Menschen kalt."

Optimistischer zeigen sich hingegen die Organisatoren der Ostermärsche. Sie erwarten ähnlich viele Teilnehmer wie im vergangenen Jahr - damals waren es rund 30.000 Menschen. Allerdings seien die Ostermärsche nicht der "Zählappell der Friedensbewegung", erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative in Bonn. "Schließlich teilen wir keine Mitgliedsausweise aus. Ich mache mir auch keine Sorgen, wenn vermeintlich weniger Menschen zu den Veranstaltungen kommen", sagt Golla. Die Zahl der Ostermarschierer hänge schließlich auch von ganz trivialen Gründen, zum Beispiel dem Wetter, ab.

Neben einem klaren Nein zum Krieg gegen den Iran fordern die Organisatoren eine konsequente Abrüstungspolitik. Es geht auch gegen den Sozialabbau, unter anderem bei den Ostermärschen in Frankfurt/Main und Ulm, bei denen traditionell eine enge Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften stattfindet. Dabei stehen die Themen öffentlich geförderte Arbeitsplätze, Investitionen in Kinderbetreuung, Bildung, Gesundheitssystem und Umweltschutz im Mittelpunkt. "Der Sozialabbau ist zur Zeit eine viel größere Bedrohung für unsere Gesellschaft als militärische Anschläge", meint Golla.

Schon Tradition geworden und die zahlenmäßig größte der rund 70 Veranstaltungen ist der Ostermarsch in Fretzdorf. Dort werden auch dieses Mal wieder die meisten Teilnehmer erwartet - etwa 5.000, die am Ostersonntag gegen das so genannte Bombodrom im brandenburgischen Wittstock demonstrieren. Im niedersächsischen Duderstadt und im thüringischen Wehnde wird der Ostermarsch genutzt, um dem Reaktorunfall in Tschernobyl vor 20 Jahren zu gedenken. Und in Berlin ist, neben dem Ostermarsch am Montag, bereits am Samstagabend eine "politisch-liturgische Osternacht" zum Thema Atomkraft in der Spandauer Lutherkirche geplant. Die größeren Abschlusskundgebungen der Ostermärsche finden dann am Montag in Berlin, Hamburg, Dortmund, Frankfurt und Nürnberg statt.

Erster Ostermarsch in Deutschland war 1960

Ihre Geburtsstunde hatte die Ostermarschbewegung vor knapp 50 Jahren in Großbritannien. Der Philosoph Bertrand Russell versammelte am Karfreitag 1958 erstmals rund 10.000 Menschen in London, um für nukleare Abrüstung zu demonstrieren. In der Bundesrepublik wurde der erste Ostermarsch 1960 in Norddeutschland organisiert. Heftigen Aufwind bekam die Friedensbewegung in Deutschland dann in der zweiten Hälfte der 60er Jahre mit Rekordteilnehmerzahlen von rund 150.000 Menschen. Nach einer Pause in den 70er Jahren lebten die Ostermärsche 1982 mit der Debatte um die Nachrüstung der NATO und die Stationierung von Mittelstreckenraketen wieder auf.

Auch heute noch seien die Ostermärsche von einem "steilen Auf und Ab" gekennzeichnet, erklärt Sozialwissenschaftler Rucht. "Die Ostermärsche, wie auch die Friedensbewegung im allgemeinen, sind sehr abhängig von der Themenkonjunktur. Es braucht immer einen aktuellen Aufhänger, der die Gemüter bewegt."

So viele Teilnehmer wie beispielsweise Ende der 60er Jahre sind heutzutage kaum noch zu erwarten. Eine kurzfristige Mobilisierung von größeren Massen ist bei entsprechenden Themen aber durchaus möglich. "Die Menschen gehen auf die Straße, wenn sie auf aktuelle Ereignisse Einfluss nehmen können, wie das Beispiel Irakkrieg 2003 gezeigt hat", sagt Rucht. In den vergangenen Jahren wurde aber zum Großteil nur noch der harte Kern durch die Organisatoren mobilisiert, die dann "die Fahne für die Friedensbewegung hochgehalten haben." Protestmüdigkeit sei zu spüren. Und mit den zurückgegangenen Teilnehmerzahlen schrumpfte auch die mediale Wahrnehmung und die politische Bedeutung der Friedensproteste.

Eine Prognose über die zukünftige Entwicklung der Ostermärsche mag weder Golla vom Netzwerk Friedenskooperative noch der Berliner Sozialforscher Rucht wagen. "Die Zahl der Teilnehmer wird vermutlich auch zukünftig an größere militärische Interventionen oder Kriege gebunden sein", vermutet Rucht. Diskontinuität sei eben typisch für Friedensbewegungen.

http://www.friedenskooperative.de/

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Quelle: Neues Deutschland, Berlin/Brandenburg-Teil, 12.04.06

Ostern zum Friedensmarsch

Demonstration gegen Nuklearrüstung vom Brandenburger Tor zum Askanischen Platz

Von Peter Kirschey

Unentwegt ziehen Friedensaktivisten seit 1982 auf die Straße - zum alljährlichen Ostermarsch. Auch in diesem Jahr wird der Marsch wieder in der Berliner Innenstadt präsent sein. Die Friedenskoordination als Organisator widmet sich drei zentralen Themen: der atomaren Rüstung, Militäreinsätzen der Bundeswehr und dem fortschreitenden Sozialabbau.

Es sei ein Irrglaube anzunehmen, dass die Bundesrepublik ein nukleares Musterland sei, erklärten die Initiatoren des Ostermarsches 2006. Deutschland sei - nicht anders als Iran - im Besitz von Technologie zur Urananreicherung, exportiere sie und sei auch in der Lage, ein atomares Waffenpotenzial aufzubauen. Ein ehrliches Nein zum Nuklearausstieg müsse eine grundsätzliche Abkehr von jeglicher Art atomarer Technik sein, die auch für militärische Zwecke missbraucht werden könne. Die Friedenskoordination wendet sich entschieden gegen Bundeswehreinsätze im Ausland. Die langjährige Friedensaktivistin und Sprecherin des Aktionsbündnisses, Laura von Wimmersperg, rief dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Es sei zur Zeit sehr schwierig, die Menschen für Friedensaktionen zu mobilisieren, für viele stünden heute persönliche und soziale Fragen im Vordergrund. Auch in diesem Jahr sei der Schwerpunkt der Aktionen der brandenburgische Protestzug gegen das Bombodrom bei Wittstock, sagte Wimmersperg. Sie kritisierte die schleichende Militarisierung der Gesellschaft. Bei dem geplanten Bundeswehreinsatz zur Fußballweltmeisterschaft werde ein Präzedenzfall geschaffen und eine Entwicklung eingeleitet, die unumkehrbar sei.

Im vergangenen Jahr hatten an dem Ostermarsch hunderte Demonstranten teilgenommen. Als die militärische Intervention gegen Ex-Jugoslawien tobte, kamen viele Tausend Berliner, um ihren Protest gegen das NATO-Kriegsabenteuer zum Ausdruck zu bringen. Zu dem Aktionsbündnis zählen politische Parteien, Gewerkschaften, kirchliche Gruppen sowie soziale Bewegungen und einzelne Friedensaktivisten.

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Der Friedensmarsch startet am Ostermontag um 13 Uhr am Brandenburger Tor. Die Demonstranten ziehen dann über den Boulevard Unter den Linden, über die Friedrichstraße, Leipziger Straße, den Potsdamer Platz zum Anhalter Bahnhof. Bei der Abschlusskundgebung ab 15 Uhr auf dem Askanischen Platz werden Redner auf die aktuellen Gefahren für den Weltfrieden aufmerksam machen und verschiedene Musikgruppen auftreten. An Ständen wird Informationsmaterial verteilt

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09 Quelle: tazBerlin, 12.04.07

Freie Heide reitet wieder

Am Ostersonntag organisiert die Freie Heide ihre 100. Protestwanderung gegen das Bombodrom. Die Bürgerinitiative zeichnet sich durch einen langen Atem aus - und feierte schon viele Erfolge

von Ulrich Schulte

Auf dem Plakat ziehen weiße Wölkchen über den Himmel, eine davon hat die Form einer Friedenstaube. Die Bürgerinitiative Freie Heide ruft pünktlich zu Ostern wieder zur Protestwanderung gegen das Bombodrom. Ihr geht es, so die unverkennbare Botschaft, um eine düsenjägerfreie Luft. Viel wichtiger aber ist die Zahl, die auch auf das Plakat gedruckt ist. Es ist die 100. Protestwanderung, die am Ostersonntag im brandenburgischen Fretzdorf vor der Kirche beginnt.

Mehrere tausend Menschen erwartet der Sprecher der Freien Heide, Benedikt Schirge, dieses Mal. Sie werden gegen 14.30 Uhr losgehen und nach gut einem Kilometer an die Grenze des Geländes kommen, für das sie die zivile Nutzung erstreiten wollen: 144 Quadratkilometer in der Kyritz-Ruppiner Heide. Einst fuhren hier Panzer der Roten Armee, künftig will die Bundeswehr das Areal für Tiefflüge nutzen.

Das Ziel jeder Bürgerinitiative, sich selbst überflüssig zu machen, hat die Freie Heide längst noch nicht erreicht. Denn der Streit zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und der Initiative ist vor Gericht in vollem Gange. Drei Gemeinden und zwei Gewerbetreibende hatten gegen den militärischen Übungsplatz geklagt. Im Jahr 2003 beschloss das Verwaltungsgericht, dass die Bundeswehr bis zur Entscheidung nicht fliegen darf. Die hat mit Abänderungsanträgen zurückgeschossen - um doch den ein oder anderen Tiefflug durchzusetzen. Wann die Richter darüber entscheiden sei unklar, sagt Gerichtssprecherin Dagmar Rudolph. "Die Anträge sind sehr umfangreich." Das Hickhack könnte den Ausgang des Hauptverfahrens verzögern, das in diesem Jahr beendet sein sollte. Selbst dann steht beiden Parteien der Gang vors Ober- und Bundesverwaltungsgericht offen. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Die Bürgerinitiative, zu der rund 1.000 Menschen gehören, hat einen langen Atem: Gegründet hat sie sich schon 1992. Bemerkenswert ist auch, dass die Mobilisierungskraft in all den Jahren nicht abnahm. Sprecher Schirge verweist stolz darauf, dass die Freie Heide seit längerem den bundesweit größten Ostermarsch organisiert. Vergangenes Frühjahr kamen fast 10.000. Die Tradition soll die 100. Wanderung fortsetzen - samt Trommelgruppe und einem Massen-Sirtaki der DemonstrantInnen.

Die Erfolge der Bürgerinitiative gehen aber über das reine Teilnehmerzählen hinaus. Laut Schirge siegte sie in 20 Gerichtsverfahren, der Serie steht keine einzige Niederlage gegenüber. Sie verschliss drei Verteidigungsminister. Franz Josef Jung (CDU) will allerdings nach wie vor Tornados über die Kiefern brettern lassen. Die Politiker in den drei betroffenen Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin sind - mit unterschiedlicher Leidenschaft - für die zivile Nutzung, nicht zuletzt wegen des regen Bürgerengagements. Bombodrom-Gegner Schirge hofft, dass die Kanzlerin - und Brandenburgerin - Angela Merkel (CDU) ihren Verteidigungsminister überstimmt. "Irgendwann muss Vernunft einkehren." Skepsis ist angebracht. Im April 2005 bezeichnete Merkel das Bombodrom in einem Brief an einen Umweltverband als unverzichtbar.

Infos im Internet:
http://www.freieheide.de

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Quelle: tazBerlin, 12.04.07

Ostermarschierer demonstrieren gegen alles

Mit einem breiten Themenspektrum wollen die Organisatoren des Ostermarschs Teilnehmer zu dem Protest locken:

Es geht gegen die Fußball-WM, die Iran-Politik und Hartz IV. Polizei rechnet mit biszu 4.000 Demonstranten

Christian Honnes

Fußball-WM, Iran und Hartz IV - das sind die Themenschwerpunkte des diesjährigen Ostermarsches in Berlin. Er beginnt am Ostermontag um 13 Uhr am Brandenburger Tor, die Abschlusskundgebung ist für 15 Uhr am Anhalter Bahnhof geplant - mit Infoständen und Livemusik. Zur Teilnahme rufen neben politischen Parteien, Gewerkschaften, Verbände und kirchlichen Gruppen auch einzelne Friedensaktivisten auf.

Die "Friedenskoordination", die den Marsch organisiert, stellte gestern nicht nur das Konzept für die Demonstration vor, sondern auch einen direkten Zusammenhang dieser Themen zum Militär her. Denn das Motto des Ostermarschs 2006 heißt "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen! - Abrüstung satt Sozialabbau!" Mit Blick auf den Iran wollen sich die Veranstalter dafür einsetzen, dass eine Militarisierung des Konflikts verhindert wird. Gleichzeitig kritisierten sie die Politik der Bundesregierung: "Sie ist unglaubwürdig und geprägt von Doppelmoral", sagte Xanthe Hall von den Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW).

In der Eifel stünden 20 Nato-Atomwaffen bereit, zudem besitze und exportiere Deutschland die Technik zur Anreicherung von Uran. Das passe nicht zum geplanten Ausstieg aus der Atomenergie, sagte Hall, die auch auf der Demo am Montag sprechen wird. Daher setzt sich der Friedensmarsch für den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland, Verhandlungen mit dem Iran und Hilfen bei regenerativen Energieformen in dem islamischen Land ein.

Auch die WM soll Thema beim Ostermarsch sein: Die Veranstalter verurteilen auch einen möglichen Einsatz der Bundeswehr bei dem Turnier. "Wir sehen die Gefahr, dass eine Tür aufgestoßen wird für weitere Einsätze im Innern Deutschlands", sagte die Sprecherin der Friedenskoordination, Laura von Wimmersperg. Der Friedensmarsch richtet sich genauso gegen den Einsatz deutscher Soldaten im Ausland - auch aus sozialen Gründen. "Der Sozialabbau hängt eng mit Militärausgaben zusammen, weil das Geld dafür dann fehlt", sagte Wolfgang Motter vom Ökumenischen Friedensforum Europäischer Katholiken mit Blick auf die Hartz-Reformen.

Wie viele Personen sich beteiligen werden, hängt für Laura von Wimmersperg indirekt auch mit diesen Reformen zusammen: Es sei schwierig, die Menschen mit der Friedensthematik zu mobilisieren, da für viele heute soziale Fragen im Vordergrund stünden. Und weil sich viele Berliner an dem Protestmarsch gegen das Bombodrom (siehe Text oben) beteiligen werden, seien Schätzungen über die Teilnehmerzahl noch schwieriger, sagte von Wimmersperg. Im vergangenen Jahr hatten etwa 500 Personen an dem Marsch teilgenommen. Die Polizei plant nach eigenen Angaben mit bis zu 4.000 friedlichen Teilnehmern.

Die Ostermärsche waren in den vergangenen Jahren mit mehreren hundert Teilnehmern relativ übersichtliche Veranstaltungen. Großen Zulauf mit über 10.000 Teilnehmern erhielten sie zuletzt während des Jugoslawien-Krieges Mitte der 90er-Jahre.

taz Berlin lokal vom 12.4.2006, S. 22

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07 Quelle: Die Welt, Berlinteil, 12.04.06

Friedensbewegung ruft zum Ostermarsch in Berlin auf

Unter dem Motto "Atomwaffen abschaffen" und "Abrüstung statt Sozialabbau" ruft die Berliner Friedenskoordination für Sonntag zum diesjährigen Ostermarsch auf. Trotz der zeitgleichen und "sehr wichtigen" Proteste gegen das "Bombodrom" in Nordbrandenburg sollte auch eine Stadt wie Berlin nicht ohne Ostermarsch bleiben, sagte gestern die Moderatorin des Netzwerkes von rund 250 Gruppen und Initiativen, Laura von Wimmersperg.

Der Marsch richte sich gegen die "Mächtigen in Wirtschaft und Politik", die meinten, "der Sozialstaat müsse am Hindukusch verteidigt werden und die in fast jedem schmutzigen Krieg auf dieser Welt mitmischen". Der Aufzug beginnt gegen 13 Uhr am Brandenburger Tor und soll am Nachmittag mit einer Kundgebung vor dem Anhalter Bahnhof enden.

Als Redner wird unter anderem der Berliner Politikwissenschaftler Wolf-Dieter Narr vom Komitee für Grundrechte und Demokratie erwartet. (epd)

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01 Quelle: Frankfurter Rundschau, 10.04.06

OSTERMÄRSCHE

Proteste gegen einen möglichen Iran-Krieg

Potsdam - Die Ostermärsche begannen in diesem Jahr am Sonntag bereits eine Woche vor den Feiertagen mit einer Veranstaltung der Potsdamer Friedenskoordination.

Laut Übersicht des Ostermarschbüros in Frankfurt am Main sind von Gründonnerstag bis Ostermontag bundesweit fast 100 Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Das seien weit mehr als in den vorigen Jahren. Im Mittelpunkt der Proteste stehen nach Auskunft des Bundesausschusses Friedensratschlag in Kassel ein möglicher Krieg gegen Iran, der "nicht nur von den USA, sondern auch von Deutschland und der EU als Option einkalkuliert" werde. (dpa)

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02 Quelle: Märkische Allgemeine, 10.04.06

Der Kampf geht weiter

UTA KÖHN

Mitstreiter der Bürgerinitiative Freie Heide bereiten sich in diesen Tagen auf den Ostermarsch in Fretzdorf vor. Die Aktion gegen den Wittstocker Truppenübungsplatz soll - so wünschen sie es sich - wieder zur größten Veranstaltung dieser Art bundesweit werden. Es werden tausende Menschen erwartet, die Ostersonntag zum so genannten Bombodrom wandern, dort Sirtaki tanzen und sich die Reden gegen die Bundeswehr anhören wollen.

Unterdessen sind heute um sechs Uhr die ersten der 30 Soldaten, zivilen Mitarbeiter und Feuerwehrleute des Wittstocker Truppenübungsplatzes nach Cumlosen gefahren. Sie helfen in diesen Tagen beim Einsatz gegen das Hochwasser mit. Ob die Bewohner in der Westprignitz mit eben solchem Eifer gegen die Bundeswehr vorgehen, wie hier in der Ostprignitz? In der Westprignitz sind Soldaten anscheinend willkommen. Überall kann mal die Hilfe des Militärs benötigt werden, auch in Fretzdorf, Rheinsberg oder Schweinrich. Hier gibt es zwar keine Elbe, die Hochwasser führen kann. Aber stark schneien kann es auch in dieser Gegend. Wenn die Zufahrten dicht sind, kommen nur noch Hubschrauber durch. Und die werden unter anderem von Luftwaffensoldaten geflogen.

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03 Quelle: rbb-online, 09.04.2006, 16.10 Uhr

Gesellschaft

Ostermarsch-Auftakt in Potsdam mit nur 50 Teilnehmern

Zum Auftakt der bundesweiten Ostermarsch-Saison sind am Sonntag in Potsdam nur etwa 50 Pazifisten auf die Straße gegangen. Das teilten Polizei und Veranstalter übereinstimmend mit.

Die Teilnehmer des Protestzuges forderten unter anderem diplomatische Lösungen für die Konflikte im Nahen Osten sowie eine weltweite Abrüstung bei gleichzeitiger Erhöhung der Entwicklungshilfe. Für die Abschlusskundgebung hatte sich auch der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke (Linkspartei) angekündigt.

Im vergangenen Jahr beteiligten sich in 65 deutschen Städten mehr als 10 000 Menschen an den traditionsreichen Ostermärschen. In diesem Jahr sind nach Angaben des zentralen Ostermarschbüros in Frankfurt/Main bundesweit fast 100 Demonstrationen und Kundgebungen geplant.

In Deutschland reicht die Tradition der Ostermärsche bis in die 60-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Ihren Höhepunkt erlebte die Bewegung Anfang der 80-er Jahre während der Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss.

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05 Quelle: ddp, 09.04.06, 17.30 Uhr

Ostermärsche 2006 mit Protestaktion in Potsdam eröffnet

Potsdam (ddp). Kriegsgegner aus Brandenburg haben am Sonntag gegen einen möglichen Bundeswehreinsatz im Kongo demonstriert und damit die Ostermärsche 2006 eröffnet. Auf der Kundgebung in Potsdam rief der Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gehrcke rief dazu auf, für eine friedliche Gesellschaft und globale Gerechtigkeit einzutreten. Zugleich warnte der Politiker vor einem möglichen "drohenden Militäreinsatz" im Irak.

Die Demonstration in der brandenburgischen Landeshauptstadt bildete laut Veranstalter den Auftakt der diesjährigen Ostermärsche, bei denen deutschlandweit rund 100 Demonstrationen, Kundgebungen und mehrtägige Wanderungen geplant sind. Sie stehen unter dem Motto "Bundesregierung auf der Anklagebank - Keine neuen Kriege!". Zu der Kundgebung in Potsdam kamen nach Veranstalterangaben 100 Menschen, die Polizei ging von der Hälfte aus.

Im vergangenen Jahr hatten sich mehrere zehntausend Menschen in 65 deutschen Städten an den österlichen Friedensaktionen beteiligt. Der Ostermarsch gegen die militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg war mit 10 000 Teilnehmern der größte Protest. (ddp)

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04 Quelle: ddp, 03.04.06, 10.55 Uhr

Ostermarsch gegen das "Bombodrom"

Fretzdorf (ddp-lbg). Die Bürgerinitiative "Freie Heide" ruft für Ostersonntag wieder zur Teilnahme am traditionellen Marsch gegen den als "Bombodrom" bekannt gewordenen Truppenübungsplatz bei Wittstock auf. Den Auftakt bildet eine Kundgebung um 14.00 Uhr in Fretzdorf. Die Wanderung beginnt um 14.30 Uhr und führt über 1,2 Kilometer von der Kirche in Fretzdorf zur Grenze des "Bombodroms". 2005 hatten rund 10.000 Menschen am Ostermarsch teilgenommen.

Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (CDU) hält ungeachtet des Widerstands der Landesregierungen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an einer militärischen Wiederinbetriebnahme des Areals in der Kyritz-Ruppiner Heide fest. (ddp)

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06 Quelle: epd, 20.03.06

Ostermärsche 2006 gegen Militäreinsätze und Sozialabbau - Deutsche Friedensbewegung erwartet in diesem Jahr zehntausende Teilnehmer

Von Andreas Rehnolt (epd)

Düsseldorf (epd). Die Ostermärsche der deutschen Friedensbewegung richten sich in diesem Jahr vor allem gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und einen weiteren Sozialabbau. Die Veranstalter erwarten erneut zehntausende Teilnehmer. An zahlreichen Orten finden zwischen Gründonnerstag und Ostermontag (13. bis 17. April) Mahngänge, Friedensfeste, Kundgebungen und Gottesdienste statt. Größere Aktionen sind unter anderem in Berlin, München, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Dortmund, Duisburg, Münster, Hamm, Leipzig, Chemnitz, Potsdam, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg und Saarbrücken geplant.

Unter dem Motto "Für Frieden, Abrüstung und Demokratie" heißt es im Aufruf zum Ostermarsch Ruhr, die neue Bundesregierung wolle erreichen, dass die Bundeswehr für Gewaltanwendung im Inneren zuständig gemacht werden könne. Stattdessen fordern die Ostermarschierer im Ruhrgebiet den Stopp aller militärischen Modernisierungsprojekte und die Verwendung von Rüstungsgeldern für soziale Aufgaben.

Die Ostermarsch-Initiative Mainz-Wiesbaden spricht sich im Vorfeld der Aktionen für eine Welt ohne Krieg, Militär und Gewalt aus. Der Koalition aus Union und SPD wird vorgeworfen, sie setze "die Kriegspolitik" der Vorgängerregierung fort und halte krampfhaft an der Wehrpflicht fest. In Hessen wollen die Ostermarschierer davor warnen, dass die US-Regierung neue Kriege in Syrien und Iran anzetteln könnte.

Deutschland befinde sich "auf einem gefährlichen Weg zu einer hoch gerüsteten Militärmacht mit weltweiten militärischen Ambitionen", erklärte das Netzwerk Friedenskooperative in Hessen. Der angebliche internationale Anti-Terror-Kampf sei "selbst Terror und steigert die Spirale der Gewalt". Keine Regierung habe das Recht, "zur Durchsetzung machtpolitischer und wirtschaftlicher Interessen überall dort Kriege zu führen, wo es ihr angebracht erscheint".

Die Ostermarschierer in Baden-Württemberg kritisieren, dass ihr Bundesland mit den Firmen Daimler Chrysler, EADS, MTU, und Heckler & Koch ein "Zentrum der internationalen Rüstungsproduktion" sei. In Calw gebe es zudem das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr, "das für aggressive Einsätze im Ausland vorgesehen sei. In einzelnen Städten wird es nach Auskunft des Netzwerks Friedenskooperative in Bonn auch um den Nahost-Konflikt und eine "Militarisierung" der EU gehen.

In München wird unter dem Motto "Eine friedliche Welt ist möglich - Nein zum Krieg gegen den Iran" am Ostersamstag ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Im Raum Essen und Bochum sind für Ostersonntag Kundgebungen und ein Fahrradkorso geplant.

Entstanden ist die Ostermarsch-Bewegung in Großbritannien. Am Karfreitag 1958 versammelten sich in London unter der Regie des britischen Philosophen Bertrand Russel erstmals 10.000 Menschen, um für atomare Abrüstung zu demonstrieren. In Deutschland wurde der erste Ostermarsch im Jahre 1960 organisiert. Höhepunkte erlebte die Bewegung in den Zeiten der Anti-Atomkraft-Bewegung und der Debatte über die Nato-Nachrüstung.

Internet:
http://www.friedenskooperative.de; http://www.Ostermarsch-ruhr.de, http://www.duesseldorfersozialforum.de; http://www.Ostermarsch-rheinland.de. (epd lwd rks)

E-Mail: friekoop@bonn.comlink.org

Website: www.friedenskooperative.de
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