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2006


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Ostermärsche und -aktionen 2006

 Echo/Presse

Pressesplitter: Ostersonntag, 16.04.06

div. Agenturen / Hörfunk / TV / ...



ddp Warnung vor Iran-Krieg - Ostermärsche fortgesetzt

mdr Ostermarsch in Colbitz-Letzlinger Heide

wdr Ostermarsch Ruhr: Drei Tage für den Frieden

tageschau.de Ostermärsche stoßen bislang auf geringes Interesse

dpa Tausende zum Ostermarsch bei Wittstock erwartet

rbb 100. Protestwanderung gegen "Bombodrom"

ap Mehrere tausend Menschen protestieren gegen Bombodrom

dw-world Stell` Dir vor, es ist Ostern und keiner marschiert

wdr Ostermarsch-Ruhr heute von Essen nach Bochum

dlf Ostermärsche: Demonstranten fordern friedliche Lösung im Atomstreit mit dem Iran

dpa Ostermarsch gegen "Bombodrom" hat begonnen

ap Mehr als 10.000 Menschen protestierten gegen Bombodrom

tagesschau.de Mehrere tausend Demonstranten bei Ostermärschen

spiegel-online Tausende machen bei Ostermärschen mit





Quelle: ddp, 16. April 2006, 09.20 Uhr

Warnung vor Iran-Krieg - Ostermärsche fortgesetzt

Frankfurt/Main (ddp-hes). Die Friedensbewegung hat am Samstag ihre Ostermärsche fortgesetzt. In Hessen fanden drei Kundgebungen statt: in Gießen, Wiesbaden und im Odenwald. Ein Sprecher des in Frankfurt am Main ansässigen Ostermarsch-Büros sagte, die Teilnehmerzahlen seien im Vergleich zu 2005 leicht gestiegen. Das Thema Iran, das im Mittelpunkt der diesjährigen Ostermärsche steht, mobilisiere offensichtlich.

In Wiesbaden versammelten sich 300 Menschen. In der hessischen Landeshauptstadt fand ein gemeinsamer Ostermarsch von Wiesbaden und Mainz statt.

Von Erbach im Odenwald aus zogen 200 Menschen nach Michelstadt. In Gießen waren gut 50 Ostermarschierer unterwegs.

Die Ostermarschierer warnten vor einer kriegerischen Auseinandersetzung im Iran, das gegen den Widerstand der Weltgemeinschaft ein Atomprogramm aufgelegt hat. Ein anderes Thema, auf das die Teilnehmer in diesem Jahr hinweisen, ist der nach Veranstalterangaben gegebene Zusammenhang zwischen Sozialabbau und Rüstungspolitik.

Die Stimmung sei gut, hieß es. Das Publikum sei etwas jünger als in den Vorjahren, ohne dass langjährige Ostermarschierer fern blieben.

Für Sonntag sind in Hessen keine Ostermärsche angesetzt. Am Ostermontag finden dagegen in Kassel und Frankfurt am Main Kundgebungen statt. Zu der Demonstration in Frankfurt erwarten die Veranstalter Teilnehmer aus einer weiteren Umgebung: Voraussichtlich werden sich Gruppen aus Aschaffenburg, Darmstadt und Gießen auf den Weg machen. Auf dem Römerberg, wo um 13.00 Uhr die Abschluss-Kundgebung stattfinden soll, werden mehrere tausend Ostermarschierer erwartet. Als Redner auftreten sollen dort der Metall-Gewerkschafter Horst Schmitthenner und der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Wolfgang Gehrcke.

Die Tradition der Ostermärsche geht auf Proteste gegen die nukleare Aufrüstung Anfang der 60er Jahre zurück. Ihren Höhepunkt hatte die Bewegung Anfang der 80er Jahre, als Hunderttausende Menschen gegen die Umsetzung des NATO-Doppelbeschlusses auf die Straße gingen. Im vergangenen Jahr hatten sich nach Angaben der Veranstalter mehrere zehntausend Menschen in 65 deutschen Städten an den Protestaktionen beteiligt.



Quelle: MDR 1 RADIO SACHSEN-ANHALT, 16. April 2006, 11.37

Ostermarsch in Colbitz-Letzlinger Heide

Die Ostermärsche gehen heute weiter. Die größte Demonstration in Sachsen-Anhalt ist in der Colbitz-Letzlinger Heide geplant. Hunderte Menschen wollen nach Colbitz ziehen, um sich für Abrüstung und Gerechtigkeit einzusetzen. Im Mittelpunkt steht dabei der Protest gegen den Truppenübungsplatz in der Heide. Die Demonstranten wollen aber auch ein Zeichen gegen einen Krieg im Iran setzen.



Quelle: wdr-online, 16.04.06

Ostermarsch Ruhr: Drei Tage für den Frieden

Die Friedensbewegung setzt am Ostersonntag (16.04.06) ihren dreitägigen Ostermarsch an Rhein und Ruhr fort. Am Sonntag geht es per Fahrrad von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne nach Bochum. Die letzte Etappe führt am Ostermontag nach Dortmund. Begleitet werden die drei Tage von zahlreichen Auftakt-, Zwischen- und Abschlusskundgebungen. Redner aus Kirchen, sozialen Gruppierungen und Gewerkschaften treten auf.

Nach Angaben der Initiatoren stehen in diesem Jahr die Proteste gegen die in Deutschland gelagerten Atomwaffen und die Warnung vor einem drohenden Krieg gegen Iran im Mittelpunkt. Die Friedensbewegung wirft den USA doppelte Maßstäbe vor. Während dem Iran wegen seines angeblichen Strebens nach Atomwaffen gedroht werde, lagerten in Deutschland weiterhin Atomsprengköpfe.

An den Kundgebungen am Karsamstag haben nach Schätzungen der Veranstalter rund 1.000 Personen teilgenommen. Der Ostermarsch Ruhr ist der größte Ostermarsch in NRW. Die nordrhein-westfälische Friedensbewegung organisierte außerdem Märsche in Düsseldorf, Münster, Bielefeld und Hamm.



Quelle: tagesschau.de, 16.04.06, 6.50 Uhr

34 Veranstaltungen geplant

Ostermärsche stoßen bislang auf geringes Interesse

Mit zahlreichen Kundgebungen demonstriert die Friedensbewegung wie jedes Jahr zu Ostern gegen Krieg und Militarisierung. Bislang stießen die Aktionen nur auf mäßiges Interesse. Einzelne fielen wegen zu geringer Resonanz sogar aus.

In Ulm versammelten sich nach Veranstalterangaben rund 500 Demonstranten zum zentralen Ostermarsch vor der Wilhelmsburgkaserne. Rund 150 Personen demonstrierten im sächsischen Zwickau gegen Sozialabbau. Dem Aufruf des Rostocker Friedensbündnisses folgten nur 50 Teilnehmer. In Wiesbaden kamen 300, so die Organisatoren. Wegen mangelnder Teilnahme wurden Demonstrationen in Augsburg und Erlangen abgesagt. In München demonstrierten rund 400 Personen unter dem Motto "Nein zum Krieg gegen den Iran".

Wie das Koordinierungsbüro in Frankfurt am Main mitteilte, warnten die Demonstranten insbesondere vor einem möglichen Krieg gegen den Iran. an diesem Oster-Wochenende finden Aktionen in insgesamt 34 Städten statt.

Irak-Krieg darf kein Präzedenzfall werdenDie Osteraktionen 2006 stehen nach den Worten eines Sprechers für den Mehrheitswillen der Bürger, wonach Krieg kein Mittel der Politik mehr sein dürfe. Zentrales Thema sei die Zurückweisung der militärischen Angriffspläne gegen Iran. Der völkerrechtswidrige Krieg gegen den Irak dürfe nicht zum Präzedenzfall für weitere Kriege der USA oder anderer Staaten werden. Keine Regierung habe das Recht, zur Durchsetzung wirtschaftlicher, geostrategischer und machtpolitischer Interessen überall dort vorbeugend Krieg zu führen, wo es ihr angebracht erscheine.

Auch "die zunehmende Bereitschaft der politisch Verantwortlichen, den Krieg als Mittel der Politik anzusehen" wurde von der Friedensbewegung heftig kritisiert. Der großen Koalition warfen die Ostermarschierern vor, im Sozialbereich zu kürzen, gleichzeitig aber die Bundeswehr mit Milliardensummen für den Auslandeinsätze umzurüsten.



Quelle: dpa, 16.04.06

Tausende zum Ostermarsch bei Wittstock erwartet

Wittstock/Potsdam - Zum vermutlich größten Ostermarsch in Deutschland werden für heute mehrere tausend Teilnehmer in Nordbrandenburg erwartet. Mit ihrer 100. Protestwanderung will die Bürgerinitiative "Freie Heide" gegen die Inbetriebnahme des Luft-Boden-Schießplatzes der Bundeswehr ("Bombodrom") in der Kyritz-Ruppiner Heide bei Wittstock demonstrieren. Zur Teilnahme haben unter anderem B 90/Grüne und die Dachorganisation von Umweltverbänden, Grüne Liga, aufgerufen. Aus Brandenburg wollen Staatskanzlei-Chef Clemens Appel und die grüne Europaabgeordnete Elisabeth Schroedter kommen.



Quelle: rbb-online.de/Nachrichten, 16.04.2006 06.05 Uhr

Bundeswehr

100. Protestwanderung gegen "Bombodrom"

Die Bürgerinitiative "Freie Heide" hat für Ostersonntag zur Teilnahme an der 100. Protestwanderung gegen das "Bombodrom" bei Wittwock (Ostprignitz-Ruppin) aufgerufen.

Zu der Demonstration gegen den von der Bundeswehr geplanten Luft-Boden-Schießplatz werden zahlreiche Menschen erwartet. Im vergangenen Jahr hatten 10.000 Teilnehmer gegen die Wiederinbetriebnahme des ehemaligen Truppenübungsplatzes der Roten Armee protestiert.

Den Auftakt der Protestwanderung am Sonntag bildet eine Kundgebung am Mittag in Fretzdorf. Die anschließende Wanderung führt über 1,2 Kilometer von der Kirche des Ortes zur Bombodrom-Grenze.

Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) will das Areal wieder militärisch nutzen. Die juristische Auseinandersetzung um den 14.400 Hektar großen Truppenübungsplatz dauert seit 1992. Mehrere Initiativen und Kommunen klagen gegen die Inbetriebnahme.

Brandenburgs Landesregierung will sich eigenen Angaben zufolge weiterhin für eine friedliche Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide einsetzen. Das Kabinett spreche sich "ohne Wenn und Aber" gegen die Wiederinbetriebnahme aus, erklärte Staatskanzleichef Clemens Appel (SPD) am Sonntag. Auch die Landesregierungen von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sind für eine zivile Nutzung des "Bombodroms".



Quelle: ap, 16. April 2006, 14.08 Uhr (ebenso zdf.heute.de)

Mehrere tausend Menschen protestieren gegen Bombodrom

Fretzdorf (AP) Mit einem traditionellen Ostermarsch haben tausende Menschen in Nordbrandenburg gegen die geplante militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstocker Heide protestiert. Auf Plakaten und in Reden forderten sie am Ostersonntag von Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung, auf die Nutzung des so genannten Bombodroms auf dem ehemals sowjetischen Truppenübungsplatz etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin zu verzichten. Es war die insgesamt 100. Protestveranstaltung.

Auf Plakaten hieß es «No bomb» und «Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg». Mehrere Redner nannten die

Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig. Sie verwiesen auf die in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche entstandenen zahlreichen Arbeitsplätze, die bei einer Inbetriebnahme des «Bombodroms» gefährdet seien.

Auch die aktuelle Lage im Atomkonflikt mit dem Iran wurde thematisiert. Redner forderten die westlichen Staaten auf, besonnen auf die Drohungen aus Teheran zu reagieren. Nach einer Kundgebung wollten sie mit einem Tanz auf dem Gelände ihre Forderungen unterstreichen.

Die Brandenburger Regierungsparteien SPD und CDU hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag gegen die militärische Nutzung des 142 Quadratkilometer großen Geländes an der Grenze zu Mecklenburg ausgesprochen. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern klagt sogar gegen den erneuten Beginn von Tiefflügen, weil sie den örtlichen Tourismus als wichtigsten Wirtschaftszweig gefährdet sieht. Auch sind zahlreiche Klagen umliegender Gemeinden, Verbände, Hoteliers und Anwohner anhängig. In mehreren Entscheidungen unterlag das Verteidigungsministerium bereits.

Erst vor etwa einem Monat hatte Verteidigungsminister Jung bekräftigt, bei einem Erfolg vor Gericht die militärische Nutzung wieder aufzunehmen. Nach dem Abzug der Sowjets 1992 hatte die Bundeswehrführung zunächst angekündigt, auf den Platz zu verzichten, diese Entscheidung später jedoch zurückgenommen. Das Verteidigungsministerium will pro Jahr 1.700 Einsätze fliegen. Auch NATO-Partner sollen in der Heide üben. Kritiker befürchten mehr als 10.000 Flüge jährlich - auch nachts und unter 300 Meter Höhe. Das Potsdamer Verwaltungsgericht hat bis zur endgültigen juristischen Klärung den Vollzug der militärischen Nutzung untersagt.



Quelle: www.dw-world.de, 16.04.06 - Deutsche Welle

Stell` Dir vor, es ist Ostern und keiner marschiert

2005 marschierten nur noch 30.000 Menschen in Deutschland mit

In der 1980-er Jahren erlebten die traditionellen Ostermärsche in Deutschland ihren Höhepunkt. Für den Weltfrieden gingen damals Millionen von Menschen auf die Straße. Heute lahmt die Friedensbewegung.

"Nein zum Krieg gegen den Iran", steht in dicken Lettern auf den bereits vorbereiteten Plakaten; und: "Wir wollen, dass sich Deutschland nicht länger an Kriegen beteiligt!" Denn zu Ostern wird in Deutschland traditionell demonstriert und marschiert - für nichts Geringeres als den Weltfrieden. Die so genannten Ostermärsche gibt es schon seit den 1960er Jahren. Der Höhepunkt der Friedensdemonstrationen wurde in den 1980er Jahren erreicht, als die Angst vor einem dritten Weltkrieg die Menschen umtrieb. Seitdem ist es zwar ruhiger geworden um die deutsche Friedensbewegung - gestorben ist sie allerdings noch lange nicht.

Marschieren aus Tradition

Doch in der Bonner Innenstadt ist der Funke der Friedensbewegung scheinbar nicht mehr zu spüren. "Ich laufe nicht gern mit, auch wenn ich es für richtig halte", sagen die Passanten. Oder: "Marschieren aus Tradition ist nicht mehr sinnvoll." Ostermärsche für den Frieden elektrisieren hier kaum jemanden. Ganz im Gegensatz zum Herbst 1983. Da protestierten hunderttausende Menschen auf der Wiese vor dem Bonner Schloss, dem so genannten Hofgarten, gegen atomare Aufrüstung. Manfred Stenner, Geschäftsführer des "Netzwerk Friedenskooperative" in Bonn, hatte an diesem Tag alle Hände voll zu tun. Er erinnert sich noch genau an das Glücksgefühl, wenn die Veranstaltung erst lief, und er wusste: "Das habe ich mit auf die Beine gestellt."

Stenner ist 52 Jahre alt und unbeirrbar. Seit zwanzig Jahren arbeitet er hauptberuflich für den Frieden und betreibt mit Kollegen das "Netzwerk Friedenskooperative". Sie informieren über Aktionen der zahlreichen Friedensorganisationen in Deutschland, sammeln Daten und vermitteln Kontakte. Als Verwaltungschef gehört es zu Stenners Aufgaben, die Buchführung zu machen. Alles wird finanziert durch Spenden und den Verkauf einer Zeitschrift. (...)

Das Auf und Ab der Bewegungen

Friedensaktivisten wie Manfred Stenner gibt es nur noch wenige in Deutschland. Er lebt seine Ideale und hat dennoch eingesehen, dass die Friedensbewegung sich längst verändert hat: Heute ist weniger Idealismus und dafür mehr Information für die Demonstranten gefragt.

Wenn einige Journalisten dann zu Ostern hämisch die vereinzelten Marschierer für den Frieden zählen, lächelt Stenner. Er weiß, dass die Zeit der Friedensbewegung wieder kommen wird. Auch Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler an der Uni Köln, erwartet das. Denn es sei ganz normal, dass es bei solchen sozialen Bewegungen, die tief verwurzelt seien in einer Gesellschaft, Auf- und Abschwünge gebe, sagt Butterwegge. "Denn die Menschen haben ja anderes zu tun, müssen sich um ihre Familie kümmern, darum, dass sie nicht arbeitslos werden. Sie können nicht immer Friedensarbeit leisten."

Abhängig von der Weltlage

In den Anfängen der deutschen Friedensbewegung in den 1960er Jahren demonstrierten einzelne christliche und pazifistische Gruppen aus moralischer Überzeugung gegen die atomare Aufrüstung. In den 1980er Jahren trieb die Angst vor einem Atomkrieg schon Hunderttausende auf die Straße. "Damals lebte die Bundesrepublik neben der noch bestehenden DDR ja an der Nahtlinie dieses Systemkonflikts zwischen Ost und West. Da war jedem tagtäglich durch die innerdeutsche Grenze bewusst: Hier ist ein Konfliktherd", erklärt Butterwegge. Dieses Bewusstsein sei einfach präsenter gewesen als heute.

Es klingt einleuchtend: Die Friedensbewegung ist in Deutschland nur dann wirklich stark, wenn sich die Menschen in ihrer Sicherheit bedroht fühlen. Zu Beginn des Irakkrieges 2003 erlebte sie noch einmal einen großen Zulauf - eine halbe Million Menschen demonstrierten allein in Berlin. In diesem Jahr beschäftigt die Menschen ein möglicher Krieg gegen den Iran. Die Friedensbewegung gehört also noch nicht der Vergangenheit an. Über 70 Demonstrationen sind in diesem Jahr in ganz Deutschland geplant - so viele wie sonst nirgendwo in Europa. Auch, wenn nur ein paar hundert Menschen mitgehen.

Marlis Schaum



Quelle: WDR Hörfunknachrichten, 16.04.06

Ostermarsch-Ruhr heute von Essen nach Bochum

Die Friedensbewegung setzt heute ihren drei-tägigen Ostermarsch an Rhein und Ruhr fort.

Mit dem Fahrrad soll es von Essen über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne nach Bochum gehen. Die letzte Etappe führt dann nach Dortmund. Nach Angaben der Veranstalter geht es in diesem Jahr vor allem um eine Warnung vor einem drohenden Krieg gegen Iran.



Quelle: Hörfunk-Nachrichten, Deutschalndfunk, 16. April 2006 13 Uhr

Ostermärsche: Demonstranten fordern friedliche Lösung im Atomstreit mit dem Iran

Die Friedensbewegung hat ihre traditionellen Ostermärsche fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht die Forderung, den Atomstreit mit dem Iran friedlich zu lösen. Protestiert wird auch gegen die Lagerung von Atomwaffen in Deutschland, gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und gegen Kürzungen im sozialen Bereich. - Die Aktionen hatten am Gründonnerstag begonnen.



Quelle: dpa Landesdienst MV, 16.04.06, 15 Uhr

Ostermarsch gegen "Bombodrom" hat begonnen

Fretzdorf/Mirow (dpa/mv) - In Nordbrandenburg nahe Mirow hat am Sonntagnachmittag der traditionelle Ostermarsch gegen die militärische Nutzung des dortigen Boden-Schießplatzes ("Bombodrom") begonnen. Nach Angaben der Bürgerinitiative "Freie Heide" beteiligten sich rund 10 000 Menschen an dem Protest, Beobachter gingen jedoch von weit weniger aus und sprachen von rund 1000. Seit 14 Jahren streiten die Bundeswehr und die Gegner um das rund 14 000 Hektar große Gelände, das die Luftwaffe für Tiefflüge nutzen will.



Quelle: ap, 16. April 2006, 16.24 Uhr

Mehr als 10.000 Menschen protestierten gegen Bombodrom

Frankfurt/Main (AP) Beim bundesweit größten Ostermarsch am Sonntag haben in Nordbrandenburg mehr als 10.000 Menschen gegen die geplante militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstocker Heide protestiert. Auf Plakaten und in Reden forderten sie von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung, auf die Nutzung des so genannten Bombodroms auf dem ehemals sowjetischen Truppenübungsplatz nördlich von Berlin zu verzichten. Die Veranstalter sprachen von rund 12.000 Teilnehmern.

Auf Plakaten hieß es «No bomb» und «Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg». Die Veranstalter sammelten rund

1.000 Protestpostkarten, die sie an Bundeskanzlerin Angela Merkel schicken wollen. Unter den Demonstranten befanden sich auch der Schweriner Umweltminister Wolfgang Methling (Linkspartei) sowie der verteidigungspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Nachtwei.

Mehrere Redner nannten die Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig. Sie verwiesen auf die in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche entstandenen zahlreichen Arbeitsplätze, die bei einer Inbetriebnahme des «Bombodroms» gefährdet seien. Auch die aktuelle Lage im Atomkonflikt mit dem Iran wurde thematisiert. Redner forderten die westlichen Staaten auf, besonnen auf die Drohungen aus Teheran zu reagieren.

Gegen die Pläne des Verteidigungsministeriums zur Nutzung des Geländes sind mehrere Klagen anhängig. Das Verteidigungsministerium will pro Jahr 1.700 Einsätze fliegen. Auch NATO-Partner sollen in der Heide üben. Kritiker befürchten mehr als 10.000 Flüge jährlich - auch nachts und unter 300 Meter Höhe. Das Potsdamer Verwaltungsgericht hat bis zur endgültigen juristischen Klärung den Vollzug der militärischen Nutzung untersagt.

Die Informationsstelle Ostermarsch in Frankfurt am Main berichtete zudem von Ostermärschen in Frankfurt (Oder) sowie der Colbitzer Heide in Sachsen-Anhalt mit zusammen 400 Teilnehmern. Am (morgigen) Montag sind Ostermärsche in zahlreichen Städten geplant, darunter Hamburg, Berlin, Nürnberg und Frankfurt am Main. Die Veranstalter erwarten erneut mehrere tausend Teilnehmer.



Quelle: tagesschau.de, 16. April 2006, 16.58

Mehrere tausend Demonstranten bei Ostermärschen

Größte Kundgebung in Brandenburg

Mehrere tausend Demonstranten haben sich nach Veranstalterangaben am Ostersonntag an den traditionellen Ostermärschen der Friedensbewegung beteiligt. Zum traditionellen Marsch gegen die militärische Nutzung des Boden-Schießplatzes "Bombodrom" im Norden Brandenburgs seien rund 12.000 Demonstranten gekommen, teilte das zentrale Ostermarschbüro in Frankfurt am Main mit. Beobachter gingen jedoch von weit weniger aus und sprachen von rund 1000 Teilnehmern.

"Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg"

Sie demonstrierten gegen die geplante militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstocker Heide. Auf Plakaten und in Reden forderten die Demonstranten von Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung, auf die Nutzung des so genannten Bombodroms auf dem ehemals sowjetischen Truppenübungsplatz etwa 100 Kilometer nördlich von Berlin zu verzichten. Es war die insgesamt 100. Protestveranstaltung. Auf Plakaten hieß es "No bomb" und "Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg". Mehrere Redner nannten die Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig.

Veranstalter hatten auf größere Resonanz gehofft

Auch in anderen Orten fanden Kundgebungen statt, so etwa in Frankfurt/Oder und im Ruhrgebiet. Hier kamen jeweils einige hundert Teilnehmer. Die Veranstalter der Ostermärsche hätten sich sich vor allem vor dem Hintergrund der US-Kriegsdrohungen gegen Iran eine höhere Beteligung erhofft, so Manfred Stenner vom Netzwerk Friedenskooperative. Die Resonanz sei insgesamt aber in etwa so hoch wie in den vergangenen Jahren.

Demonstrationen in Augsburg und Erlangen abgesagt

In Ulm hatten sich gestern nach Veranstalterangaben rund 500 Demonstranten zum zentralen Ostermarsch vor der Wilhelmsburgkaserne versammelt. Rund 150 Menschen demonstrierten im sächsischen Zwickau gegen Sozialabbau. Dem Aufruf des Rostocker Friedensbündnisses folgten nur 50 Teilnehmer. In Wiesbaden kamen 300, so die Organisatoren. Wegen mangelnder Teilnahme wurden Demonstrationen in Augsburg und Erlangen abgesagt. In München demonstrierten rund 400 Menschen unter dem Motto "Nein zum Krieg gegen den Iran". Auch am Ostermontag sind mehrere Kundgebungen geplant - unter anderem in Berlin, Hamburg und Frankfurt/Main.



Quelle: spiegel-online, 16.04.06

DEMONSTRATIONEN

Tausende machen bei Ostermärschen mit

Gestern noch mussten einige Ostermärsche abgesagt werden, weil kaum jemand kam. Heute stießen die Demonstrationen auf mehr Resonanz. Allein in Nordbrandenburg protestierten mehr als 10.000 Menschen gegen das "Bombodrom".

Frankfurt/Main - Beim bundesweit größten Ostermarsch demonstrierten heute im Norden Brandenburgs laut Veranstalterangaben rund 12.000 Menschen gegen die geplante militärische Nutzung des Truppenübungsplatzes Wittstocker Heide. Auf Plakaten und in Reden forderten sie von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung, auf die Nutzung des so genannten "Bombodroms" auf dem ehemals sowjetischen Truppenübungsplatz nördlich von Berlin zu verzichten. Seit 14 Jahren streiten die Bundeswehr und die Gegner um das rund 14.000 Hektar große Gelände.

Auf Plakaten hieß es "No bomb" und "Wer den Angriff übt, will den Angriffskrieg". Die Veranstalter sammelten rund tausend Protestpostkarten, die sie an Bundeskanzlerin Angela Merkel schicken wollen. Mehrere Redner nannten die Bundeswehrpläne zum Abwurf von Übungsmunition aus Düsenjägern unnötig. Sie verwiesen auf die in den vergangenen Jahren in der Tourismusbranche entstandenen zahlreichen Arbeitsplätze, die bei einer Inbetriebnahme des "Bombodroms" gefährdet seien. Auch die aktuelle Lage im Atomkonflikt mit dem Iran wurde thematisiert. Redner forderten die westlichen Staaten auf, besonnen auf die Drohungen aus Teheran zu reagieren.

Gegen die Pläne des Verteidigungsministeriums zur Nutzung des Geländes sind mehrere Klagen anhängig. Das Verteidigungsministerium will pro Jahr 1700 Einsätze fliegen. Auch Nato-Partner sollen in der Heide üben. Kritiker befürchten mehr als 10.000 Flüge jährlich - auch nachts und unter 300 Meter Höhe. Das Potsdamer Verwaltungsgericht hat bis zur endgültigen juristischen Klärung den Vollzug der militärischen Nutzung untersagt.

In der Colbitz-Letzlinger Heide, in Frankfurt an der Oder und im Ruhrgebiet schlossen sich mehrere hundert Menschen den Ostermärschen an. "Es waren so viele wie im vergangenen Jahr", sagte Willi van Ooyen vom Ostermarschbüro in Frankfurt am Main. Die Forderungen lauteten "Abrüstung statt Sozialabbau" und "Für Frieden, Abrüstung und Demokratie - Atomwaffen abschaffen."

Weitere Märsche am Ostermontag

Die Friedensbewegung setzt am Ostermontag ihre Aktivitäten in vielen Städten Deutschlands fort. In Landshut steht etwa ein Ostermarsch unter dem Motto "Europa auf dem Weg zur Supermacht" auf dem Programm. In Nürnberg plant das Friedensforum einen Demonstrationszug durch die Innenstadt. Die Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung ruft zu einer mehrstündigen "Landschaftswanderung" auf. In Berlin heißt es "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen! Abrüstung statt Sozialabbau!" Im Ruhrgebiet wird die Radtour unter dem Motto "Für Frieden, Abrüstung und Demokratie - Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!" fort gesetzt. Das Motto einer gemeinsamen Rad-Demo von Darmstadt nach Frankfurt lautet: "Wir wollen keine neuen Kriege. Spart endlich an der Rüstung."

Bereits am Samstag hatten in mehreren Städten Aktionen stattgefunden. In München nahmen nach Polizeiangaben 400 Menschen an einem Ostermarsch teil, die Veranstalter sprachen von 800 Teilnehmern. In Augsburg wurde ein geplanter Marsch durch die Innenstadt wegen zu geringer Teilnehmerzahl abgesagt. "Wir haben eine Grenze von hundert Personen, ab der wir marschieren", sagte der Sprecher der Augsburger Friedensinitiative, Klaus Stampfer, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Mit 82 Teilnehmern habe die Zahl unter dieser Grenze gelegen. Deshalb habe man es bei einer Kundgebung belassen. In Erlangen kamen nach Angaben der Polizei zu einer anderthalbstündigen Kundgebung gestern bis zu 45 Menschen. Am Vortag war nur von elf Teilnehmern die Rede gewesen. (phw/dpa/AP)



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