Ostermärsche und -aktionen 2007


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An die Medien - Presseerklärung 8. April 2007

Nach dem Ostermarsch München 2007 - es hat sich gelohnt

Friedensbüro Münchner Friedensbündnis

Als Erfolg wertet das Münchner Friedensbündnis den Ostermarsch am Karsamstag.

Das Kundgebungsprogramm illustrierte das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte der Friedensbewegung: So arbeiten überzeugte Pazifisten mit Soldaten zusammen, die - wie Oberstleutnant Jürgen Rose - den Auftrag des Grundgesetzes ernst nehmen im Gegensatz zu dem, was wir von den Regierungen der letzten Jahre erleben müssen.

Jürgen Rose auf der Abschlußkundgebung:

"Denn dieser globale "Kreuzzug", der unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung in Wahrheit der Durchsetzung der Globalisierung mittels militärischer Gewalt dient, ist nichts weiter als selbst ein barbarischer Akt des Staatsterrorismus. Mittlerweile sind diesem von den USA angezettelten weltweiten Globalisierungskrieg sehr viel mehr unschuldige Zivilisten - Männer, Frauen, Kinder und Alte - zum Opfer gefallen, als die grausamen Anschläge von New York, Washington, Madrid oder Bali zuvor gefordert hatten."

und außerdem:

"Selbstverständlich muss der mörderische Terrorismus eingedämmt und beseitigt werden; auch bin ich kein Anhänger radikalpazifistischer Auffassungen. Dennoch habe ich ganz gravierende Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Moralität einer angeblichen Terrorismusbekämpfung mittels militärischer Gewalt wie wir sie derzeit erleben müssen."

Seit langem setzt die Friedensbewegung auch auf die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, weil die Auswirkungen der Militarisierung gerade auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.

Da nach Überzeugung der Friedensbewegung die Gegenwehr gegen Krieg und Gewalt an den Ursachen ansetzen muß, sucht sie die weltweite Zusammenarbeit in der globalisierungskritischen Bewegung, z.B. attac und Sozialforum. International wissen sich Friedensgruppen in Deutschland vor allem verbunden mit den Kriegsgegnern in den USA. Bei der Auftaktkundgebung auf dem Orleansplatz nahm Beatrice Altmann-Schevitz, eine gebürtige Amerikanerin aus einer jüdischen Familie, Stellung zum Konflikt Israel/ Palästina. Sie wandte sich vor allem gegen das in Israel häufig gehörte Motto "Nie wieder Opfer". Dieses Motto dürfe nicht die Palästinenser zu opfern machen und müsse ersetzt werden durch "Nie wieder Gewalt".

Nach Ankunft des Demonstrationszuges, in dem 600 Teilnehmer gezählt wurden, nahmen auf dem Marienplatz etwa tausend Menschen an der Kundgebung teil.

Nach Jürgen Rose zog Christoph Marischka (Informationsstelle Militarisierung - IMI) u. a. eine sehr negative Bilanz der bisherigen Bundeswehr-Auslandseinsätze auch in Afrika und setzte sich für die Kampage gegen die Auslandseinsätze ein. Anschließend sprachen Stefan Jagel (Vorsitzender der verdi-Jugend München)und Inge Ammon (Christen in der Region München). Die Redemanuskripte werden auf der Webseite des Münchner Friedensbündnisses ebenso wie beim "Netzwerk Friedenskooperative" veröffentlicht (s.u.).

Als Fazit stellt Franz Iberl, einer der Organisatoren fest:

"Wir messen uns nicht an den Großaktionen vergangener Jahrzehnte, sondern setzen auf den "langen Atem", der für längere gesellschaftliche Lernprozesse nötig ist. Die Positionen der Friedensbewegung werden durch die Ostermärsche in der Öffentlichkeit über den Kreis der Aktiven hinaus wahrgenommen. Es ist eine erfreuliche Erfahrung der friedensbewegten Arbeit, wie die Aufrufe in dezentraler Verantwortung entstehen und doch durch die Verständigung in der Friedensbewegung auch ohne zentrale Vorgaben die gemeinsamen Anliegen erkennen lassen. So wie dieses Jahr die konsequente Ablehnung der Auslandseinsätze der Bundeswehr unübersehbar wurde, haben schon in den letzten Jahren die Ostermärsche deutlich dazu beigetragen in der Öffentlichkeit bewußt zu machen, welcher Militarisierungsschub im Verfassungsentwurf für die EU zu sehen ist - diese Kritik bleibt natürlich bestehen. So wie die Grüne Partei die Kritik an der EU-Militarisierung nicht mehr totschweigen konnte, hat sie jetzt erneut erkennen müssen, daß die Demonstrationen sich genauso gegen sie richten wie gegen die anderen Parteien, die den Militärkurs von NATO und EU mittragen. Auch wenn die Kriege heute "nur im Ausland" stattfinden, gefährden sie unsere Lebensqualität grundsätzlich. Diese Erkenntnis wird man nicht auf Dauer unterdrücken können.

Angesichts der Politik der von neoliberaler Ideologie geprägten Regierungen reicht die aktuelle Beteiligung an den Aktionen der Friedensbewegung natürlich bei weitem noch nicht aus, um die etablierte Politik zu beeindrucken. Die von dieser Politik erzeugte und allzu verständliche Verdrossenheit können wir auch nicht kurzfristig aufheben. Wir werden weiter für gesellschaftliche Bündnisse streiten, die den Bürgern eine bessere Chance auf Gegenwehr und damit den Weg für eine friedlichere Zukunft bieten.

Eine ähnliche Situation erleben wir auch bei der Auseinandersetzung um den G8-Gipfel. Wir richten uns deshalb mit unseren Argumenten verstärkt an die kritische Öffentlichkeit, die sich nicht von der üblichen Lobbypolitik vertreten sieht."

Das Münchner Friedensbündnis bzw. die Gruppen im Friedensbündnis beteiligen sich an den Vorbereitungen der Gegenaktionen bei Heiligendamm, weil sie nur durch eine andere politische Weichenstellung als bisher eine Aussicht auf eine friedliche Entwicklung sehen.

Mit friedlichen Grüßen

Franz Iberl (Münchner Friedensbündnis)



Kontakt: Münchner Friedensbündnis c/o Friedensbüro, Isabellastr. 6, 80798 München, Tel/Fax: 089/2715917

Diese Pressemitteilung gibt es auch als PDF (76k) bei folgendem Link:
ttp://www.muenchner-friedensbuendnis.de/aktuelles/A07/OM07-PR3
.pdf




E-Mail: friedensbuero (at) muenchner-friedensbuendnis (Punkt) de

Website: www.muenchner-friedensbuendnis.de
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