Ostermärsche und -aktionen 2010

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02.04.2010


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Ostermärsche und -aktionen 2010

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2010 in Ansbach am 3. April 2010

Meine Damen und Herren, liebe Friedensfreunde

Hannes Hüttinger (in Ansbach)

Ich darf sie heute mit offenen Armen in Ansbach willkommen heißen und sie auch im Namen der Oberbürgermeisterin Carda Seidel recht herzlich begrüßen.

Fast überall in der Welt herrscht Krieg und die Menschen leiden - im Irak und in Afghanistan, in Israel und in Palästina und in vielen anderen Ländern.

Wir in Ansbach stecken mittendrin.

Hubschrauber aus Ansbach verbreiten Angst und Schrecken in der Welt. Soldaten aus Ansbach befinden sich im Krieg.

In den Kriegen von heute sterben mehr Zivilisten als Soldaten. Die Soldaten von heute sind die Saat künftiger Konflikte, sie zerstören die Volkswirtschaften. Durch ihre Waffen werden Völker entzweit, Flucht und Vertreibung ausgelöst, Kinder in Angst und Schrecken versetzt.

In den Kriegen von heute geht es selten um Eroberungen, sondern meist um die Erhaltung von Macht und die Sicherung von Rohstoffen.

Krieg beginnt aber nicht erst mit dem Einsatz von Waffen.

Er beginnt bereits dort wo die Würde des Einzelnen mit Füßen getreten wird.

Er beginnt dort wo zivile und politische Rechte abgeschafft werden.

Er beginnt dort wo wirtschaftlicher Mangel geduldet wird und Angst vor der Zukunft herrscht.

Krieg beginnt dort wo Staaten Waffen produzieren und Soldaten sich in Ansbach auf den Einsatz vorbereiten.

Wir sind den Amerikanern auch heute noch dankbar für die Befreiung vom Naziregime und der Mithilfe beim Aufbau eines demokratischen Systems.

Wir schätzen die Amerikaner, ihre Musik, ihre Freundschaft und ihre Hilfsbereitschaft.

Die Amerikaner sind uns willkommen als Gäste und als Arbeitgeber - aber nicht ihre Waffen.

Der Lärm der Hubschrauber erinnert uns fast täglich an die Bedrohung, die von den Waffen der Amerikaner ausgehen.

Fast täglich sterben Menschen durch diese und andere Waffen.

Der Kampf gegen den Hubschrauberlärm ist ein Beitrag zum Frieden.

Wir setzen uns ein für eine friedliche Welt und beginnen damit vor unserer Haustüre.

Am 26. Mai 2009 forderte der Ansbacher Stadtrat mit einem einstimmigen Beschluss ein generelles Überflugverbot bebauter Gebiete und ein absolutes Wochenendflugverbot sowie ein nächtliches Flugverbot zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr.

Ich bin der Oberbürgermeisterin dankbar, dass sie in einem Schreiben vom 1.Februar.2010 an Ministerpräsident Seehofer und Verteidigungsminister von Guttenberg deutliche Worte gerichtet hat. So schreibt sie: "Die nächtlichen Lärmbelästigungen sind nicht akzeptabel." Sie appelliert an Seehofer auf eine Gesetzesänderung hinzuwirken und klare, gesetzliche Vorgaben zu machen, an die sich die US-Armee halten muss."

Die Stadt Ansbach ist Teil der Friedensbewegung geworden. Dies ist auch ein Verdienst der Friedensbewegung.

Dies darf aber nicht das Ende der Bemühungen sein, sondern es ist erst der Anfang.

Unser Ziel geht weiter - ein friedliches Ansbach ohne Militär - eine Welt ohne Kriegswaffen!



Liebe Friedensfreunde,

noch ist es ein Traum.

Lasst uns gemeinsam den Traum in die Wirklichkeit umsetzen.

Heute dürfen wir erleben, dass die Friedensbewegung in Ansbach lebt.

Ich bin Stolz hierzu einen kleinen Beitrag leisten zu dürfen



Hannes Hüttinger ist Bürgermeister der Stadt Ansbach. Vita siehe hier

E-Mail: Hannes (Punkt) Huettinger (at) t-online (Punkt) de
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