2011
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21.04.2011


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Ostermärsche und -aktionen 2011

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2011 in Stuttgart am 23. April

Liebe Friedensfreunde und Friedensfreundinnen,

Bernhard Löffler (in Stuttgart)



- Es gilt das gesprochene Wort -

- Sperrfrist: 23. April, Redebeginn: ca 13 Uhr -



Wir erleben unruhige Zeiten!

Erdbeben, Tsunami und atomarer Super Gau in Japan, - die Aufstände gegen Unterdrücker-Regime in arabischen Staaten, in Libyen, "Frieden schaffen - ohne Waffen, - 25 Jahre nach Tschernobyl:

Katastrophe in Fukushima. Für eine Zukunft ohne Atomkraftwerke und Atomwaffen! Gier macht Krieg!" So lautet das Motto des Ostermarschs in Ellwangen.

Es ist schrecklich was in Japan an menschlicher Tragödie passiert ist und unser Mitgefühl gilt den Opfern der Katastrophe und dem japanischen Volk, - heute wie damals, als Hiroshima und Nagasaki in der atomaren Katastrophe versanken.

Eines wurde mit Fukushima, einem der - zumindest vorher so dargestellten - sichersten Atomkraftwerke der Welt, deutlich: Die Kernenergie ist und bleibt eine Risiko-Technologie und gehört deswegen abgeschafft.

Das haben wir auch schon vor 25 Jahren bei Tschernobyl gesagt.

Das sagt Einem ja eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, dass Uran bald verbraucht ist und Energie nur über nachwachsende, regenerative Energien nachhaltig gesichert werden kann.

Der Atomausstieg ist alternativlos.

Wir Gewerkschaften wollen ihn, denn wir stehen für einen Fortschritt, der die Natur und die Umwelt achtet. Und wir stehen zum Industriestandort Deutschland. Seine Zukunft hängt von einer sicheren und sauberen Energieversorgung ab. Auch von neuen Netzen. Wir stehen zum Energiesparen, zu Energieeffizienz und zu einem raschen Umstieg auf erneuerbare Energien.

Es ist kaum zu glauben, aber unsere DGB- Vorschläge zum Thema:

"Arbeit und Ökologie" sind bereits 15 Jahre alt Und mit dem Ausstieg aus der Atomenergie fordern wir auch:

Atomwaffen verschrotten. Jetzt!

Seit vor über 65 Jahren Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, weiß die Menschheit von der zivilisationsbeendenden Gefahr, die von Atomwaffen ausgeht. Atomare Kriegsführung und der Ersteinsatz atomarer Waffen sind immer noch Teil der strategischen Planung der NATO. Als deutschen Beitrag zur atomaren Abrüstung fordern wir den Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel und die Beseitigung der "atomaren Teilhabe" im Rahmen der NATO.

Es ist eigentlich ein erfreuliches Thema, - Die Freiheitsbewegungen im arabischen Raum. Diese machen Mut, - wurden doch bereits in Algerien und Ägypten gierige Machthaber vertrieben oder festgesetzt.

In Libyen hält sich ein weiterer gieriger Machthaber - Gadafi - mit brutaler Gewalt gegen sein eigenes Volk bislang weiter an der Macht.

Anstatt einen Waffenstillstand zu vermitteln, führen USA, Frankreich und Großbritannien einen Krieg gegen Libyen. Als DGB und Friedensbewegung sagen wir: Frieden schaffen ohne Waffen, ..auch in Libyen!

Bomben, Marschflugkörper und Raketen schützen nirgendwo die Bevölkerung, weder in Afghanistan noch in Libyen. Auch ein sogenannter "humanitärer" Kriegseinsatz ist nicht durch die UN-Carta gedeckt Zu vermuten steht eher, dass den Bombardierungen eine französische Waffenschau sowie die nukleare Entsorgung von abgereichertem Uran mittels Bomben zugrunde liegt - und - womöglich halt doch - die Interessenwahrung westlicher Staaten an den reichen Erdgas- und Erdöl- Vorkommen Libyens. Gier macht Krieg!

Es ist doch klar: Auch dieser neue Krieg tötet Menschen und zerstört ihre Lebensgrundlagen. Wir fordern den sofortigen Stopp der militärischen Intervention und aller Kriegshandlungen.

Wirtschafts-Embargo, diplomatische Bemühungen und Verhandlungen sind die besseren Optionen, um den Diktator auf andere Art und Weise in die Knie zu zwingen. Auch dafür demonstrieren wir an Ostern und am Ostermarsch.

Seit nunmehr 10 Jahren führt die Bundeswehr Krieg in Afghanistan. Die große Mehrheit der Deutschen will diesen perspektivlosen Krieg in Afghanistan so schnell wie möglich beenden.

Nach Einschätzung von Hilfsorganisationen hat die internationale Gemeinschaft in Afghanistan weder ihre militärischen noch ihre politischen Ziele erreicht. Deshalb fordern wir nicht nur ein Ende der deutschen Beteiligung, sondern die sofortige Beendigung des Afghanistan-Kriegs.



Kolleginnen und Kollegen, Liebe Friedensfreunde und Freundinnen,

zum Frieden gehört auch der Frieden im Innern.

Zum 1. Mai 2011 rufen alte und neue Nazis zu einer Kundgebung und Demonstration nach Heilbronn auf. Waren es nicht die Nationalsozialisten, welche den barbarischsten Krieg aller Zeiten anzettelten? 60 Millionen Tote, Verfolgung und Unterdrückung, Intoleranz, Größenwahn und endloses Leid.

In Heilbronn rufen über 100 Organisationen, Parteien, Verbände, Gewerkschaften und Kirchen unter dem Motto: "Heilbronn sagt nein" zum friedlichen Protest gegen den Nazi-Aufzug auf.

Der DGB fordert schon seit Jahren das Verbot der NPD und aller faschistischer Organisationen. Für uns ist die Losung aus Buchenwald aktuell wie eh und je: "Nie wieder Faschismus - nie wieder Krieg", - in Heilbronn und anderswo.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!



Bernhard Löffler ist DGB-Regionsvorsitzender Nordwürttemberg. Vita siehe hier

E-Mail: stuttgart (at) dgb (Punkt) de

Website: www.nordwuerttemberg.dgb.de
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