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25.04.2011


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Redebeitrag für Ostermarsch Saar am Ostersamstag 23. April 2011

Liebe Friedensfreundinnen und Freund,

Waltraud Andruet (in Saarbrücken)



- Es gilt das gesprochene Wort -





Wir wollen am heutigen Ostermarsch unsere besten Grüße an die Demonstrantinnen und Demonstranten auf dem Tachierplatz in Kairo übermitteln. Ihr seid für uns und für viele Menschen auf der Welt ein großes Zeichen der Hoffnung. Als Christin will ich nicht vergessen, wie sehr es mich berührt hat, als ich die Mitglieder der Musslembrüderschaft schützend vor die Koptischen Christen gestellt hatten und alle friedlich im Gebet vereint waren. Das war ein Großartiges Zeichen der Interreligiösität und Geschwisterlichkeit!

Und natürlich gilt unser Gruß und unsere Wünsche zur Ermutigung auch an all jene in den Ländern der Arabischen Welt, die an vielen Orten und oft unter Einsatz ihrer Existenz und sogar ihres Lebens für Menschenrechte und Demokratie eintreten. Diese Bewegung muss natürlich weitergehen, denn die alten Mächte, das sind vor allem die, die bislang vom Westen gestützt wurden, sitzen ja immer noch in ihren Positionen.

Auf dem Tachier-Platz das war ein erster Aufbruch, dass sollte auch der Herr Westerwelle wissen, der Herr Westerwelle,-das ist für all diejenigen, die das schon gar nicht mehr Interessiert,- unser Herr Außenminister und der möchte jetzt bei der Demokratisierung in Ägypten mithelfen, deshalb hat er 50 Millionen mitgebracht, für die Demokratisierung.

Zum Beispiel könnten wir mit so viel Geld in allen Städten unseres Landes, indem es viel Armut und Ausgrenzung gibt, wir nennen es Hartz IV, richtige Zentren für Organisationen des sozialen Wiederstandes einrichten. Und stellen wir uns einmal vor:

Natürlich haben wir in Saarbrücken keinen Tahier-Platz, aber ein guter Platz ließe sich ja finden! und wir würden mit vielen Tausenden von Demonstranten erzwingen, dass Herr Ackermann und andere Bänker und eine ganze Regierung die diesen Herrschaften zu Diensten war vor Gericht gestellt werden. Vielleicht würde man dann wie der abgewählte Herr Mappus in Baden-Württemberg " als er die Polizei auf die Demonstranten in Stuttgart loshetzte sagen, dass wir ja ein Rechtsstaat sind und ein solche Aufrufe nicht geduldet werden darf. Ich sage dazu, dass Recht ist immer nur so gut, wie die praktizierende Menschenwürde, die den Grundsatz unserer Verfassung bilden.

Wir wollen auch nicht vergessen, wie alles Angefangen hat. Am 17. Dezember letzten Jahres, 7Tage vor unserem Weihnachtsfest, hat sich in Tunesien ein junger Mann, ein Gemüsehändler und Student in seiner Wut und Verzweiflung mit Benzin übergossen und sich zur lebenden Fackel gemacht. Das war Muhamet Bouazizi. Mit seiner Verzweiflungstat ist der Flächenbrand der Demokratiebewegung in allen arabischen Ländern ausgelöst worden. Ich bin gegen Heldenverehrungen, deshalb wäre es mir lieber gewesen, wenn Muhamed es hätte erleben können, dass der Wiederstand der einfachen Menschenerfolgreich sein kann.

Wiederstand, der erfolgreich sein will, braucht Menschen mit Zivilcourage, Mut und Wissen. Das müssen wir feststellen, wenn Verzweiflungstaten wie die von Muhamed Boazizi, Menschen in die Ausweglose Verzweiflung getrieben werden und das Unrecht sich durchsetzen kann, verhindert werden soll.

Zivilcourage und Ermutigung gegen Machtmissbrauch und Gewalt sollten ein fester Bestandteil unseres Erziehungswesens sein. Dass &_

wäre eine gute Versicherung gegen die Verzweiflung, deshalb sage ich auch an die Adresse unseres Grünen Bildungsministers "nicht die Werbung für das Militär an Schulen und Arbeitsargenturen gehören an die Schulen, sondern Friedenserziehung und Bürgerschaftliches Engagement. Diese Kritik gilt nicht nur für das Saarland, sondern für das Ausmaß an geistiger Militarisierung der inzwischen an unseren Schulen und öffentlichen Einrichtungen in ganz Deutschland Einzug gehalten hat.

Denn unser Land wie Europa insgesamt muss voran gehen mit praktischer Friedenserziehung.

Deshalb Schluss mit dem NATO-Krieg in Afghanistan.

Schluss mit Angriffskriegen und Militärischen Interventionen die von Europäischen Boden und den Mitgliedern der NATO ausgeben.



Waltraud Andruet ist im Sprecherkreis von pax christi Saar.

E-Mail: waltraud_andruet (at) t-online (Punkt) de

Website: www.paxchristi.de
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