OM 2014

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22.04.2014


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Ostermärsche und -aktionen 2014

 Reden/Kundgebungsbeiträge

Redebeitrag für den Ostermarsch 2014 in Erfurt am 19. April

Erfurt eine Stadt des Friedens und Ort der Vielfalt?

Eric Friedrich (in Erfurt)



- Es gilt das gesprochene Wort -



Liebe Freundinnen und Freunde,

bereits 1991 beschloss der Erfurter Stadtrat, dass Erfurt den Titel "Stadt des Friedens" tragen solle. Ab Mai 2009 kam dann noch der Titel "Erfurt: Ort der Vielfalt" hinzu. Das alles hört sich für uns erst mal nicht schlecht an, doch wie ist die Sache in der Wirklichkeit? Ist Erfurt wirklich eine Stadt des Friedens und ein Ort der Vielfalt und Toleranz? Wir finden nein!

Erfurt das Kriegsschiff

Am 29. März 2007 erfolgte durch Sysann Bausewein, Frau des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein (SPD) die Taufe für die Korvette F262 auf den Namen "Erfurt" und Erfurt wurde somit zum wiederholten mal zu Kriegsschiff. Korvetten sind laut Bundeswehr Schiffe, die zur Zitat "Überwasserkriegführung" geeignet sind und mit einer Bewaffnung von unter anderem einem 76 mm Geschütz, sowie zwei 27mm Geschützen und vier landziehlfähigen Flugkörper auch sicher nicht sehr Friedens fördernd sind.

Die Namenspartnerschaft für dieses Kampfschiff entspricht nicht unseren Bild einer friedlichen Stadt oder gar einer Stadt des Friedens und wir fordern zum wiederholten Male an dieser Stelle die sofortige Beendigung dieser Partnerschaft, da wir nicht der Meinung sind, dass Erfurts Interessen auf See erkämpft und verteidigt werden müssen.

Logistikkommando der Bundeswehr, Krieg beginnt hier

Mit den Aufstellungsappell am 15. Januar 2013 wurde das Logistikkommando der Bundeswehr in Dienst genommen. Seit diesem Tag koordinieren 857 militärische und zivile Angehörige der Bundeswehr von Erfurt aus die gesamten logistischen Abläufe, sowie den Nachschub für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Oder auch anders gesagt, kein Kriegseinsatz ohne uns! Doch zu stören scheint dies niemanden, im Gegenteil: Erfurts Oberbürgermeister nahm erst am 6. März diesen Jahres die Vereidigung von über 100 Bundeswehrsoldaten auf den Erfurter Petersberg entgegen und dankte in seiner Ansprache den Soldat_innen für Ihren Einsatz für Frieden und Freiheit. Wie dieser Einsatz für Frieden und Freiheit aussieht, konnte man der Nähe von Kundus am 4. September 2009 sehen als ein Bundeswehroffizier die Bombardierung von zwei Tanklastzüge anordnete, wobei nach NATO Einschätzung bis zu 142 Menschen starben. Keine Worte fand Herr Bausewein allerdings zu den aufgebauten Waffen oder aber den Mahnmal des unbekannten Wehrmacht-Deserteurs, mit welchen an die Opfer der NS Militärjustiz gedacht werden soll.

Wir als Linksjugend Solid / SDS fordern endlich ein Umdenken der Stadt in Bezug auf die Bundeswehr. Wir wollen keine öffentliche Aufmärsche von uniformierten Soldaten in Erfurt. Wir wollen nicht, das ein Schiff mit den Namen dieser Stadt auf den Meeren dieser Welt im Kampfeinsätze verwickelt wird und wir wollen nicht, dass das Logistikkommando der Bundeswehr von Erfurt aus Auslandseinsätze koordiniert. Desweiterin wollen wir auch nicht, dass Bundeswehroffiziere an Schulen Werbung für den Arbeitgeber Bundeswehr machen, ohne das diese dabei kritisch begleitet werden. Ja, eigentlich wollen wir gar keine Bundeswehr.

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