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Demos
13.10.2001


vom:
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Worte muslimischer Frauen zur Friedenskundgebung in Bonn am Samstag, 13. Oktober 2001

Redebeitrag muslimischer Frauen

SprecherInnen:

1. Nadira Hashimi (Afghanistan)

2. Fahima Sunni (Korea)

3. Raida Said (Palästina)

4. Petra Kourukmas (Deutschland)



Wir lassen uns keinen Kampf der Kulturen aufzwingen

1. Wir kommen aus verschiedenen Ländern

2. Wir sprechen verschiedene Sprachen.

3. Wir protestieren gemeinsam gegen die militärischen Angriffe auf Afghanistan

4. Weil darunter nur die Zivilbevölkerung leidet.



1. Krieg ist kein geeigneter Schutz vor terroristischen Anschlägen.

2. Die Massenflucht führt zu weiterem Elend, das durch mühevolle Arbeit von internationalen Hilfsorganisationen nicht abgewendet werden kann.

3. Der Krieg schürt Feindschaft und Hass.

4. Aber, entgegnen manche,......



1. aber es muss doch etwas gegen diese Terroristen getan werden

2. aber das kann man doch nicht so hinnehmen

3. Aber, denken manche, .....

4. Vielleicht ist der Islam ja doch eine Religion, die seine Anhänger zum Krieg verpflichtet, ...



1. Durch die Berichterstattung in den Medien wird dieses Misstrauen mehr und mehr geschürt.

2. Wörter wie islamisch, islamistisch, arabisch, irakisch, palästinensisch werden nur im Kontext von Wörtern wie Terror und Gewalt genannt

3. Diese unsachliche manipulative Berichterstattung hat direkte Auswirkungen auf den Alltag.

4. Da kommt dann plötzlich die Nachbarin, die die Welt nicht mehr versteht, weil sie im Fernsehen so Schreckliches über den Islam gesehen hat und ein Krieg erscheint ihr nun doch irgendwie gerechtfertigt,



1. man kann das doch nicht so hinnehmen,

2. man muss sich in acht nehmen vor den Muslimen

3. Warum soll man vor dem Islam Angst haben?

4. Warum sollen wir uns rechtfertigen?



1. Was ist der Islam?

2. Politiker und Journalisten reden darüber, als wüßten sie, was der Islam ist.

3. Sie wollen uns weißmachen, dass der Islam verantwortlich ist für alles.

4. Sie lassen weder Muslime noch Islamwissenschaftler zu Wort kommen.



1. Für uns ist der Islam etwas alltägliches.

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13.10.2001
2. Wir sind von unseren Familien und in unseren Schulen durch den Koran zur Achtung unserer Mitmenschen und zu sozialer Gerechtigkeit erzogen worden.

3. Wir müssen nicht immer im Koran nachlesen, ob wir so oder so handeln dürfen, sollen oder müssen,

4. aber wir können uns zum Beispiel auf diese allgemeinen Grundsätze berufen:



1. Sure 107,1-7

2. Hast du den gesehen, der den Glauben verleugnet? (1)

3. Er ist derjenige, der das Waisenkind schroff abweist, (2)

4. Und auch nicht danach strebt, den Armen zu speisen (3),



1. Darum wehe den Betenden (4), Die in ihrem Gebet nachlässig sind (5) Jenen, die nur gesehen werden wollen (6) und die Hilfeleistung verweigern (7).

2. Sure 4, 29

3. die ihr glaubt! Bringt euch nicht gegenseitig in betrügerischer Art und Weise um euer Hab und Gut,

4. sondern treibt Handel im gegenseitigen Einvernehmen.



1. Und tötet nicht euch selbst.

2. Wahrlich, Gott ist barmherzig gegen euch.

3. Sure 22. 39

4. Erlaubt ist (der Kampf) denen, die bekämpft werden, weil ihnen Unrecht getan worden ist.



1. Und wahrlich, Allah hat die Macht, ihnen zum Sieg zu verhelfen.

2. Sure 5. 48 Vers 179

3. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht.

4. Doch Er wollte euch prüfen in dem, was Er euch gegeben hat.



1. Darum wetteifert miteinander in guten Werken.

2. Zu Allah werdet ihr alle zurückkehren.

3. Dann wird Er euch Kunde geben davon, worüber ihr zu streiten pflegtet.

4. unterschiedliche Interpretationen mögen möglich sein, terroristische Verbrechen lassen sich nicht mit dem Koran rechtfertigen.



1. Wir haben nach klaren Worten gesucht, um unsere Gefühle auszudrücken.

2. Wir hoffen, dass alle die sich mit uns gemeinsam für einen gerechten Frieden auf der Welt einsetzen, erkennen, wenn versucht wird, Feindbilder aufzubauen, die dazu dienen sollen, einen Krieg zu rechtfertigen.

3. Unsere Freunde in Afghanistan, Pakistan, Irak und den arabischen Ländern können sich nicht vorstellen, dass hier die Menschen daran glauben, mit Zerstörung und Elend könnten Lösungen herbeigeführt werden.

4. Wir lassen uns keinen Kampf der Kulturen aufdiktieren.



1.
Wir fordern die sofortige Einstellung der militärischen Angriffe auf Afghanistan,

2.
wir fordern ein politisches Engagement Europas in der Region, das langfristig Lösungen anbieten kann, die dem Terrorismus den Boden entziehen.

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