Trägerkreis
"Atomwaffen abschaffen!"



vom:
Juni 2002


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Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen":

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Verschieden Grußworte zur 6.Jahrestagung "Atomwaffen abschaffen" in Erfurt 2002

div. RednerInnen

Ute Hinkeldein

Elfried Begrich

Axel Noack



Moderationstext zur Eröffnung der Tagung "Atomwaffen abschaffen -bei uns anfangen" - am 14.06.02 im Ev. Augustinerkloster [http://www.Augustinerkloster.de] in Erfurt

Ute Hinkeldein

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde aus Ost und West, sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste!

Warum Krieg? Warum Einsatz von Atomwaffen um Terror und Konflikte zu lösen? Diese Themen stehen heute im Mittelpunkt der Tagung.

Sie sind sicher mit mir einer Meinung, dass es noch niemals einen guten Krieg und niemals einen schlechten Frieden gab. Albert Einstein hat sich mit diesen Gedanken 1932 beschäftigt. Und wie aktuell diese Worte noch heute vor dem Hintergrund der Ereignisse vom 26. April 2002 in Erfurt 1sind, beweisen seine Schlussfolgerungen:

"Der Jammer mit Europa ist, dass die Völker mit falschen Ziel erzogen worden sind. Unsere Schulbücher verherrlichten den Krieg und unterschlagen seine Greul.

Sie indoktrinieren die Kinder mit Hass. Ich will lieber Frieden lehren als Hass, lieber Liebe als Krieg. Es gäbe genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrien oder -traditionen zu machen.

Vor allem dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver Arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges missbraucht werden."

Aber auch ein so großer Wissenschaftler und Pazifist wie Albert Einstein unterlag Irrtümern. Vor Furcht vor einer deutschen Aggression sprach er sich gegenüber Präsident Roosevelt für den Bau einer Atombombe aus. Nachdem die Ergebnisse von Hiroshima und Nagasaki bekannt wurden, war auch Einstein klar, es gibt nur eine Sorte Waffen, die gegen Hass, Gewalt und Krieg eingesetzt werden dürfen und müssen, das sind die Waffen des Geistes.

Auch wenn die kriegführende Macht USA und die Länder der NATO- Gefolgschaft seit dem Golfkrieg immer wieder betonen, Bomben, Clustergeschossen, U238-Sprengköpfe, Landminen und anderes Militärgerät und Waffen seien nötig, um die Gerechtigkeit, die Humanität und den Frieden in der Welt wieder herzustellen, so sah Albert Einstein diese Dinge schon 1932 ganz anders. "Interessenkonflikte unter den Menschen werden also prinzipiell durch Anwendung von Gewalt entschieden. So ist es im ganzen Tierreich und der Mensch will sich da wohl nicht ausschließen. Das ist also der ursprüngliche Zustand, wer die Herrschaft besitzt, besitzt auch die größte Macht. Nun, dieses Regime ist im Laufe der Zeit abgeändert worden, aber noch immer sind Recht und Macht unzertrennlich verbunden."

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Kampagne:
Atomwaffen
abschaffen!
Die Situation des Völkerbundes, des Vorläufers der heutigen UNO und der Bemühungen der Friedensgruppierungen 1932, schildert er so:

"Ein Blick auf die Erfolgslosigkeit der zweifellos ernst gemeinten Bemühungen der letzten Jahrzehnte, dieses Ziel (den Frieden) zu erreichen, lässt jeden deutlich fühlen, dass mächtige psychologische Kräfte am Werk sind (im eigenen Interesse", die diese Bemühungen paralysieren.

Viele politische und wirtschaftliche Machtbedürfnisse der Herrschenden in den jeweiligen Staaten stehen dem Interesse der Völker nach Frieden entgegen. An dieser Situation hat sich seit 1932, dem II. Weltkrieg, acht größeren und unzähligen kleineren Kriegen im 20. Jahrhundert und dem kriegerischen Auftakt des 21. Jahrhundert, absolut nichts geändert. Vor dem Hintergrund der akuten Konflikte in Pakistan und Indien, die einen Atomkrieg nicht ausschließen, wünsche ich der Tagung einen erfolgreichen Verlauf.



Grußwort zur Jahrestagung "Atomwaffen abschaffen" vom 14.-16. Juni 2002 im Augustinerkloster

Elfried Begrich (Propstin zu Erfurt-Nordhausen)

Verehrte Anwesende, liebe in Sorge um den Frieden verbundene Schwestern und Brüder!

Die Welt ist zwar ein Dorf, aber mitunter ein ganz schön großes Dorf. So kann ich die Entfernung zwischen Tanzania und Erfurt nur mit diesem Grußwort überbrücken, obwohl ich gern jetzt in dieser Tagung bei Ihnen in Augustinerkloster wär. Aber ich werde es nicht versäumen, sowohl bei der Bischofseinführung hier als auch bei all den anderen Stationen des dichtgefüllten Progrannns, das mich durch die Partnerkirche unserer Kirchenprovinz Sachsen führen wird, die Brücke zwischen den Kontinenten und Kirchen gerade mit der Thematik dieser Tagung zu bauen. So begrüße ich Sie also von Tanzania aus im Augustinerkloster. Ich freue mich sehr, dass die Tagung mit diesem so dringenden Thema gerade hier in "meinem Hause" stattfindet und ich Sie in meiner Doppelfunktion als Pröpstin des Sprengeis Erfurt-Nordhausen und als Vorsitzende des Kuratorium des Augustinerklosters begrüßen darf. Dieses Thema hat hier seinen Ort hierher und gute Tradition! Die friedensethische Debatte gehört zu den zentralen Anliegen der evangelischen Kirche wie es in der Friedensdenkschrift der EKD 1981 festgeschrieben ist: "In der Zielrichtung christlicher Ethik liegt nur der Friede, nicht der Krieg". Ich persönlich wünsche mir die Folgen aus dieser Grundposition manchmal durchaus konsequenter im Hause Gottes. Dazu gehört auch der Mut zur Einseitigkeit, die oft mit dem Vorwurf der Ideologisierung bedacht wird. Ja, mag sein, aber es ist die Ideologie unseres Herrn Jesus Christus und die war nun mal einseitig, radikal und nicht hinterfragbar.

Die entscheidenden Friedensworte sind Gipfelworte außergewöhnlicher Gipfeltreffen vom Berg Sinai und vom Berg der Seligpreisungen.

Wir brauchen beides: das apodiktische "Du sollst nicht töten" und die Folge dessen: "Selig seid ihr, die ihr Frieden schafft, den Sanftmütigen wird das Erdreich gehören.

Täuschen wir uns nicht: Es geht nicht um ein Seligwerden, sondern um ein Seligsein, das heißt, ein Leben im Einklang mit allem, was lebt hier und jetzt auf dieserErde.

"Friede auf Erden, das ist kein Problem, sondern ein mit der Erscheinung Christi selbst gegebenes Gebot", stellt Bonhoeffer fest. "Zum Gebot gibt es ein doppeltes Verhalten: den unbedingten Gehorsam der Tat oder die scheinheilige Frage der Schlange: Sollte Gott gesagt haben?" Diese letzte Frage ist die große Versuchung für uns alle in den sich wandelnden Zeitläufen, auch innerhalb der Kirche. Sollte Gott gesagt haben: "Du sollst die Werten des Lebens nicht verteidigen und den Terror nicht besiegen?" Schon, schon, aber eben nicht so wie du Menschenkind es seit Steinzeitepoche beibehalten hast: Eben nicht mit Waffen, nicht Sicherheiten. Immer wird Friede mit Sicherheit verwechselt, aber es gibt keinen Weg zum Frieden auf dem Weg der Sicherheit. Friede ist das Gegenteil von Sicherung.

Um herauszufinden, wie das gehen kann, zu buchstabieren das Alphabet des Friedens, dazu brauchen wir Tagungen wie diese, dass eine Allianz erstehe für den Frieden mit allen Menschen guten Willens quer durch die Parteienlandschaft, ein Bündnis mit Wissenschaft, Kirche, Verbänden, Gewerkschaften und Wirtschaft. Zugegeben: eine Ökumene sehr eigener Art. Für diese Allianz braucht es viel Wissen, viel Information und viel Fragen, viel gegenseitiges Bestärken und eine große Portion eigenen Mutes.

Möge diese Tagung mit so kompetenten und erfahrenen Friedensmenschen dazu dienen.

Mit einem Wort unseres Patrons Augustinus grüße ich Sie.

"Frieden gibt es soviel, wie es Beziehungen gibt", und wünschen Ihnen einen guten, ermutigenden und weiterbringenden Verlauf der Tagung, deren Ergebnisse hoffentlich vielen Menschen Orientierung geben wird.



Grußwort Bischof Axel Noack (Ev. Kirche der Kirchenprovonz Sachsen, Magdeburg)

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bedanke mich herzlich für Ihre freundliche Einladung zu Ihrer Erfurter Tagung. Ich möchte meiner Freude Ausdruck verleihen, daß Sie Ihre Jahrestagung zu dem so wichtigen Thema in Erfurt im Augustinerkloster abhalten.

Es wäre mir eine große Freude gewesen, Sie auch persönlich in unserer Landeskirche zu begrüßen. Das wird aber nicht möglich sein, da an dem gleichen Wochenende unsere Kirchenleitung tagt, der ich vorzusitzen habe und also nicht fehlen kann. Es tut mir ausgesprochen leid, denn ich denke, daß die Gruppen, die so zahlreich ja nicht sind, die sich den friedensethischen Fragen deutlich stellen, Unterstützung dringend brauchen.

Ich bitte Sie also herzlich, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ihrer Jahrestagung von mir zu grüßen.

Ich wünsche der Tagung ein gutes Gelingen und Gottes reichen Segen.



E-Mail:   friekoop@bonn.comlink.org
Internet: http://www.friedenskooperative.de
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