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Antikriegs-
tag 2000
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vom:
14.08.2000


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Antikriegstag 2000:

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AUFRUF ZUM ANTIKRIEGSTAG 2000

Mahn- und Gedenkveranstaltung

Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock

auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof Stukenbrock/Senne

Sonnabend, 2. September

Ab 13.00 Uhr Friedhofsführungen

Ab 14.00 Uhr besteht die Möglichkeit des Besuchs der Dokumentationsstätte auf dem Gelände der Landespolizeischule

14.00 Uhr Gottesdienst

15.00 Uhr Kranzniederlegung

Gedenkansprache:

Prof. Dr. Arno Klönne, Paderborn

Vor 55 Jahren endete der von Deutschland ausgelöste II. Weltkrieg. Unermessliches Leid und Elend brachte er über die Menschheit. Viele Millionen starben an den Fronten oder im Bombenhagel, der zahlreiche Städte zu Ruinenfeldern machte. Vor einem Jahr beteiligten sich erneut deutsche Soldaten im Rahmen der NATO an einem Angriffskrieg, diesmal gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Mehrere Tausende Menschen verloren ihr Leben. Zerstörte Landschaften, Brücken, Wohnhäuser, Krankenhäuser, Industriebetriebe sowie Flucht und Vertreibung unzähliger Menschen waren das Ergebnis. Mit diesem Krieg wurde kein politisches Problem gelöst. Das Elend der Menschen, vor allem im Kosovo, wurde nur verschlimmert.

Gerade von der rot-grünen Bundesregierung hatten wir eine andere, humane Außen- und Friedenspolitik erwartet und wurden bitter enttäuscht.

Auch im Falle des Tschetschenien-Krieges ist das friedenspolitisch- diplomatische Agieren zwiespältig: wirtschaftliche und diplomatische Kontakte werden zu Russland gepflegt, friedenspolitische vernachlässigt. Krieg ist jedoch nie eine nur innenpolitische Angelegenheit.

Unser Land hat sein Versprechen, »Nie wieder soll von Deutschland ein Krieg ausgehen!« gebrochen. Mit dem Krieg gegen Jugoslawien wurde nationales und Völkerrecht verletzt Die Mehrheit der Abgeordneten des Bundestages hat dies toleriert. Sie gab der Bundeswehr neue Aufgaben. Nicht mehr die Verteidigung des NATO-Gebietes ist heute ihre Hauptaufgabe, sie wird auf Kampfeinsätze in sogenannten Krisengebieten vorbereitet und dafür ausgerüstet Diese Politik ist verhängnisvoll und falsch. Sie erfordert unser aller Protest Wir fordern eine konsequente Friedenspolitik unseres Landes getreu dem Inhalt des Grundgesetzes und der Charta der Vereinten Nationen.

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Antikriegs-
tag 2000
Inhalt
Ein Jahr nach dem Krieg gegen Jugoslawien droht erneut Kriegsgefahr auf dem Balkan. Stehen wir der erneut machtlos gegenüber? Wann wird man begreifen, dass Kriege keine Probleme lösen, sondern nur neue schaffen?

Während mit deutscher Beteiligung neues Leid geschaffen wurde, haben viele Opfer des II. Weltkrieges keinerlei Entschädigung bekommen. Erst vor ein paar Wochen einigte man sich auf eine halbherzige Entschädigung für einen Teil der ZwangsarbeiterInnen). Nur wenige Betriebe, in denen sie ausgebeutet wurden, beteiligen sich heute an dem dafür geschaffenen Fond. Von der Entschädigung ausgenommen bleiben auch weiterhin die sowjetischen Kriegsgefangenen, die wie die KZ-Häftlinge härteste Sklavenarbeit leisten mussten. Sie stellten 25 Prozent der Zwangsarbeiter. Dieses Gesetz darf keinen Schlussstrich unter die NS-Vergangenheit ziehen. Während in unserem Lande die zehnjährige deutsche Einheit gefeiert wird, weigert sich die Bundesregierung hartnäckig, die Opfer des Kalten Krieges in den alten Bundesländern zu entschädigen. Das betrifft u.a. die Betroffenen der Berufsverbote, zahlreiche Kommunisten und andere Mitbürger, die wegen ihres Eintretens gegen die Wiederaufrüstung Westdeutschlands und für Kontakte zu Organisationen der DDR zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt wurden oder andere schwere persönliche Nachteile durch Verfolgungen erlitten haben.

Das neue Jahrtausend weist den Menschen dieser Welt in allen Lebensbereichen den Weg in das Super High Tech-Zeitalter. Die Umverteilungs- und Vernichtungsmaschinerie Krieg läuft dabei besser denn je zuvor. Dieses Paradoxon muss endlich beseitigt werden, denn Krieg ist unmenschlich, Krieg ist antimodern. So wie jede neue Generation Lesen, Schreiben und Rechnen erlernen muss, so muss sie auch lernen, dass Krieg, Intoleranz und Rassismus niemals zugelassen werden dürfen, niemals richtiq sein können.

Wir erwarten von der Bundesregierung und dem Bundestag eine moderne Friedenspolitik.

Dazu gehören u.a.:

 Die Bundeswehr darf entsprechend dem Auftrage des Grundgesetzes nur der Verteidigung dienen.

 Alle Rüstungsprogramme sind zu stoppen, die helfen, die Bundeswehr zu einer internationalen Eingreiftruppe zu machen.

 Deutschland hilft selbstlos beim Wiederaufbau der Bundesrepublik Jugoslawiens. Es leistet Schadensersatz für die von ihm durch den Krieg verursachten Schäden. Es soll Initiativen zur Beendigung der Blockade Jugoslawiens ergreifen.

 Jede Regierung, die glaubt mit Kriegen gegen andere Völker oder auch gegen das eigene Volk Probleme lösen zu müssen, erhält von Deutschland keinerlei militärische Hilfe. Das betrifft gegenwärtig die Türkei, die mit aller Brutalität einen Krieg gegen die Kurden führt und Russland, das mit dem Krieg gegen das Volk der Tschetschenen große Schuld auf sich lädt.

 Die Entschädigungsregelung für Zwangsarbeiter des II. Weltkrieges gilt auch für die Kriegsgefangenen, die zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.

 Alle Opfer des Kalten Krieges auch in Westdeutschland erhalten für das ihnen damals zugefügte Unrecht eine Entschädigung.

Wir rufen anlässlich des Antikriegstages 2000 auf zu einer Mahn- und Gedenkveranstaltung am Sonnabend dem Septemberab 14.00 Uhr an den Gräbern der 65.000 in Stukenbrock zu Tode gequälten sowjetischen Kriegsgefangen und Zwangsverschleppten aus Polen, Frankreich, Jugoslawien und Italien. Wir wollen an dieser Stätte unsere Stimme heben für Frieden, Toleranz und Wahrung der Menschenrechte. Wir legen Blumen auf die Gräber als ein Zeichen unseres Willens zum Frieden mit allen Völkern.

NEUEN JAHRHUNDERT MUSS FRIEDEN SEIN!


Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock, Weidenstr. 28, 32457 Porta Westfalica, verantworlich: Werner Höner
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