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Antikriegs-
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vom:
09.08.2001


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Antikriegstag 2001:

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Aufruf zum Antikriegstag in Bremen 2001:

Keine Entsendung von Bundeswehrsoldaten nach Mazedonien

Deutscher Gewerkschaftsbund, Kreis Bremen und Bremer

Am 1. September 1939 begann Deutschland mit dem Überfall auf Polen zum zweiten Mal in einem Jahrhundert einen Weltkrieg. Der damit vom deutschen Faschismus eingeleitete Versuch, mit militärischer Gewalt ökonomische und politische Großmachtinteressen durchzusetzen, endete in der Katastrophe: Über 50 Millionen Menschen verloren ihr Leben, ganze Länder wurden verwüstet. In einem beispiellosen Vernichtungskrieg ermordeten SS, Wehrmacht und Polizei elf Millionen politisch und rassistisch Verfolgte, darunter sechs Millionen Juden. Dem so genannten Euthanasie-Programm fielen etwa 350000 Menschen mit Behinderungen zum Opfer. Nach der Befreiung hieß 1945 die Losung "Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg!" Die Siegermächte der Anti-Hitler-Koalition legten im Potsdamer Abkommen fest, dass Deutschland entnazifiziert und entmilitarisiert und die ökonomische Macht durch die Entflechtung monopolistischer Großunternehmen eingeschränkt werden sollte. Doch dies wurde in der Bundesrepublik niemals umgesetzt. Bereits ab Mitte der 50er Jahre begann die Wiederaufrüstung unseres Landes.

Auf der Antikriegstags - Kundgebung am 1. September 2001 in Bremen wollen wir gegen den drohenden Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien Stellung beziehen. Im Grundgesetz wurde als eindeutige Konsequenz aus dem deutschen Faschismus das Verbot eines Angriffskriegs festgelegt. Auch in der UN-Charta ist ein allgemeines Gewaltverbot verankert. Dennoch beteiligte sich Deutschland vor zwei Jahren im Rahmen der NATO am Krieg gegen Jugoslawien.

Der Krieg löste nicht die Probleme, er brachte unsägliches Leid über alle Menschen in der Region. Der Flucht und Vertreibung der Kosovo-Albanerlnnen folgte die massive Angriff auf SerbInnen und Roma aus dem Kosovo unter den Augen des NATO-Protektorates. Unter der KFOR-Präsenz konnte die kosovo-albanische UCK fast ungehindert ihren Aktionsradius auf Serbien und Mazedonien ausweiten.

In Mazedonien steht die NATO vor dem Offenbarungseid ihrer Politik. Die nationalistischen Geister, die man einst rief, haben sich selbstständig gemacht. Einerseits will man sich nicht erneut bedingungslos hinter die UCK stellen, da durch ihren Sieg in Mazedonien die Gefahr eines politisch unberechenbaren Großalbaniens näher rücken würde. Auf der anderen Seite will man sie auch nicht wirklich bekämpfen - sei es um die eigenen Soldaten im Kosovo nicht zu gefährden, sei es, weil man unter Ausnutzung der bürgerkriegsähnlichen Zustände den NATO-Einfluss ausdehnen will.

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Antikriegs-
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In Mazedonien geht es in erster Linie darum, eine stabile, politische Verhandlungslösung zu finden. Dafür ist ein Militärbündnis wie die NATO, das im Kosovo-Konflikt die UCK als ihre Bodentruppen betrachtete, ungeeignet. Hierfür sind die Vereinten Nationen zuständig - bei Erfolg auch für das Einsammeln von Gewehren. Eine weitere Selbstmandatierung der NATO und damit die erneute Aushebelung der Vereinten Nationen muss verhindert werden. Es steht zu befürchten, dass beim Eingriff der NATO ein erneuter Krieg droht, der zur weiteren Destabilisierung des Balkans mit unabsehbaren Konsequenzen führen kann.

Anlässlich des Antikriegstages 2001 fordern wir die Bundesregierung auf, sich gegen eine deutsche militärische Beteiligung in Mazedonien und für eine Konfliktvermittlung unter Federführung der UNO einzusetzen.

Der 1. September ist und bleibt für uns Verpflichtung, sich für ein solidarisches Miteinander einzusetzen und sich gegen jegliche Art von Ausgrenzung, Militarisierung und Krieg konsequent zu wehren.

Wir rufen auf zu einer Kundgebung am Samstag, 1. September, um 12 Uhr auf dem Bremer Marktplatz!

Veranstaltungen zum Antikriegstag 2001 in Bremen

Donnerstag, 30. August 2001, 12 Uhr

"Gesellschaftspfeiler" - eine Kunstaktion mit Joachim Fischer und Klaus Schiesewitz zum Antikriegstag. Mahnung für Frieden und Fremdenfreundlichkeit.
Ort: Bürgerhaus Vegesack

Donnerstag, 30. August 2001, 17 Uhr

Donnerstags-Mahnwache für den Frieden
Ort: Marktplatz Bremen

Freitag, 31. August 2001

Die gewerkschaftlichen Arbeits- und Erwerbslosengruppen wollen in einer Aktion gegen die zunehmende Zusammenarbeit von Bundeswehr und Arbeitsamt protestieren. Aktuell werben beide gemeinsam um Jugendliche, insbesondere für Auslandseinsätze, zum Beispiel auf dem Balkan. Ansprechpartner: Jürgen Willner, Telefon 77559

Freitag, den 31. August, 20 Uhr

UNICEF stellt die Anti-Kleinwaffen-Kampagne vor. Videovorführung mit Diskussion.
Ort: Kulturhaus Pusdorf, Woltmershauser Straße 444.
Veranstalter: UNICEF-Gruppe Bremen und Kulturhaus Pusdorf. (Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Reihe "In Frieden leben".)

Freitag, 31. August 2001, 18 Uhr

Henryk Hauffe (Poznan) erinnert an sein Leben als Zwangsarbeiter in Bremen in den Jahren 1942-45.
Ort: Büro der VVN-BdA, Bürgermeister-Deichmann-Straße 26 / oder in der Villa Ichon, Goetheplatz 4.
Veranstalter: VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Bürgermeister-Deichmann-Str. 26, 28217 Bremen, Telefon 382914, Fax 382918, www.vvn-bda.de/bremen

Samstag, 1. September 2001, 12 Uhr

Kundgebung zum Antikriegstag "Keine Entsendung von Bundeswehrsoldaten nach Mazedonien" u.a. mit Kulturbeiträgen von der Gruppe "Velvet"
Ort: Marktplatz Bremen
Veranstalter: Deutscher Gewerkschaftsbund und Bremer Friedensforum

Samstag, 1. September 2001, von 14.30 bis 15.30 Uhr

(Bei Bedarf und Lust und Laune auch länger)
Mahnwache gegen Waffenexporte über bremische Häfen anlässlich des "Hafenfests",
Ort: Lankenauer Höft
Veranstalter: Pusdorfer Friedensgruppe, Ansprechpartner: Joachim Fischer, Telefon 542348

Samstag, 1. September 2001, 15 Uhr

Für welche Sicherheit? Die neue Bundeswehr: Angriffsarmee nach außen und Kooperationspartner von Krankenhäusern und Firmen im Innern? Diskussionsveranstaltung mit den Referenten: Anne Rieger, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Waiblingen/Baden-Württemberg, und Lothar Galow-Bergemann, Personalrat im Klinikum Stuttgart, aktiv in der Gewerkschaft ver.di und in der Stuttgarter Friedensinitiative; brachte zusammen mit anderen die Kooperationsverträge zwischen Bundeswehr und Krankenhäusern an die Öffentlichkeit.
Moderation: Barbara Heller und Gerhard Kupfer
Ort: DGB-Haus, Clara-Zetkin-Saal, Bahnhofsplatz 22/28
Veranstalter: DGB-Kreis Bremen, Bremer Friedensforum

Samstag, 1. September 2001, 19.30 Uhr

KONZERT ZUM ANTIKRIEGSTAG
Musik für die Einheit der Völker - gegen militärisches Eingreifen, Es singt der Chor "Bridge Walkers Group" aus Namibia.
Ort: Ev. Zionsgemeinde, Kornstraße 31, Bremen-Neustadt
Veranstalter: DGB-Kreis Bremen, Evangelische Studentinnengemeinde Bremen, Bremer Friedensforum, Abrüstungsinitiative Bremer Kirchengemeinden

Sonntag, 9. September 2001, 11.00 Uhr

Tag des Erinnerns, Mahnens und Gedenkens an die Opfer von Faschismus und Krieg: es sprechen Hartmut Drewes und Hylke Boerstra (Honorarkonsul der Niederlande). Musikalisch begleitet wird die Gedenkfeier vom Deutsch-Polnischen Chor unter Leitung von Rochus Salanczyk.
Ort: Osterholzer Friedhof
Veranstalter: VVN-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Bürgermeister-Deichmann-Str. 26, 28217 Bremen, Telefon 382914, Fax 382918, www.vvn-bda.de/bremen

Impressum:

Herausgeber:
Deutscher Gewerkschaftsbund, Kreis Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen, Telefon 33576-21, Fax: 3357660,
Bremer Friedensforum, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, Telefon/Fax 0421-355816 oder 3961892

Spendenkonto: SEB Bank Bremen, BLZ 290 101 11, Konto-Nr. 1028528800



E-Mail:   bremen@dgb.de
Internet: http://www.dgb-bremen.de
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