Erstellt: 13.08.1999 nächster Artikel | zu: Antikriegstag 1999 - Inhalt Flugblatt des DGB Kreis München und des Münchner Friedensbündnis: Konflikte ohne militärische Gewalt lösen DGB Kreis München (DGB-Grundsatzprogramm von 1996) Am 1. September 1999 jährt sich zum sechzigsten Mal der Überfall Deutschlands auf Polen und damit der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Aber immer noch lassen die Versuche nicht nach, die Naziverbrechen und den Zweiten Weltkrieg umzulügen. Ging es im ¯Historikerstreit® 1986 fast ausschließlich um die Frage der Einzigartigkeit des Holocaust, so arbeiten rechte Publizisten und Historiker seit einigen Jahren verstärkt an der Verdrehung der Ursachen des Zweiten Weltkrieges. Der Überfall auf Polen und der Angriff auf die Sowjetunion (1941) seien nichts anderes gewesen, als Präventivkriege, die man geführt habe, um Angriffen auf Deutschland zuvorzukommen. Der DGB München und das Münchner Friedensbündnis wollen mit dieser Veranstaltung dazu beitragen, daß die Voraussetzungen, aus der Geschichte zu lernen, nicht zerstört werden. Dazu ist es nötig, sich den Wahrheiten der Vergangenheit zu stellen, sich ihrer zu erinnern und sich über deren Interpretationen zu informieren und darüber zu diskutieren. Aber auch die aktuellen Entwicklungen, insbesondere der Krieg im Kosovo, bei dem das Wort Präventivkrieg eine weitere, neue Interpretation erfahren hat, sollen in den Vorträgen und Diskussionen eine Rolle spielen. Die historischen Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Von Beginn an war die Innen- und Außenpolitik der Nazis von dem Ziel bestimmt, den Krieg vorzubereiten. ¯An dem Plan, nach der >rassischen Säuberung des deutschen Volkskörpers< eine hierarchisch strukturierte >Rassenordnung< in Europa zu errichten, kann nicht gezweifelt werden. Zur Erreichung dieses Zieles wurden Rassenmorde begangen und im Osten ein beispielloser >Rassenkrieg< geführt® (Wolfgang Wippermann). Nach dem Beginn des Krieges radikalisierten die Nazis ihre ¯Rassenpolitik® gegen die Juden, die Sinti und Roma und gegen die sogenannten Erbkranken. Die ¯Rassenpolitik® ging in Rassenmord über. Vernichtung und Krieg sind die untrennbar zusammengehörigen Momente der NS-Politik. | |
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Antikriegstag 1999 - Inhalt | Vor diesem Hintergrund ist diversen ¯Geschichtsfälschern® folgende Absicht zu unterstellen:
Mittels der Umdeutung von Geschichte soll die geistige Vorherrschaft in den Auseinandersetzungen um die Leitbilder und Wertvorstellungen im vereinigten Deutschland gewonnen werden. Letztendlich sollen die Täter entlastet und die NS-Zeit zu einem ¯normalen® Abschnitt der deutschen Geschichte gemacht werden. Die Hoffnung der Überlebenden des Nazi-Terrors ¯Nie wieder Krieg!® hat sich nicht erfüllt. Gerade der Krieg im Kosovo und die Nato-Bombardements gegen Jugoslawien - unter bundesdeutscher Beteiligung - haben gezeigt, daß militärische Gewalt kein Mittel sein kann, um Krisen und deren Ursachen zu bewältigen. Diese Tatsache bestätigt einmal mehr die Aussage des DGB-Grundsatzprogrammes von 1996: ¯Soziale, ökonomische und ökologische Konflikte müssen auf zivilem Weg ohne militärische Gewalt gelöst werden.® Aus Anlaß des 1. September 1999 unterstreichen wir die Forderung: Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen. Sowohl die Geschichte dieses Jahrhunderts wie die Herausforderungen der Zukunft gebieten: Die Bundesrepublik Deutschland muß ihren Einfluß geltend machen und für Frieden in Europa und in der ganzen Welt eintreten. Kontaktadresse: DGB-Kreis München, H. Schmid, Schwanthalerstraße 64, 80336 München | |
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