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Erstellt:
30.08.1999


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zu: Antikriegstag 1999 - Inhalt

Anti-Kriegs-Tag in Kassel - Aufruf: 1.September 1939 - 1.September 1999

Nie wieder Krieg!

DGB Kreis Kassel und Kasseler Friedensforum

Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen.

Am 1.Setember vor 60 Jahren begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg. Damit brachte Deutschland - zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert - ungeheures Leid über Millionen von Menschen, insbesondere in Osteuropa. 55 Millionen Menschen wurden getötet, davon allein 20 Millionen Sowejtbürger; unzählige wurden verletzt und verstümmelt, Hunderttausende zu Zwangsarbeit verschleppt, Tausende von Dörfern und Städten wurden dem Erdboden, geleichgemacht. Den traurigen Höhepunkt fand die Nazi-Barbarei in der systematischen Vernichtung von sechs Millionen Juden in den Vernichtungslagern von Auschwitz, Treblinka, Majdanek usw. Für die Überlebenden gab es daher nur eine Konsequenz: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel." So heißt es im Schwur der ehemaligen Buchenwald-Häftlinge. Auch das übrige demokratische Deutschland und die Völker der Welt waren sich 1945 darin einig alles zu tun, damit von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen kann.

Spätestens mit der Beteiligung der Bundeswehr am völkerrechtswidrigen Krieg der NATO gegen Jugoslawien im Frühjahr 1999, wurde diese wichtige Lehre aufgegeben. Die heutige Bundesrepublik ist nicht Hitler-Deutschland, die Bundeswehr ist nicht die alte Wehrmacht und die NATO ist nicht mit den faschistischen Achsenmächten des Zweiten Weltkriegs gleichzusetzen. Aber genausowenig ist Milosevic ein zweiter Hitler und sind die Verbrechen, die im Bürgerkrieg im Kosovo begangen wurden, auch nur im geringsten, mit den Verbrechen der Wehrmacht an den osteuropäischen Völkern im Zweiten Weltkrieg zu vergleichen. Wer den NATO-Krieg gegen Jugoslawien mit der Parole "Nie wieder Krieg - Nie wieder Auschwitz" zu begründen versuchte, handelte in doppelter Weise unverantwortlich: Einmal sollte uns damit ein geredet werden, dass die NATO-Angreifer und damit auch Deutschland diesmal auf der richtigen Seite gegen,,das Böse" schlechthin kämpfen; zum anderen wurden damit auch die faschistischen Gräuel des Zweiten Weltkriegs ihrer historischen Einmaligkeit beraubt und somit verharmlost. Soll damit, ausgerechnet unter der Ägide einer sozialdemokratisch-grünen Bundesregierung, der "Schlussstrich" unter die deutsche Geschichte gezogen werden, vor dem Ignatz Bubis zeit seines Lebens gewarnt hat?

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Antikriegstag 1999 - Inhalt
Dazu sagen wir NEIN.

60 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs und 10 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges darf es keine Rückkehr zu einer Politik der Gewalt; des Völkerrechtsbruchs und des Angriffskrieges geben.

Wir sagen NEIN

zu einer Politik der Umrüstung der Bundeswehr zum Zwecke weltweiter Kampfeinsätze, so wie es von Rühe (CDU) begonnen und nun von Scharping (SPD) fortgesetzt wird. Es gibt keine "vitalen Interessen" Deutschlands in der Weil die mit militärischen Mitteln,,gesichert" werden müssen. Es gibt nur ein wirklich vitales Interesse der Menschen in Deutschland und überall in der Welt: Das ist dass Interesse Frieden, menschenwürdiger Arbeit, Demonkartei und sozialer Gerechtigkeit. Krieg und die Rüstung zum Krieg stehen dazu im unversöhnlichen Widerspruch.

Wir sagen JA

zu allen Formen der zivilen Konfliktprävention und -bearbeitung, dem Einsatz politischer Mittel zur Beilegung von internationalen Streitigkeiten, zur Stärkung der Organe der Staatengeinschaft, die extra für diesen Zweck geschaffen worden sind (UNO, OSZE).

Wir sagen auch JA

zur Wiedergutmachung angerichteter Schäden, sei`s in Bezug auf die Entschädigung der noch lebenden Zwangsarbeiter/innen aus du Zeit des Zweiten Weltkriegs, sei`s in Bezug auf die Wiedergutmachung der im jüngsten Krieg durch NATO-Bomben angerichteten Zerstörungen jugoslawischer Einrichtungen, Städte und Dörfer Brücken, Krankenhäuser Schulen und Rundfunksender.

Anstatt für weitere Kriege zu rüsten, müssen wir den Frieden vorbereiten. Dies verlangt das DGB - Grundsatzprogramm, in dem es heißt: "Die Auflösung der bipolaren Struktur hat neue, historisch einmalige Möglichkeiten für Frieden und Abrüstung eröffnet. Diese optimal zu nutzen, ist Aufgabe der Politik . Rüstungsexporte müssen dauerhaft reduziert, Rüstungsausgaben nachhaltig gesenkt werden.

Die. Bundesregierung und ihr Verteidgungsminister Scharping verfolgen ein anderes Ziel: Sie wollen den Ausbau der Bundeswehr zu einer weltweit einsetzbaren Armee, ausgerüstet mit entsprechend modernen und teuren Waffensystemen. Im Friedens-Memorandum 1999 der Friedensbewegung wird deshalb verlangt:,,Wir fordern die Bundesregierung auf, den eingeschlagenen Weg zur Herausbildung einer strukturellen Angriffsfähigkeit zu verlassen und umzukehren.. Die Welt von heute verlangt enorme Mittel für die Prävention, die Konfliktvermeidung, die Bekämpfung von Konfliktursachen, die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit und nicht den fortgesetzten Einsatz von zig Steuermilliarden zur Herstellung konfrontativer Mittel, die den Tod von menschen planen."

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Antikriegstag 1999 - Inhalt
60. Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wird es Zeit, die Weichen auf Frieden zu stehen und nicht den nächsten Krieg vorzubereiten.

DGB Kreis Kassel, Tom Lanzendörfer; Kasseler Friedensforum, Dr. Peter Strytynski

Antikriegs-Tag in Kassel -1. September 1999

5.45 Uhr Gedenken im Mahnmal für die Opfer des Faschismus (Weinberg/Fürstengarten); anschließend gemeinsames Frühstück; Ab 14.30 am Opernplatz (Fußgängerzone), Kunstaktion: Bau einer Gedenkwand (Jeder kann Hand anlegen), Informationen und Aktionen, Musik, Rezitation; 17.30-18 Uhr: Kundgebung

Wahrend der Dauer der Aktionen besteht für alle die Möglichkeit, Gedanken zum Anti-Kriegs-Tag in bereitgelegte Bücher einzutragen.





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