Erstellt: 01.09.1999 nächster Artikel | zu: Antikriegstag 1999 - Inhalt Erklärung zum Antikriegstag Nie wieder Krieg! Infostelle Militarisierung IMI (von Tobias Pflüger, geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Heute, am 01. September 1999 jährt sich der deutsche Überfall auf Polen und damit der offizielle Beginn des zweiten Weltkriegs zum 60. Mal. Der von Deutschland begonnene zweite Weltkrieg steht in enger Verbindung mit vier Tatsachen: 1. Deutschland begann die systematische, industriemäßige Vernichtung insbesondere von Juden und Jüdinnen, aber auch von Sinti und Roma und politisch Oppositionellen. Millionen Menschen wurden von Deutschen aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Überzeugung verfolgt und umgebracht. Der Name des Vernichtungslagers Auschwitz steht für diesen Holocaust, für die Shoa. 2. Deutschland führte seit dem 01. September 1939 einen "totalen Krieg", einen expansiven Angriffs- und Vernichtungskrieg, den zweiten Weltkrieg. Der deutsche Vernichtungskrieg richtete sich insbesondere gegen Menschen und Staaten im Osten wie Rußland, aber auch z.B. Jugoslawien. Millionen Menschen wurden systematisch vertrieben oder umgebracht. 3. Im zweiten Weltkrieg wurden von allen Kriegsseiten immer gefährlichere Waffen eingesetzt. Seinen Endpunkt fand dies im Einsatz von Atomwaffen durch die USA gegen Japan, gegen die Städte Hiroshima und Nagasaki. 4. Deutschland wurde 1945 in Besatzungszonen aufgeteilt. Aus den Besatzungszonen entstanden zwei deutsche Staaten: BRD und DDR. Der alt- neue Ost-West-Gegensatz, der "kalte Krieg", der Gegensatz der Atommächte verschärfte sich. Der kalte Krieg führte zu "Stellvertreterkriegen" in aller Welt. Menschen und Staaten im Süden wurden und werden bewußt arm und abhängig gehalten. Die Ausbeutung des Südens wurde nicht gestoppt, sondern weiter fortgeführt. Zu einem (Atom-)Krieg zwischen den Blöcken kam es zum Glück nicht. 1989 fand der Ost-West-Gegensatz teilweise ein Ende, es gab seit 1990 wieder nur einen deutschen Staat und der Warschauer Pakt löste sich auf. | |
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Antikriegstag 1999 - Inhalt | Konsequenzen und Schlußfolgerungen aus Auschwitz, Vernichtungskrieg, Hiroshima und kaltem Krieg zu ziehen, ist Verpflichtung für alle Menschen, insbesondere für Deutsche.
Diese Verpflichtung sollte heißen: Nie wieder Krieg! Die Entwicklung am Ende des Jahrtausends ist leider genau eine andere: Krieg als Mittel der Politik ist allgegenwärtig und selbst nach Europa zurückgekehrt. Die NATO wird ausgebaut zu einem weltweiten Interventionsbündnis mit dem Ziel der "Verteidigung gemeinsamer Interessen" der NATO-Staaten. Die NATO führte einen völkerrechtswidrigen und grundgesetzwidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien. Die Art der Kriegsführung (Streubomben u.a.) zeigt, daß der Krieg gegen die Zivilbevölkerung gerichtet war. Der Krieg gegen Jugoslawien wurde von den Vertretern der Bundesregierung bewußt mit der Formel "Nie wieder Auschwitz" begründet. Damit wurde Auschwitz verharmlost und instrumentalisiert für die Rechtfertigung eines Krieges. Mit Auschwitz sollte "abgeschlossen" werden. Geschichte kann - und das muß insbesondere an die Adresse der Regierenden in Berlin, die Vertreter der "Berliner Republik" gesagt werden: Geschichte kann nicht "abgeschlossen" werden, Geschichte bleibt immer Verpflichtung . Die durch den zweiten Weltkrieg eingeleiteteten Entwicklungen wie sie durch die Begriffe Auschwitz, Vernichtungskrieg, Hiroshima und kalter Krieg symbolisiert werden, können nicht isoliert gesehen werden. Konsequenzen aus all diesen eingeleiteteten Entwicklungen zu ziehen ist Verpflichtung für die Zukunft! Grundvoraussetzung dafür ist, daß Krieg nicht mehr als Mittel der Politik angesehen wird, daß Krieg geächtet wird. Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V., Burgholzweg 116/2, 72070 Tübingen, Tel./Fax: 07071/49154 und 07071/49159 E-Mail: imi@gaia.de Internet: http://www.umb.de/ph/imi/index.htm | |
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