Syrien u. Arabellion

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01.03.2013


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Syrischen Frühling unterstützen?

Netzwerk Friedenskooperative

Bonn, Dezember 2012

Friedenskooperative beendet die Unterstützung von "Adopt a Revolution"

Wie auch das Komitee für Grundrechte und Demokratie haben wir kürzlich beschlossen, die Unterstützung von adopt a revolution einzustellen.

Anlass war der von medico international und "AaR" verfasste Aufruf "Freiheit braucht Beistand", den wir in den Formulierungen aufgrund der veränderten Situation in Syrien nicht mehr mittragen konnten.

Wir stehen zu unserer damaligen Entscheidung, "Adopt a Revolution" und die Förderung von gewaltfrei agierenden Initiativen der Zivilgesellschaft zu unterstützen - also einen unbewaffneten Aufstand gegen ein despotisch agierendes Regime (siehe die damalige Erklärung von uns unten).

In der ersten Phase des Aufstandes gab es berechtigte Hoffnung auf einen weiteren Erfolg des "Arabischen Frühlings".

Lange noch haben wir zumindest die Hoffnung gehabt, dass die lokalen Komitees selbst während der bewaffneten Auseinandersetzungen der unter dem Sammelbegriff "Freie syrische Armee" agierenden Kräfte mit dem Baath-Regime wirksame Korrektive aus der Zivilgesellschaft sein könnten.

Die Hoffnung auf einen demokratischen Gegenpol gegen die Militarisierung des Aufstandes und den zunehmenden Einfluss dschihadistischer Kämpfer und ihrer Förderer z.B. aus Saudi-Arabien und Katar. Hoffnung auch auf die Gruppierungen, die sich nicht von den Interessen der weiteren selbsternannten "Freunde Syriens" vereinnahmen lassen wollten.

Unsere - vielleicht nicht für alle Agierenden zutreffende - Wahrnehmung ist inzwischen, dass es so gut wie keine lokalen Komitees oder Initiativen in der Zivilgesellschaft mehr gibt, die nicht affirmativ zu den Bewaffneten sind und auch bei den von AaR aufgeführten unbewaffneten Demonstrationen nach Waffen für den Widerstand gerufen wird.

Das ist in der Bürgerkriegssituation und angesichts zahlreicher Massaker und zigtausender ziviler Opfer verständlich und auch ich selbst weiß nicht, wie ich als davon direkt Betroffener votieren würde.

Aber: Die Situation in Syrien hat sich u.E. so gewandelt, dass wir für eine pazifistisch gesinnte Organisation keine Möglichkeit zur Unterstützung über konkrete humanitäre Projekte hinaus mehr sehen.

Die notwendige Konsequenz ist, aus der Liste der "Adopt a Revolution" unterstützenden Organisationen auszuscheiden.

Mani Stenner
Geschäftsführer des Netzwerks Friedenskooperative




E-Mail: friekoop (at) friedenskooperative (Punkt) de
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