Netzwerk Friedenskooperative



Bush-Besuch im Mai 2002


vom:
23.05.2002


 vorheriger

 nächster
 Artikel

Bush-Besuch im Mai 2002:

  Redebeiträge Berliner Kundgebung

Redebeitrag zur Bush-Demo in Berlin am 21.05.02

Khalil Toama

(...) In den letzten 20 Monaten sind in den Palästinensergebieten mehr als eine Viertelmillion Nutzbäume entwurzelt wurden, in einem Land, in einer Region, in der jeder Baum schon ein kleines Wunder ist. Aber gleichzeitig sammelt der israelische Staat noch immer Gelder, um in der Wüste einen angeblichen Wald der deutschen Bundesländer zu pflanzen. Das ist wie ein Hohn sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen in den palästinensischen Gebieten. Viele Kräfte in diesem Land machen aus dem Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern einem philologischen Club. Es geht darum, was man sagen darf, wie man die Besatzung nennen darf, ob man das überhaupt Besatzung nennen darf. Was ist Antizionismus, Antisemitismus, Antijudaismus und alles dreht sich nur noch um die Schönheit und die Reinheit der deutschen Sprache. Zur Sache sagt man wenig. (...)

Mit Appellen kann man nichts ändern. Man muß nicht gleich eine Hauptstadt bombardieren, es gibt genug zivilisierte Mittel, um Druck auszuüben, damit der Besatzer sich von der Besatzung verabschiedet. (...)

Ich kann sehr gut verstehen, daß Palästinenser in diesem Land einen Mangel an Solidarität spüren - vielleicht wegen der Vergangenheit, vielleicht wegen der Instrumentalisierung des Leidens der Palästinenser für die eigenen Zwecke. Die Palästinenser wissen genau, daß sie falsche Freunde haben. Es gibt Leute aus der ganz rechten Ecke, die den Konflikt instrumentalisieren. Das sind nicht nur falsche Freunde, das sind unsere Feinde. Man darf mit ihnen keinen gemeinsamen Schritt gehen. Wir sind und bleiben Antifaschisten. (...)

Wir haben eine Perspektive. Die besten Verbündeten der Palästinenser in ihrem Kampf für einen lebensfähigen Staat sind neben denen, die heute hier demonstrieren, die friedensbewegten Menschen in Israel. Und da gegenwärtig ein gemeinsamer binationaler oder sogar multinationaler Staat in der Region möglich ist, brauchen die Palästinenser einen eigenen Staat, und zwar in Palästina und nicht in Ostjordanien, wie Scharon denkt. (...)

 zum Anfang


Bush-Besuch im Mai 2002


Quelle: junge Welt, 23.05.2002, "Beendet endlich den Krieg in Afghanistan", Aus Redebeiträgen auf der Anti-Bush-Demonstration am Dienstag in Berlin


Kalil Toma ist Vorsitzender der Deutsch-Palästinensische Gesellschaft, Frankfurt/Main

E-Mail:   khalil@toama.de
Internet: http://www.toama.de
 zum Anfang

 vorheriger

 nächster
  
Artikel

       

Bereich

 Themen 

Die anderen Bereiche der Netzwerk-Website
         
Netzwerk   F-Forum  Termine  Jugo-Hilfe Aktuell