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Eurofighter stoppen! - Inhalt


vom:
13.07.1998


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Eurofighter stoppen!:

  Die Kampagnenzeitung

Phönix aus der Asche

I. EUROPEAN FIGHTER AIRCRAFT (EFA/JÄGER 90)

1976: Erste Industriestudien der späteren Dasa-Tochterunternehmen MBB und Dornier zu einem neuen Kampfflugzeug, das ab 1990 für die Bundeswehr beschafft werden soll.

1977: Im Bundeshaushalt 1978 werden 96 Mio DM für die Konzeptphase bereitgestellt.

1981: VM Hans Apel (SPD) erkennt die Notwendigkeit einer Ausgabensperre für das Taktische Kampfflugzeug (TKF).

1983: Der neue VM Manfred Wörner (CDU), Kampfpilot der Reserve, reanimiert das TKF-Projekt unter der Bezeichnung "Jagdflugzeug 90/European Fighter Aircraft" (EFA). Eine Vielzahl politischer und wirtschaftlicher Initiativen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich folgen.

1984: Frankreich beschließt die Fertigung eines eigenen Kampfflugzeuges, dagegen beteiligt sich Spanien am EFA-Projekt.

1986 (21.10.): Die vier Partnerländer unterzeichnen das erste EFA-Grundlagenübereinkommen (MoU 1). Die EFA-Entwicklung erfolgt zu 33% in Großbritannanien und Deutschland, zu 21% in Italien und zu 13% in Spanien.

1987 (Februar): Gründung des quatronationalen Regierungsbüros NEFMA, zuständig für die Vertragsvergabe an die Industrie. In den neunziger Jahren wird das EF-Programm von NETMA (NATO EUROFIGHTER and TORNADO Management-Agency) geführt.

1988 (November): Unterzeichnung der EFA-Entwicklungsverträge (rückwirkend gültig zum 01.01.88).

1991 (November): Die Dasa drängt die Bundestagsabgeordneten mit ihrem Lobby-Papier "8 gute Gründe für EFA" zur Entscheidung pro Jäger 90. In den Folgejahren betreibt die Dasa eine extrem intensive Lobbypolitik gegenüber Hardthöhe, Verteidigungs- und Haushaltsausschuß.

1992 (Sommer): Der neue VM Volker Rühe berichtet der zuständigen Parlamentsarbeitsgruppe, daß der EFA-Systempreis bei 133,4 Mio DM liegen werde.

1992 (August): Auf dem Madrider Ministertreffen erklärt Rühe: "Der Jäger 90 ist tot!" Begründung: Die Kostenobergrenze von 90 Mio DM werde deutlich überschritten, es bestehe Anpassungsbedarf an die neue sicherheitspolitische Lage. Rühe schlägt die Entwicklung einer abgespeckten Version des Jäger 90 "light" vor.

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II. VON EFA ZU NEFA

(NEW EUROPEAN FIGHTER AIRCRAFT/EUROFIGHTER 2000)


1992 (Dezember): Volker Rühe beugt sich dem Druck der Dasa: Das Projekt EFA soll unter dem neuem Namen NEFA (New European Fighter Aircraft oder Eurofighter) fortgeführt werden.

1994 (Juni): Das Bundesfinanzministerium lehnt die Lieferung von MiG 29-Flugzeugen "unter Verrechnung mit den bilateralen Auslandsschulden Rußlands" ab.

1996 (Januar): VM fordert im Verteidigungsausschuß erfolgreich die Modernisierung der Jagdbomberflotte und deshalb die zusätzliche Beschaffung 40 EF (als Geschwaderäquvalent TORNADO) in der Version eines leichten Jagdbombers.

1996 (März und April): Für das erste Development Aircraft (DA 1) werden - noch ohne Radar und EJ200-Triebwerk - erste Bewertungen durchgeführt.

1996 (März und April): Der vertrauliche "Bericht zur Gesamtkonzeption Luftverteidigung" offenbart den geplanten Out-of-Area-Einsatz des EF in "allen geographischen Einsatzzonen". Staatssekretär Gunnar Simon berichtet, daß der EF "mit Waffen zur hochpräzisen und selektiven Bekämpfung von Punktzielen" ausgerüstet werden wird.

1997 (März): Mit dem Erstflug des DA 4 befinden sich alle sieben EF-Prototypen im Einsatz.

1997 (September): Der Bundesrechnungshof empfiehlt die Beschaffung von maximal 100 EF; das Flugzeug sei noch nicht ausgereift und zu teuer.

1997 (September): Im Verteidigungshaushalt 1998 werden 847 Millionen DM für den EF bereitgestellt, für die Folgejahre jeweils über eine Milliarde DM veranschlagt. Die realen Kosten belaufen sich auf mindestens 33 Mrd. DM - so das Fachblatt GRIEPHAN BRIEF.

1997 (Oktober): Das Bundeskabinett bewilligt die Beschaffung von 180 EF.

III. MILLIARDEN EURO FÜR DEN FIGHTER?

1997 (November): Der deutsche Bundestag beschließt über das Projekt des Jagd- und Kampfflugzeugs EF.

1998 (Oktober): Bundestagswahl. Die kommende Bundesregierung ist an die geschlossenen Beschaffungsverträge zum EF gebunden.

2001: Die ersten EF sollen an die Partnerländer ausgeliefert werden.

2002-2012: Geplante Indienststellung der 140 EF-Abfangjäger bei der Bundesluftwaffe.

2012-2020: Geplante Indienststellung der 40 EF-Jagdbomber bei der Bundesluftwaffe.

Quellen: Archiv des Rüstungs-Informationsbüro Baden-Württemberg (RIB e.V.); KOMZI Verlags GmbH (Hrsg.): Tatort Spezial: > Jäger 2000 <



Dasa= Daimler-Benz Aerospace AG

EF= Jagd- und Kampfflugzeug Eurofighter 2000

VA= Verteidigungsausschuß

VM= Verteidigungsminister

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