G8-Gipfel Heiligendamm 6.6.-8.6.2007


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G8-Gipfel Juni 2007: Für eine andere Globalisierung - Auf nach Heiligendamm!

Gewerkschaftsjugend fordert "Gute Arbeit" weltweit

DGB-Jugend

Als junge GewerkschafterInnen sind wir Teil des Protestes gegen den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm. Die G8 stehen für eine Globalisierungspolitik, die die Liberalisierung des Handels als oberstes Primat hat. Die soziale Dimension der Globalisierung bleibt dabei weitgehend ausgeblendet. Gewinnmaximierung für wenige und Verarmung für viele sind die Folgen. Die DGB-Jugend verurteilt, dass die Hauptprofiteure der internationalen Arbeitsteilung die transnationalen Konzerne und Kapitalgesellschaften sind. Oftmals wird nur noch dort investiert, wo die Löhne am billigsten sind.

Die Globalisierung von Kapital- und Arbeitsmärkten hat die Beschäftigten weltweit in Konkurrenz zueinander gebracht. Skrupellos werden die Belegschaften einzelner Länder, Branchen und Standorte gegeneinander ausgespielt - in einem Dumpingwettbewerb um Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen, Löhne und Menschenwürde.

Junge Menschen sind überall von Arbeitslosigkeit und prekärer Beschäftigung besonders betroffen. Obwohl sie weltweit lediglich 25% der arbeitsfähigen Bevölkerung ausmachen, stellt die Gruppe der unter 24-Jährigen fast die Hälfte aller Arbeitslosen. Junge ArbeitnehmerInnen sind besonders betroffen von: extrem langen Arbeitszeiten, gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen, befristeten Verträgen, geringer Bezahlung und fehlendem sozialen Schutz. Der Arbeitsplatzmangel drängt vor allem Jugendliche in Entwicklungsländern in den informellen Sektor. Schätzungsweise 85% der weltweit neu geschaffenen Jobs sind im informellen Bereich. Die Gewerkschaftsjugend wehrt sich dagegen, dass Arbeit als Ware verstanden wird und fordert eine Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Deshalb heißt unser Maßstab "Gute Arbeit": mit einem Lohn, von dem man anständig leben kann, mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und der Möglichkeit zu persönlicher Entwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe. Die Frage danach, wie wir leben und arbeiten wollen, kann nur global beantwortet werden. Nur international gültige Arbeits- und Sozialstandards können Lohn- und Sozialdumping verhindern. Die Schaffung von "Guter Arbeit" bestimmt über unsere Zukunft!

Die DGB-Jugend fordert:



Die Kernarbeitsnormen sind ein Menschenrecht und müssen als Mindeststandards durchgesetzt werden. Dazu zählen die Rechte auf Bildung von Gewerkschaften und auf das Führen von Kollektivverhandlungen, die Abschaffung von Kinder- und Zwangsarbeit und das generelle Diskriminierungsverbot in Arbeit und Beruf. Verstöße müssen öffentlich gemacht und mit harten Sanktionen belegt werden.



Die Schaffung qualitativ hochwertiger Arbeits- und Ausbildungsplätze muss zentraler Bestandteil der Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik der G8-Staaten sowie ihrer Entwicklungs- und Handelspolitik werden.



Mindestlöhne, die es in einigen Ländern, wenn auch unzureichend, schon gibt, müssen zu weltweiten Mindeststandards werden. Existenzsichernde Ausbildungsvergütungen müssen gewährleistet sein.



Betriebliche Schutz- und Beteiligungsrechte müssen gesetzlich geregelt werden, um Beschäftigten einen Mindestschutz vor Arbeitgeberwillkür zu gewährleisten. Der rechtliche Schutz junger ArbeitnehmerInnen darf nicht aufgeweicht werden.



Systeme der öffentlichen Daseinsvorsorge und Zukunftssicherung müssen aufgebaut bzw. vor Privatisierung und Kommerzialisierung geschützt werden. Gesundheit, Bildung, öffentliche Sicherheit und die natürlichen Lebensgrundlagen dürfen nicht zu Waren werden.



Die Einbeziehung junger Menschen in die politische Gestaltung der Globalisierung im Rahmen der Schaffung demokratischer Strukturen auf internationaler Ebene muss gewährleistet werden.




E-Mail: jessica (Punkt) heyser (at) dgb (Punkt) de

Website: www.dgb-jugend.de/g8
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