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Hiroshima/
Nagasaki-
Tag 2001


vom:
11.07.2001


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Hiroshima- und Nagasaki-Tag 2001:

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Die Opfer von Hiroshima und Nagasaki mahnen:

Hiroshima-Tag 2001: Raketen abrüsten statt abwehren!

Hamburger Forum c/o Renate Kirstein

Am 6. August 1945 warfen die USA über Hiroshima die erste Atombombe der Geschichte ab. Drei Tage später wurde Nagasaki mit einer weiteren Atombombe in Schutt und Asche gelegt. 150.000 Menschen starben sofort und Tausende Menschen sterben noch heute jährlich an den Spätfolgen.


Die Atomwaffen wurden nicht eingesetzt, um die unmittelbar bevorstehende Kapitulation des militärisch praktisch besiegten Japans zu erzwingen. Vielmehr wurden unterschiedliche Waffentypen verwendet, um ihre Wirkung auf Menschen und Städte zu testen und so die Massenvernichtungswaffen zu perfektionieren.

Durch die Atombombenabwürfe kündigten die USA den Konsens der im Juni 1945 verabschiedeten Charta der Vereinten Nationen auf, "die künftigen Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschen gebracht hat", demonstierten gegenüber der mit ihnen in der Anti-Hitler-Koalition verbündeten Sowjetunion ihre militärische Überlegenheit und gaben somit das Signal zum Beginn des Kalten Krieges. Ein jahrzehntelanges globales atomares Wettrüsten war die Folge.

Atomwaffen auf deutschem Boden

Weltweit gibt es noch immer Tausende einsatzbereiter Sprengköpfe, deren Zerstörungskraft um ein vielfaches größer ist als die der Hiroshima-Bombe. Auch Deutschland ist nicht atomwaffenfrei. In den US-Depots Spangdahlem, Büchel und Ramstein werden noch 50 Sprengköpfe für die Trägerflugzeuge F 16 und Tornado bereitgehalten. In Büchel üben auch Piloten der Bundeswehr den Einsatz von Atomwaffen.

Seit die Bundesrepublik in den fünfziger Jahren gegen den Widerstand der Friedensbewegung wieder bewaffnet wurde, streben insbesondere konservative Kräfte nach einer eigenen bundesdeutschen Atombewaffnung. Mit der zunehmenden Militarisierung der Europäischen Union ist die Gefahr verbunden, dass die BRD Zugriff auf die französischen und britischen Atomwaffen erhält.

Weltraumrüstung der USA

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Hiroshima/
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Tag 2001
Die Kriegsgefahr steigt, wenn die USA ihre Pläne verwirklichen und das Raketenabwehrprogramm "Missile Defense" umsetzen. Die Militarisierung des Weltraums soll der Herstellung "umfassender Dominanz" sowohl auf der Erde als auch im All für die Kriegführung in aller Welt dienen und bietet den führenden US-Rüstungskonzernen wie Boeing-McDonnell Douglas die Chance auf immense Gewinne. Den aktuellen Planungen des US-Generalstabs zufolge hat die Armee die Aufgabe, "die Kriege der Nation zu führen und zu gewinnen", weshalb es darauf ankomme, "überzeugend im Frieden, entscheidend im Krieg und vorherrschend in Konflikten aller Art" zu sein.

So soll es möglich werden, jederzeit Krieg zur Durchsetzung der wirtschaftlichen und politischen Vorherrschaft der entwickelten Industriestaaten führen zu können. In der während des NATO-Angriffskriegs gegen Jugoslawien 1999 beschlossenen NATO-Strategie ist festgeschrieben, dass als Kriegsgrund künftig alles gelten kann, was der Durchsetzung dieser Interessen entgegensteht.

Die Realisierung dieser Weltraumrüstungspläne würde ein neues atomares Wettrüsten nach sich ziehen, da sich atomwaffenbesitzende Staaten wie China, Rußland, Indien und Pakistan genötigt sehen würden, hierauf mit einer massiven Aufstockung ihrer Atomwaffenarsenale zu reagieren. Dieses Wettrüsten gilt es zu verhindern!

Wir fordern: Raketen abrüsten statt abwehren!

Durch den jahrzehntelangen Widerstand gegen Rüstung und Krieg konnten internationale Rüstungskontrollabkommen und die Selbstverpflichtung der Atomwaffenstaaten erwirkt werden, über eine vollständige nukleare Abrüstung zu verhandeln. 1996 hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag Atombewaffnung für generell völkerrechtswidrig erklärt und festgestellt, dass die Atomwaffenmächte verpflichtet sind, ihre Waffensysteme vollständig abzurüsten.

Die Atomwaffenstaaten weigern sich jedoch bislang nicht nur, den Richterspruch politisch umzusetzen, sondern die NATO beansprucht für sich das Recht auf den atomaren Ersteinsatz. Durch die sogenannte zivile Nutzung der Kernenergie und den Export entsprechender Technologie in alle Welt wird zudem immer neues Material für Atomwaffen produziert und erhalten immer mehr Staaten die zur Herstellung von Atomwaffen erforderliche Technik. Diese Politik wird von der Bundesregierung unterstützt, obwohl einer repräsentativen Umfrage zufolge 87% der Bevölkerung die Atombewaffnung ablehnen.

Durch den Kampf um die Vorherrschaft im Weltraum und auf der Erde steigt die Kriegsgefahr und werden Mittel, die dringend für die Lösung sozialer Probleme erforderlich sind, für die Schaffung immer neuer Zerstörungspotentiale verschwendet. Um eine Alternative zu kriegerischer Zerstörung zu ermöglichen, ist notwendig durchzusetzen, dass die Politik der Militärinterventionen beendet und radikal abgerüstet wird. So können Verhältnisse geschaffen werden, in denen nicht Konfrontation und Konkurrenz, sondern Kooperation, Kultur und Zivilisation Maßstäbe menschlichen Zusammenlebens sind.

Deshalb setzt sich die Friedensbewegung ein für

-die Einstellung aller Planungen für die Aufrüstung des Weltraums,

-die Abschaffung aller Atomwaffen,

-die Beendigung der Politik der Militärinterventionen und für umfassende Abrüstung,

-den sofortigen Ausstieg aus der sogenannten zivilen Nutzung der -Kernenergie,

-die Nutzung der durch Abrüstung freiwerdenden Mittel für die Lösung sozialer Probleme.

Hiroshima-Tag 2001: "Raketen abrüsten statt abwehren!"

Samstag, 4.8.2001, 12.00-15.00 Uhr, Paul-Nevermann-Platz (Bismarck-Bad / Bahnhof Altona): Kundgebung und Infostände



E-Mail:   luehrhenken@t-online.de
Internet: http://www.hh19.de/hin!/hhf/
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